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Freitag, 05. Juni 2015 07:47 Uhr

„Von Gewerbeverein und anderen Institutionen der Samtgemeinde komplett ignoriert“: MIT Stadtverband beklagt schlechte Zusammenarbeit „Von Gewerbeverein und anderen Institutionen der Samtgemeinde komplett ignoriert“: MIT Stadtverband beklag

Stadtoldendorf/Eschershausen (rus). Im November 2014 führten wir ein Gespräch mit Robert Hübeler, Stadtverbandsvorsitzender der MIT Eschershausen-Stadtoldendorf, um Einblicke in die Tätigkeiten und Ziele der noch jungen Mittelstandsvereinigung zu bekommen. Nun, ein halbes Jahr später, war es Grund genug einmal nachzufragen, was aus den ehrgeizigen Zielen geworden ist. Offenbar nicht viel : Hübeler übt Kritik an der hiesigen Politik, fühlt sich ignoriert von Gewerbeverein und anderen Institutionen der Samtgemeinde. Besonders in Stadtoldendorf habe er sich mit seinem Stadtverband eingesetzt, etwas gegen den Leerstand zu unternehmen, sei dabei jedoch auf alles andere als offene Ohren gestoßen.

Hübeler: „Leider habe ich das Gefühl, dass ich hier oft auf Mauern treffe, die ich nicht einreißen kann, auch nicht mit „schwerem Gerät“. Warum habe ich das Gefühl, dass man Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen ist. Warum erkenne ich hier Missgunst, Neid und Resignation in der vollendeten Form. Mir fehlt Offenheit, Fröhlichkeit und der Versuch optimistisch in die Zukunft zu sehen und sich dafür einzusetzen. Ich bin gerne bereit aktiv nach vorne zu gehen, um Ziele zu erreichen, aber dafür wünsche ich mir eine Interaktivität  mit allen Bürgern, die auch etwas bewegen möchten.“

WIN-Redaktion: Die MIT sieht sich Ihren Angaben nach als "der Anwalt der mittelständischen Unternehmen". Wie engagiert sich die MIT beispielsweise in der Leerstandsproblematik in der Samtgemeinde?

Hübeler: „Wir, im Stadtverband, sehen das Engagement für die Leerstandsproblematik als rudimentär an. Der Zeitaufwand, der dafür benötigt würde, würde unsere Kernaufgaben in den Hintergrund treten lassen. Ich war anfänglich hochmotiviert und setzte mich persönlich mit einem Handlungskonzept ein, wurde aber von der Politik, dem Gewerbeverein, sowie anderen  Institutionen der Samtgemeinde komplett ignoriert. Auch von Berlin offerierte Fördergelder, für deren Bewilligung ich mich einsetzte, damit eine Handlungsoffensive starten kann, wurden von der hiesigen Politik, meines Wissens nicht weiter verfolgt, respektive nicht in Betracht gezogen.“

WIN-Redaktion: In unserem Interview im November 2014 haben Sie erwähnt, dass Sie sich für die Schulreform engagieren. Welche Maßnahmen haben Sie dazu eingeleitet bzw. durchgeführt?

Hübeler: „Die Durchsetzung einer sinnbringenden Schulreform in unserer Samtgemeinde ist politisch hochbrisant und alle mischen sich ein. Ich verfasste schon vor einigen Wochen einen Leserbrief, der sich mit der Problematik befasste und nach wie vor bin ich der Auffassung, dass zu einer gesunden Gewerbelandschaft ein funktionierendes Schulsystem, in Form einer integrierten Gesamtschule  unabdingbar ist. Wer mehr Handel und Gewerbe haben möchte, der benötigt auch ein „mehr“ an Schule.“

WIN-Redaktion: Weiterhin haben Sie erwähnt, dass der Ärztemangel eines der zentralen MIT-Themen darstellt. Dieses Jahr wird Stadtoldendorf einen Hausarzt aus Altersgründen verlieren. Welche Schritte haben Sie in dieser Angelegenheit bereits unternommen?

Hübeler: „Vor einiger Zeit habe ich der Niedersächsischen Ministerin für Soziales, Frau Cornelia Rundt, unsere Problematik dargelegt. Ich erwarte keine schnelle Durchsetzung der Jahrzehnte andauernden Missstände in der Versorgung medizinischer Leistungen in unserer Region, respektive unserer Samtgemeinde. Ich habe Ärzte angesprochen und für Stadtoldendorf und Eschershausen geworben. Müde werde ich/wir nicht; aber alle müssen mitmachen Voraussetzungen zu schaffen, dass sich Ärzte bei uns wohlfühlen. Stichwort bessere Infrastruktur und diesbezüglich auch eine funktionierende Fußgängerzone.“

WIN-Redaktion: Was ist aus der Idee geworden, die ehemalige Jugendherberge in Eschershausen ggfs. als Bistro/Hotel umzunutzen?

Hübeler: „Ich habe mit den maßgeblichen Personen vom „Deutschen Orden“ als Vorsitzender des MIT-Stadtverbandes  gesprochen und musste feststellen, dass ein, vorsichtig ausgedrückt, verhaltenes Fortschreiten zur Belebung durchaus gegeben sei. Die Entscheider benötigen Bedenkzeit zur Wahl der Fortführung und ich werde hier weiter „tropfen“ und versuchen „den Stein auszuhöhlen“. Ich hoffe hier ein Ergebnis im Jahre 2015 zu erzielen.“

Das ungekürzt abgedruckte Interview wurde schriftlich im Mai 2015 geführt

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