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Donnerstag, 08. Januar 2015 09:13 Uhr

Heizkraftwerk verwandelt sich in Kletterhalle - Erlebnispädagogisches Zentrum auf dem Ith eröffnet im Mai – Kurse für Jugendgruppen und Kletterer Heizkraftwerk verwandelt sich in Kletterhalle - Erlebnispädagogisches Zentrum auf dem Ith eröffnet im Mai â€

Eschershausen/Ith (cao). „Ich arbeite schon seit 15 Jahren mit Kindern und Jugendlichen. Als ich das Objekt vor fünf Jahren entdeckt habe, habe ich sofort zugeschlagen. Es war schon immer mein Traum, ein erlebnispädagogisches Zentrum zu errichten“, sagt Daniel Dammeier. Das Objekt, von dem er spricht, ist das alte Heizkraftwerk auf dem Ith mit seinem Markenzeichen, dem 30 Meter hohen Schornstein. Hier entsteht nun das Erlebnispädagogische Zentrum Ith – kurz EPZI. Nach der Eröffnung, die für Mai geplant ist, können sich hier Gruppen und Kletterer in der großen Halle hoch hinaus wagen, aber auch an den nahe gelegenen Ithklippen kann geklettert werden. „Unser Angebot richtet sich im Wesentlichen an zwei Zielgruppen“, so der 34-Jährige, „das sind zum einen Kinder, Jugendliche und junge Menschen in Gruppen, wie Sportvereine oder Schulklassen und zum anderen Kletterer, die Kurse besuchen möchten“.

Für Gruppen gebe es ein erlebnispädagogisches Trainingsprogramm mit verschiedenen Elementen, so Dammeier. „Erlebnispädagogik bedeutet, etwas zu erleben und daraus verschiedene Dinge für den Alltag zu lernen. Besonders hilfreich ist das für Teambuilding oder Gruppenfindungsprozesse“. In der großen Halle des ehemaligen Heizkraftwerkes sind schon zwei große Baumstämme an der massiven Decke befestigt. „Eine Beispielübung wäre, dass zwei Personen auf jeweils einen Stamm klettern und sich aneinander festhalten und miteinander kommunizieren müssen, um die Stämme in luftiger Höhe sicher zu überqueren. Daraus lernt man, einander im Alltag zu vertrauen und sich in schwierigen Situationen Hilfe zu suchen“, erklärt der 34-Jährige. Wichtig sei ihm außerdem die Vereinbarkeit von Naturschutz und Klettern. Im Rahmen seiner Kletterkurse möchte Daniel Dammeier die Teilnehmer für naturschutzrechtliche Belange sensibilisieren.

2010 hat er das Gebäude gekauft. Zuvor war die große Halle gefüllt mit Kesseln, Rohren und Ventilen. „Bis 2009 stand hier ein funktionierendes Heizkraftwerk. Es wurden ungefähr 1,2 Megawatt produziert. Als ich kurz nach dem Kauf einmal den Hauptschalter umlegte, begann alles zu vibrieren und Töne von sich zu geben“, erzählt der 34-Jährige. Die schweren Gerätschaften haben die große Halle zwar verlassen, der besondere Charme des Gebäudes ist jedoch geblieben. In den letzten fünf Jahren hat sich viel getan: Dammeier hat die Halle entkernt, neu gestrichen und Wasserleitungen verlegt, alles in Eigenregie.

Ein paar Objekte erinnern jedoch noch daran, wie es hier einmal ausgesehen haben muss. Der alte Schalterschrank steht jetzt hinter der neu gebauten Theke aus Wallnussholz, vorne prangt das Logo „We love Ith“. Auch der 30 Meter hohe Schornstein wurde eingebunden. Er spuckt keinen Rauch mehr aus, sondern kann beklettert werden. „Die Natur hier ist perfekt. Der Ith ist ein einzigartiges Klettergebiet. Mir ist es sehr wichtig, die Zugehörigkeit zum Ort zu signalisieren und eine infrastrukturelle Unterstützung zu bieten“, so der 34-Jährige.

Bis zur Eröffnung am Samstag, 9. Mai um 14 Uhr, wird in der Halle des Heizkraftwerkes noch viel passieren. Daniel Dammeier hat große Pläne: Unter der Decke werden Stahlträger eingezogen, Kletterwände sollen entstehen, die Oberlichter werden durch Klarglas ausgetauscht, eine Hängematte wird an der Decke befestigt, sodass man sich nach getaner (Kletter-)Arbeit in die Hängematte legen und durch das Klarglas den Himmel sehen kann. Im Mai soll die Verwandlung vom Heizkraftwerk zum Erlebnispädagogischen Zentrum abgeschlossen sein. Buchungsmöglichkeiten und weitere Informationen gibt es unter www.epzi.de.



Fotos: cao


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