„Der Stern von Bethlehem – Weihnachtsoratorien der Romantik" / Konzerte am 6. Dezember 2014 in der Lutherkirche Holzminden und am 7. Dezember in der Klosterkirche Bodenwerder-Kemnade
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 05. Dezember 2014 10:19
Friedrich Kiels zu Unrecht fast vergessenes Oratorium behandelt die Weihnachtgeschichte aus der Perspektive der Heiligen Drei Könige nach Worten der Bibel, während sich Felix Mendelssohns Musik textlich auf zwei bekannte Weihnachtslieder bezieht. Alle drei Werke überraschen mit einer farbenreichen Verschmelzung Bachscher Tradition und romantischer Dynamik und Instrumentation für großes Sinfonieorchester. Es musizieren die Kantorei der Lutherkirche Holzminden, die Kantorei und die Jugendlantorei Bodenwerder, die Classische Philharmonie Antico (Konzertmeisterin Annika Schmidt), Irmgard Weber (Hannover), Sopran und Vernon Kirk (Berlin), Tenor unter der Leitung von Christiane Klein.
Eintrittskarten (nummerierte Plätze) gibt es ab sofort im Vorverkauf für Holzminden bei Schridde-Optic (Neue Straße 4 in Holzminden) und für Kemnade bei der Bücherecke Bodenwerder (Große Straße 1 in Bodenwerder) sowie jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse.
„Der Stern von Bethlehem – Weihnachtsoratorien der Romantik“, so heißt das große gemeinsame Chorkonzertprojekt der Kantoreien aus Holzminden und Bodenwerder. Die Besucher begegnen hier kostbarer, selten zu hörender Musik in großer Besetzung – eine einladende Alternative zu J.S.Bachs „WO“, dargeboten von hervorragenden Kennern der historischen Aufführungspraxis, im Orchester auf entsprechend alten oder stilgerecht nachgebauten Instrumenten.
Beide Komponisten des Abends beziehen sich deutlich auf Bach.
Bei Mendelssohn zieht sich die Beschäftigung mit dem evangelischen Choral durch sein sinfonisches und oratorisches Schaffen. Die im Zusammenhang mit der Wiederaufführung der Matthäuspassion besonders intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Bachs führte zu einer Reihe von Kantaten über bekannte Choralweisen für Chor, Instrumente und manchmal auch Soli. Luthers Weihnachtslied „Vom Himmel hoch“ ist die Grundlage für eines der brillantesten dieser Werke, 1831 etwa gleichzeitig entstanden mit seinem ersten Oratorium „Paulus“. Sein nach dem „Elias“ drittes Oratorium „Christus“ aus seinem Sterbejahr 1847 blieb Fragment, bietet aber in seinem Weihnachtsteil einen wunderbaren Chor und den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“.
Friedrich Kiel gehört zu den herausragenden Komponisten der Generation zwischen Robert Schumann und Johannes Brahms. Neben Kammermusik mit Klavier komponierte er für Chor und Orchester ebenfalls ein „Christus“-Oratorium, dazu ein Requiem und in seinem letzten Lebensjahr „Der Stern von Bethlehem“ über ein selbst zusammengestelltes Libretto: Die Weihnachtsgeschichte der drei Weisen aus dem Matthäus-Evangelium – wie bei Bach dargeboten von einem Tenor-Evangelisten -, Chorälen sowie kommentierenden Chören und Arien über Worte aus dem Psalter, dem Jesaja-Buch und der Offenbarung des Johannes. Ergreifende lyrische Passagen, dramatisches Profil und große Klangentwicklungen kennzeichnen die Musik.
Zu beiden Konzerten wurde ein „Education-Projekt“ entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Campe-Gymnasium Holzminden und der Grundschule Bodenwerder werden Schüler auf die Probenteilnahme und das gemeinsame Singen eines Weihnachtsliedes von Mendelssohn mit Chor und Orchester vorbereitet und können sich vor Ort über das live-Erlebnis annähern an die musikalische Umsetzung der biblischen Geschichte und an ein klassisches Konzert.