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Dienstag, 03. März 2015 10:08 Uhr

Die Stadt ist Stolz auf ihre Feuerwehr - Investitionsstau, fehlende Führungsausbildung auf Landesebene, aber auch schöne Momente auf der Versammlung der Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf Die Stadt ist Stolz auf ihre Feuerwehr - Investitionsstau, fehlende Führungsausbildung auf Landesebene, aber

Stadtoldendorf (r). Auf der diesjährige Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf stand die Neuanschaffung der Teleskopgelenkmastbühne (TLK) und der Großbrand in der "Heißen Straße" im Mittelpunkt.

Ortsbrandmeister Jens Siebeneicher berichtete über die zahlreichen Aktivitäten, Personalveränderungen und Aufgaben der einzelnen Fachgruppen. In seinen Worten appellierte er an die Verantwortlichen in der Politik sich weiterhin für die zeitgerechte und notwendige Ausrüstung der Feuerwehr einzusetzen und einen Investitionsstau zu vermeiden. Erste Probleme, aufgrund leerer Kassen zeichnen sich aber schon ab.

Auch das Thema Führungsausbildung auf Landesebene fand im Bericht seinen Platz. Nur knapp 40 Prozent der angeforderten Lehrgänge an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) werden zugewiesen. Grund hierfür sind fehlende Kapazitäten und Ausbildermangel. Die dringend benötigte Erweiterung der Schule verschiebt sich, aufgrund fehlender finanzieller Mittel in weite Ferne.

Wie wichtig die benötigten Anschaffungen und die Führungsausbildung sind, zeigte sich beim Großbrand im August des letzten Jahres in der "Heißen Straße", im ehemaligen "Old Horse". Die gerade erst neu angeschaffte TLK war zur richtigen Zeit vor Ort. Die über 34 Jahre alte Drehleiter fiel aufgrund eines Hydraulikschadens aus und stand nicht mehr zur Verfügung. Zudem waren die Drehleitern aus Dassel und Höxter im Einsatz. Ebenso konnte mit der wichtigen Führungsausbildung, die Koordination der Einsatzkräfte bewältigt werden und gab den Führungskräften Handlungssicherheit.

"So manches Mal möchte man aber seine Arbeit auch einfach hinschmeißen, wenn nicht mehr funktioniert. Schön ist aber dann die Wertschätzung die wir als Feuerwehr erfahren", so Siebeneicher. "Wenn wir für unsere Arbeit ein Dankesschreiben bekommen, weiß man warum man sich für die Sicherheit engagiert und in der Feuerwehr ist". Hintergrund dazu war ein Dankesschreiben der Familie Spintke an die Feuerwehr, welche sich für den herausragenden Einsatz in der Heißen Straße bedankte. Auch Ortsbrandmeister Jens Siebeneicher bedankte sich bei allen aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für den unermütlichen ehrenamtlichen Einsatz.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Versammlung war der Blick auf das vergangene Einsatzjahr. Dieses wurde durch den stellv. Ortsbrandmeister Michael Mundhenke vorgetragen. Mit zahlreichen Bildern, Videos und Anmerkungen. Hieran schlossen die Berichte der Altersabteilung, Jugend- und Kinderfeuerwehr. Ein Feuerwehrjahr mit jeder Menge interessanten Aktivitäten für Jung und Alt.

Bei den anschließenden Ehrungen freuten sich folgende Kameradinnen und Kameraden auf ihre Beförderung: Frederik Nienstedt wurde zum Feuerwehrmann, Florian Otto zum Oberfeuerwehrmann und  Florian Öhls zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Weiterhin konnte Christian Schriever die Urkunde zur Beförderung zum Ersten Hauptfeuerwehrmann entgegennehmen. Durch den stellv. Gemeindebrandmeister Ulrich Müller wurden Saskia Walter zur Löschmeisterin, Dené Alten zum Löschmeister und Hartmut Dohle zum Hauptlöschmeister befördert. Die Beförderung zum Hauptbrandmeister wurde Dascho Wehner durch den Regierungsbrandmeister zu teil. Eine Ehrung für 25 Jahre in der Feuerwehr wurde an Michael Mundhenke und für 40 Jahre an Heinz-Gerhard Taake ausgesprochen, bzw. verliehen.

Zur Satzung und auch zur Tradition der Feuerwehr Stadtoldendorf gehört es die Mitglieder der Altersabteilung, welche das 75. Lebensjahr erreicht haben, zum Ehrenmitglieder zu ernennen. Dieses wurde Rolf Henze, Heinz Mushoff und Winfried Kampioni  mit Vergabe eine kleinen Urkunde zuteil.

Die Führungskräfte der Ortsfeuerwehr bedankten sich in diesem feierlichen Rahmen dann auch bei Karl Heinz Thiessen mit kleinen Präsenten, "Kalle", wie eingefleischte Kenner ihn nennen, gab seine Funktionen als Gerätewart und Sicherheitsbeauftragter innerhalb der Ortswehr  zum Jahresende an jüngere Köpfe ab. Die Brandschutzerziehung aber, so auch der Ortsbrandmeister, kann er noch weitere 30 Jahre durchführen. "Einen besseren dafür gibt es derzeit nicht", so die einhellige Meinung aller Anwesenden.

In den Grußworten der Gäste wurde klar festgestellt, dass man in der Stadt Stadtoldendorf und darüber hinaus sehr stolz auf die Feuerwehr ist. Das hat nicht zuletzt der Brand in der Heißen Straße gezeigt. Neben Hubertus Behrhörster, der in Vertretung des Samtgemeindebürgermeisters anwesend war, sprach auch Bürgermeister Helmut Affelt klar von einer sehr guten Zusammenarbeit und das alles daran gesetzt werde, die Feuerwehr gut aufzustellen. Das man stolz auf die Feuerwehr ist , war auch ein Grund dafür, die Wehr als Hauptakteur beim Neujahrsempfang fungierte zu lassen.

Helmut Affelt versprach zudem beim diesjährigen Jubiläumzeltlager in seiner Nachbarschaft vorbeizuschauen und einen halben Tag mitzuhelfen.

Durch Dieter Helmer, stellv. Vorsitzender des Feuerschutzausschusses, wurde der Feuerwehr für den nicht mehr selbstverständlichen ehrenamtlichen Dienst gedankt. Er gab einen kleinen Sachstand in den derzeit durch die Samtgemeinde in Erarbeitung befindlichen Feuerwehrbedarfsplan.

Die Grußworte der Feuerwehrführungskräfte beinhalteten die Sachstände auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene. So sprach der neue Regierungsbrandmeister Wolfgang Brandt über geplante Änderungen im niedersächsischen Brandschutzgesetz und bestätigte die fehlenden Investitionen zur Umsetzung der Baumaßnahmen an der NABK.
Ulrich Müller, in der Funktion als stellv. Gemeindebrandmeister, gab einen Rückblick auf das Feuerwehrjahr aus Samtgemeindesicht. Er teilte der Versammlung den Sachstand der Mitglieder in den einzelnen Abteilung mit. Weiterhin gab er zur Umstellung auf die digitale Funktechnik einen kurzen Umriss. Die groß angelegte Übung bei Wickensen war nur Dank der Unterstützung von Seiten der Bundeswehr und durch die Firma NNH möglich.

Nach einem kurzweiligen und informativen Abend wurde nach Ende der Versammlung noch lange über den ein oder anderen Inhalt der Versammlung gesprochen. Eine Bilderserie aus den 50 zurückliegenden Jahren der Jugendfeuerwehr bot Gelegenheit in alten Erinnerungen und so manchem Schabernack zu schwelgen.



Fotos: hei

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