In Holzminden spielt die Musik – 49. Mitgliederversammlung des Landesverbandes der niedersächsischen Musikschulen
- Details
- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 17. April 2015 19:36
„Für uns gab es gleich einen doppelten Grund, so tief in den Süden Niedersachsens zu kommen: Zum einen sind wir begeistert von den zahlreichen Aktionen der hiesigen Musikschule und zum anderen ist der Landkreis Holzminden der Wahlkreis unserer Verbandspräsidentin Gabriele Lösekrug-Möller“, sagt der Geschäftsführer des Landesverbandes der niedersächsischen Musikschulen, Klaus Bredl. Auch der Leiter der Musikschule Holzminden, Alexander Käberich, ist erfreut über den Besuch, „ich hätte nie damit gerechnet, dass die Mitgliederversammlung einmal in Holzminden stattfindet, da wir eine kleine Stadt mit einer kleinen Musikschule sind. Aber so bekommen wir die Chance zu beweisen, was in uns steckt.“
Bei der zweitägigen Mitgliederversammlung treffen sich 75 Vertreter der öffentlichen Musikschulen zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen dabei unter anderem die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen und eine Zwischenbilanz des Musikalisierungsprogrammes „Wir machen die Musik!“ „Vor allem mit Kindergärten und Schulen im Primarbereich sollen die Kooperationen verstärkt werden. Auch Ganztagsschulen, die von der Politik gefordert werden, sind eine Schulform mit der die Musikschulen in Zukunft zusammenarbeiten werden“, so Klaus Bredl.
Die Verbandspräsidentin Gabriele Lösekrug-Möller zeigte sich erfreut darüber, dass die Tagung in Holzminden stattfindet, „In Niedersachsen gibt es ein flächendeckendes Netz sehr guter Musikschulen. Wir sind stolz darauf, einzigartig und vielfältig zu sein und sind deshalb ein selbstbewusster Verband.“ Mit Sorge sieht Gabriele Lösekrug-Möller allerdings die immer geringer werdende Musikalisierung junger Menschen. Die Musik sei ein wichtiger Teil der Kultur, sodass das kulturelle Niveau nur gehalten werden könne, wenn auf die Musik Wert gelegt werde. „Die Bildungslandschaft befindet sich, genau wie die Gesellschaft, in einem ständigen Wandel. Auch darauf müssen wir als Musikschulverband eingehen. Besonders wichtig ist dabei, dass die Musikalisierung nicht vom Geldbeutel abhängig ist“, so Lösekrug-Möller.
„Von anderen kulturellen Einrichtungen unterscheidet die Musikschulen der hohe Eigendeckungsgrad bei der Finanzierung. Etwa 50 Prozent der Kosten werden von den Eltern der Kinder finanziert, die Unterricht bekommen“, so Geschäftsführer Klaus Bredel. Alexander Käberich kann diese Zahlen für die hiesige Musikschule sogar noch anheben, „in unserem Fall werden etwa 70 Prozent der Kosten durch die Gebühren gedeckt, zehn Prozent über Fund-Raising und 20 Prozent durch öffentliche Förderung“.
Bei Johannes Münter, dem Vorsitzenden des Landesverbandes, laufen viele Fäden zusammen. Besonders bemerkenswert ist seiner Meinung nach die Verschiedenheit der Musikschulen, die zum Landesverband gehören. „Es gibt Musikschulen in ländlichen sowie in städtischen Gebieten, die natürlich völlig verschieden aufgebaut sind und unter unterschiedlichen Umständen existieren. Es ist ein spannendes Gebiet das miteinander auszugleichen“, so Münter. Wichtig sei es, Konzepte zu entwickeln, in denen man sich gemeinsam wiederfinden kann, auf Unterschiede einzugehen und eine gemeinsame Marschrichtung zu finden, die alle übereinstimmen lässt. „Das soll auch bei der 49. Mitgliederversammlung in Holzminden wieder einmal gelingen“, sind sich alle Teilnehmer einig.
Foto: cao