Montag, 25.11.2024
Samstag, 06. September 2014 10:34 Uhr

Fürstenberg und Fredelsloh: Keramik aus dem Solling nach 1945 - Vortrag im Schloss-Museum in Zusammenarbeit mit dem HGV Fürstenberg und Fredelsloh: Keramik aus dem Solling nach 1945 - Vortrag im Schloss-Museum in Zusammenarbeit m

Fürstenberg (r). Keramik aus dem Weserbergland ist nicht allein Weserware aus dem Pottland und Porzellan aus Fürstenberg, sondern im 20. Jahrhundert auch Keramik von Carstens aus Fredelsloh. Der wohl beste Kenner der Feinsteinzeug-Keramik von Carstens aus Fredelsloh, Dr. Gerald Könecke, referiert am Dienstag, 09. September, ab 18 Uhr über Keramik aus dem Solling nach 1945 und die Zusammenarbeit von Carstens mit der Porzellanmanufaktur Fürstenberg: Eine Zeitreise in die jüngere Fürstenberger Porzellangeschichte wie in die Fredelsloher Keramikgeschichte.

Der Vortrag vermittelt weiterführende Informationen zu den beiden derzeit im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg laufenden Ausstellungen zum Thema: Exotik überm Nierentisch - Gefäße, Figuren und Wandmasken von 1953 – 1960 (noch bis 5. Oktober) und Flower Power - Porzellan und Feinsteinzeug um 1970 von Fürstenberg, Carstens & Co. (noch bis 2. November). Fredelsloh hatte im Mittelalter eine große Blüte der Töpferkunst erlebt, wurde aber erst ab 1940 wieder keramisch geweckt, zunächst durch die Töpferin Helma Klett und ab 1945 durch die Neuansiedlung der Flüchtlingsbetriebe Bunzlauer Töpferei Greulich und der Majolikafabrik Carstens. Dem Unternehmer Ernst Carstens gelang es, seine 1946 neu gegründete Majolika-Manufaktur in Fredelsloh im Soling binnen sechs Jahren zu einem der Weltmarktführer für Feinsteinzeug zu machen.

1946 erwarb Carstens für die eigene Produktion die Lizenz und die Mutterformen der Wiener Firma Goldscheider aus den 1920-er und 1930-er Jahren und begann 1953 in seiner neu gegründeten Majolika-Manufaktur in Fredelsloh/Solling mit der Fertigung figürlicher Keramiken und Wandmasken unter dem Label „Goldscheider – West Germany“. Aus deutschen Wohnzimmern waren die Figuren von Paaren, Tänzerinnen, Kindern, exotischen Fremdlingen und Wandmasken, die jetzt in großer Fülle im Museum im Schloss Fürstenberg zu sehen sind, kaum wegzudenken.

Seit Ende der 1960-er Jahre arbeitete Carstens zudem mit der nahen Porzellanmanufaktur Fürstenberg zusammen, um die seinerzeit beliebten poppigen Farben auch auf feines Porzellan zu bringen. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg und Carstens entwickelten dafür gemeinsam ganz neue und technisch anspruchsvolle Glasuren. Knallige Farben und flippige Gestaltungen brachen so um 1970 in den grauen Alltag ein, die auf Porzellangeschirren von Fürstenberg wie Carstens vertrieben wurden. Im Vortrag werden diese Produkte, die in der Ausstellung auch mit einzigartigen Probestücken vorgestellt werden, näher erläutert. Doch während in Fürstenberg die Porzellanherstellung bis heute erfolgreich besteht, führten in Fredelsloh Konkurrenzdruck und fehlende Reaktion auf veränderte Marktgegebenheiten im Jahr 1987 zum Aus der industriellen keramischen Fertigung. Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung von Heimat- und Geschichtsverein Holzminden und dem Museum im Schloss Fürstenberg; Eintritt 5 Euro.

Foto: FÜRSTENBERG

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