Laubholzernte im Solling - Wertgeschätzt: “Wildbuche“ für die Massivholz-Küche
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Montag, 08. Dezember 2014 09:50
Das Schäferwerk in Dassel verarbeitet solche Stämme. Das mittelständische Unternehmen aus der Sollingstadt schneidet jährlich rund 20.000 Kubikmeter Laubholz ein. Den größten Anteil macht das Buchenholz aus, nämlich 16 bis 18 Tausend Kubikmeter. Die Holz verarbeitende Firma beschäftigt 70 Mitarbeiter und hat sich auf die Herstellung von Massivholzplatten spezialisiert. Die Forstämter Dassel und Neuhaus liegen mit ihren Waldflächen direkt vor den Werkstoren. Hier im Solling vermarkten Forstleute ihr Stammholz überwiegend in der Region: Aus einer “Wildbuche“ in Hardegsen wird vielleicht eine Küchenarbeitsplatte in Northeim. Oder aus der kernlosen und “schneeweißen“ Buche in Fürstenberg entsteht ein Kindergartenstuhl in Holzminden.
Wolfgang König ist Holzeinkäufer für das Schäferwerk. Sind die “Wildbuchen“ gefällt und die Stämme an den Weg gerückt, fährt König zu den Landesförstern ins Revier. Vor Ort begutachtet er mit den Forstleuten das frisch geerntete Holz. „Früher wollte keiner die Kernbuchen kaufen, doch seit einigen Jahren wächst der Anteil der rotkernigen Buchenhölzer auf dem Markt“, weiß König zu berichten. Auch Möbelhäuser und Küchenstudios zeigen diesen Trend, über den sich Thomas Reulecke freut. „Mit der “Wildbuche“ liefern wir ein Produkt aus der Region auch weit über die Region hinaus“, freut sich der Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Dassel.
Insgesamt wollen die Niedersächsischen Landesforsten in der laufenden Saison voraussichtlich rund 450.000 Kubikmeter Laubholz vermarktet. Heimisches Laubholz ist ein wahres Multitalent. Je nach Baumart, Stärke und Qualität kann es für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet werden: Das Angebot reicht von hochwertigen Stämmen für die Möbelindustrie, Holz für Fußböden bis hin zu Hackschnitzeln oder Scheitholz für die Wärmeerzeugung. Die Landesforsten beliefern mit ihrem Laubholz vor allem die regionalen Märkte und Sägewerke, die wiederum ihre Produkte weltweit vermarkten. Für die Dauer der Holzernte sind in den betroffenen Waldbereichen Wegesperrungen unerlässlich, damit umfallende Bäume oder herabstürzende Äste keine Gefahr für Waldbesucher darstellen. Die Landesforsten appellieren an alle Besucher, sich unbedingt an die Absperrungen zu halten.
Foto: Landesforsten