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Mittwoch, 10. Dezember 2014 07:58 Uhr

Nach guten drei Stunden kam Entwarnung – Kein Ebola-Fall im Agaplesion evangelischen Krankenhaus in Holzminden Nach guten drei Stunden kam Entwarnung – Kein Ebola-Fall im Agaplesion evangelischen Krankenhaus in Holzmind

Holzminden (mm). Mit dem Rettungsdienst wurde am Dienstagmorgen um 5.30 Uhr ein 21-jähriger Afrikaner mit dem Hinweis auf einen möglichen übertragbaren Infekt in das Agaplesion evangelische Krankenhaus in Holzminden eingeliefert. Da nicht bekannt war, aus welchem Land er stammt, war Ebola nicht auszuschließen, sodass sofort die vorgesehenen, isolierenden Schutzmaßnahmen ergriffen wurden.

Nach Eingang der Meldung traf das Einsatzteam des Gesundheitsamtes, bestehend aus Amtsarzt Dr. Klaus Weber und seinen Mitarbeitern Uwe Brinkmann und Michael Kos, ein. Erst vor Kurzem wurde mit den Mitarbeitern um den ärztlichen Direktor Dr. Rolf Königstein diese Situation geprobt, sodass die umgehend erforderlichen Ermittlungen nach dem Infektionsschutzgesetz vor Ort und die im Alarmplan vorgesehene interne sowie externe Informations- und Kommunikationsaufnahme keine größeren Hürden darstellten. Sehr routiniert ging das Team bei dem Notfallplan ans Werk.

„Wir haben die epidemiologische Untersuchung vorgenommen und festgestellt, dass er kein Schüttelfrost, kein Fieber und keine Anzeichen von Erbrechen und Durchfall hatte, sodass keine Leitsymptomatik und damit kein begründeter Verdachtsfall eines Ebola-Fiebers vorlag“, berichtet Amtsarzt Dr. Klaus Weber im Gespräch. Die Kommunikation stellte die Ärzte bei diesem Fall auch vor Schwierigkeiten, denn der aus einem Flüchtlingsheim in Stahle stammende Afrikaner sprach nur französisch und für die Reiseanamnese waren Angaben über seine vorherigen Aufenthaltsorten und sein Herkunftsland zu erfragen.

Doch es fand sich eine Kollegin, die mit ihm kommunizieren konnte. Bei der Durchführung des Robert Koch-Fragebogens stellte sich schließlich heraus, dass er aus Mali stammt. Mali gilt als ein Land, welches frei von Ebola ist. Bereits seit Juli 2013 befindet er sich in Europa, zu dem Zeitpunkt noch in Italien, und unterzog sich erst im August einem Medizincheck in Düsseldorf. So kam es schließlich zu einem Abschlussgespräch mit dem Landesgesundheitsamt, welches um 8.20 Uhr die Schutzmaßnahme nach fast drei Stunden aufgehoben hat. Nach den knapp drei Stunden waren somit die Isolierungsmaßnahmen in der Notaufnahme mit Mundschutz, Kittel und Handschuhen aufgehoben, sodass der Afrikaner, der die Situation gefasst aufnahm, mit einem Infekt und nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus verlassen konnte.

„Das Ebola-Virus orientiert sich an keiner Hautfarbe, wenn es sich verbreitet“, ließ Weber als Schlussappell verlauten, der durch den internationalen Güter- und Personenverkehr und dem Klimawandel mit langfristigen Erregergruppen in unserer Region für die kommenden Jahre rechnet.

Foto:mm


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