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Dienstag, 14. Oktober 2014 16:53 Uhr

Drogenpräventionstag in der Haupt- und Realschule Eschershausen – Siebt- und Achtklässler wurden sensibilisiert Drogenpräventionstag in der Haupt- und Realschule Eschershausen – Siebt- und Achtklässler wurden sensibili

Eschershausen (mm). Alle zwei Jahre, und damit im Wechsel mit der Oberschule Stadtoldendor, werden die Siebt- und Achtklässler der Haupt- und Realschule in Eschershausen für das Thema Drogen sensibilisiert. Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat Holzminden unter anderem ehemalige alkohol- und drogenabhängige eingeladen, die den Jugendlichen von ihren Erfahrungen mit Alkohol und Drogen erzählten und ihnen Einblicke gaben, wie sie aus dieser Abhängigkeit wieder rausgekommen sind. Des Weiteren zeigte die Polizei ihnen spielerisch auf, welch einfachste Aufgaben unter Einfluss von Alkohol ein Hindernis darstellen. Auch Streetworker von STEP, der Sucht- und Jugendberatung Holzminden Mobile Jugendarbeit/Streetwork, waren zu Gast, die appellierten, dass es sich bei Drogen und Alkohol stets um einen Konsum mit Risiko handelt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Sozialpädagogen Frau Mölder und Herr Kreplin sowie der Vorstellung der Kursleiter wurden die rund 80 Schüler mit den Worten „gutes Gelingen“ in die Unterrichtsräume geschickt, um Unterricht mal in einer anderen Form zu erleben.

So erlebten die Schüler eine Stunde interessanten Austausch, über das Thema Sucht, mit Denis Türkmen und Freia Gittel. Beide sind Streetworker in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf und haben Kontakt zu Jugendlichen, die sich in Parks und auf Skateranlagen aufhalten. Sie betreiben Jugendarbeit, inszenieren Projekte und beraten Jugendliche zu dem Thema Drogen. Bei diesem Workshop klärten sie die Schüler auf, welche Unterschiede es zwischen einer Abhängigkeit und einer Sucht gibt und gaben ihnen die Aufgabe, die für ihnen drei wichtigen Dinge für ein gutes Leben aufzuschreiben. Nach kurzer Vorstellung lagen sie schließlich die Zettel zu der „Mauer gegen die Sucht“ auf den Boden, die niemand durchbrechen kann. Sollten einige Punkte wie Familie, Hobby oder Freunde wegbrechen, bestünde rein theoretisch betrachtet die Möglichkeit, dass einige Zuflucht in Drogen suchen. Damit dieses nicht passiert, appellierten die Streetworker sich Ausgleichsmöglichkeiten zu suchen, denn kein Konsum sei ohne Risiko und immer mit einer negativen Wirkung verbunden.

Eine wichtige Rolle bei diesem Drogenpräventionstag spielte die Polizei. Sie gab den Schülern Informationen über das Jugendschutzgesetz. Beispielsweise ab wie viel Jahren man Alkohol konsumieren darf und verwiesen darauf, dass Alkohol nahezu alle Nerven betäubt. Zudem verschwinden beim Konsum die Hemmungen, sodass es dadurch zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen kommen kann. Dass der Gleichgewichtssinn mit dem Konsum schwindet, konnten die Schüler mit den sogenannten Rauschbrillen austesten. Hierzu hat die Polizei einen Parcours aufgebaut. Die Rauschbrille simulieren 1,3 – 1,5 Promille und damit an sich noch nicht viel, doch für einige stellte dieser Wert bereits große Probleme dar. So durften die Schüler mit den Rauschbrillen Fahrradschlösser aufschließen, U-Bahn Stationen auf dem Berliner Stadtplan herauszusuchen, Bälle in einen Eimer werfen, über eine gerade Linie gehen, versuchen auf einem Bein zu stehen und einen Hütchenparcours durchlaufen.

Zudem gab die Schorborner religiöse geprägte Einrichtung „Neues Land“ Einblicke, wie drogenabhängige aus der Abhängigkeit rausgekommen sind und auch Anonyme Alkoholiker standen an diesem Drogenpräventionstag in der Raabestadt Rede und Antwort.

In der Mittagspause konnten die Schüler alkoholfreie Cocktails an einer Cocktailbar trinken und sich die Ausstellung im Mehrzweckraum anschauen. Hier waren der ADAC, STEP, das Sorgentelefon Holzminden, die Johanniter, das Schutzengelprojekt Northeim, der DKSB und die Schulsanitäter vertreten.

Am Nachmittag wurden schließlich auch die Erziehungsberechtigten in den Drogenpräventionstag eingebunden. Nach einer kurzen gemeinsamen Begrüßungen von Rektor Carsten Brand und Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders, wurden die Erziehungsberechtigten wieder von ihren Kindern getrennt. Gemeinsam mit den Neuntklässlern folgte, dank eines finanziellen Zuschuss des Förderverein Präventionsrat Landkreis Holzminden, in der Aula ab 14 Uhr eine Theateraufführung, die den Namen „Schlag zu – Du bist, was Du tust“ trägt. Diese Aufführung spiegelt den Weg über Drogen, Gruppenzwang, sowie Gewalt, Kriminalität und der Weg ins soziale Aus, wider. Zeitgleich erhalten die rund 70 Erziehungsberechtigten Einblicke in einen Vortrag von Herrn Sauer von der Polizei.

Nach dem interessanten Austausch traten die Schüler mit ihren Eltern die Heimreise an.



Fotos: mm

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