Mein Haus. Mein Strom. Mein Wasser – Jürgen Trittin zu Gast bei 6. Immobiliendebatte in der HAWK Holzminden
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 24. Oktober 2014 17:04
Im von Studierenden, Professoren und Gäste gefüllten Lichthof betrat Dekanin Prof. Dr. Alexandra Engel das Podest und richtete Grußworte im Namen der Hochschule aus. Sie wünschte den Anwesenden einen interessanten Tag, indem sich die Gäste aus verschiedenen Perspektiven zu diesem provokantem Thema zu Wort melden würden. „Ich hoffe, sie alle am 07. November an selbiger Stelle erneut begrüßen zu dürfen, wenn wir 15 Jahre den Studiengang Immobilienwirtschaft gemeinsam feiern werden“, freut sich die Dekanin bereits auf den nächsten Event.
Nach den einführenden Worten folgte schließlich der Vortrag von Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, über das Thema „Autarkie: Chancen und Grenzen“. Hier ging er auf die Frage ein: Was ist Autarkie überhaupt? Wer kann sich Autarkie leisten? Macht es Sinn, dass sich Gemeinden selbst versorgen? Was mach ich, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint? Lässt sich Energie speichern? Sein Fazit zur Autarkie fiel schließlich so aus, dass jeder selbst entscheiden müsse, ob Autarkie das richtige ist. Auf diesen Vortrag folgte schließlich der Keynote von Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin. Der 60jährige Politiker der Bündnis 90/Die Grünen bezeichnet sich selbst als einen Klimaschützer, der sich mit diesem knallhartem Wirtschaftsthema auseinandersetzt. „Das wirkliche Problem von den konventionellen Energieträgern ist nicht die Rohstoffknappheit, sondern der Umstand, dass sie verbrannt werden und damit C02 produzieren“, unterstreicht Trittin den Fakt, dass Deutschland sich bereits jetzt zu einem Drittel durch Erneuerbare Energien versorgt. „Dreiviertel des Häuserbestands sind Altbauten und schlecht gedämmt. Zurzeit werden pro Jahr nur 0,7 % der Altbauten gedämmt bei einem Ziel von 3 % pro Jahr. Durch die Investition von 9 Milliarden Euro, könnte Deutschland 11 Milliarden Euro sparen“, geht Trittin auf den Altbaubestand ein, wodurch viel Wärme in der Luft verpufft. Kritische Worte findet er gegenüber der Klimapolitik der von Staaten wie Polen, Großbritannien oder Frankreich, die weiterhin auf fossile Energien setzten und plädiert für ein europäisches Energiekonzept und europäische Netze.
Nach einer kurzen Mittagspause folgten schließlich noch Impulsreferate. Im ersten Referat richtete Jutta Steinbrecher vom Zentrum für umweltbewusstes Bauen zu dem Thema: „Energieautarke Gebäude – Möglichkeit und Grenzen“, ehe Jens Ibendorf vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter seinen Vortrag über Energie Dörfer anschloss. Bevor es zu einer Podiumsdiskussion kommen sollte, folgte mit Jörn-Erik Mantz von RWE Energie Dienstleistung ein Vortrag über die Energie –dezentral und sicher.
Fotos: mm