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Mittwoch, 02. Juli 2014 09:33 Uhr

Große Resonanz beim ersten Demenztag in Holzminden Große Resonanz beim ersten Demenztag in Holzminden

Holzminden (r). Am Freitag, 20. Juni 2014, fand im Familien- und Kulturzentrum Drehscheibe der erste Demenztag in Holzminden statt. Die Veranstalter von Drehscheibe und Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen des Landkreises Holzminden hatten gespannte Erwartungen, wie das vielfältige Veranstaltungsprogramm angenommen würde. Wie erkennt man frühzeitig, dass jemand an Demenz erkrankt ist? Wie verändert die Krankheit das Verhalten der Menschen mit Demenz? Wie gehe ich als Angehöriger damit um? Dies waren nur einige Fragen, auf die in Theorie und Praxis eingegangen werden sollte. Gekommen waren mehr als 60 Interessierte und Angehörige oder Menschen, die beruflich mit dem Thema zu tun haben.

Der Begriff „Demenz“ stammt vom lateinischen Wort Dementia ab und bedeutet so viel wie „ohne Geist“ (Mens = Verstand/de = abnehmend). Es handelt sich um ein Defizit, das zu erheblichen Beeinträchtigungen führt.

Betroffen sind Denkvermögen, Sprache, Motorik und Persönlichkeitsstruktur. Schätzungsweise sind in Deutschland zurzeit etwa 1,5 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Ihre Anzahl wird in den kommenden Jahren stetig zunehmen. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Der Begrüßungskaffee im Foyer der Drehscheibe bot Gelegenheit für zahlreiche persönliche Gespräche.

Der geladene Referent, Dr. Manfred Gogol, stellvertretender Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen aus Hameln, brachte in einem hochkarätigen medizinischen Vortrag den Anwesenden Demenzformen, Ursachen und Symptome sowie Diagnostik und Therapie der Demenz durch zahlreiche Studien anschaulich näher. Anschließend stand er für die zahlreichen Fragen des Publikums zur Verfügung. Angesprochen wurde u. a. auch das Thema Umgang mit an Demenz Erkrankten in Krankenhäusern, das viele Fragen aufwarf.

Wie gestaltet sich der Umgang mit Demenzkranken aus der Sicht leitender Pflegekräfte in der ambulanten oder stationären Pflege? Welche Hilfen gibt es für Angehörige? Dies stand im Mittelpunkt des zweiten Programmteils nach dem Mittagsimbiss. Aus ihrer beruflichen Praxis berichteten Herr de Boer und Frau Schönwald von ambulanten Pflegediensten aus Bevern und Polle, sowie Frau Grün, Leiterin des Seniorenpflegeheimes in Polle und Frau Schrader, Leiterin der dortigen Demenzabteilung.

Wer nach so viel Input noch durchhielt, konnte den Film „Eines Tages“ ansehen, der sich auf einfühlsame Weise mit dem Thema Demenz auseinandersetzt: In drei miteinander verwobenen Episoden zeigt er die Entwicklung einer Demenzerkrankung in ihren unterschiedlichen Phasen. Wie erste Anzeichen mitten ins Leben brechen, wo sie niemand erwarten würde. Irritation, Angst und Verdrängung den Betroffenen von seiner Familie und seinen Freunden entfernen. Er thematisiert aber auch den Umgang mit den Betroffenen, die Gefühlslage und Belastungen der Angehörigen, die oft ihr eigenes Leben vergessen und lernen müssen, Verantwortung abzugeben.

Ziel aus Sicht der Veranstalter war, für das Thema zu sensibilisieren, darüber zu informieren und Hilfen aufzuzeigen.Je mehr Angehörige und Bekannte der Betroffenen sich mit der Erkrankung auseinandersetzen, desto mehr kann die Verteilung der Last auf mehrere Schultern erfolgen, z. B. durch Hilfs- und Betreuungsangebote. Den Betroffenen wird die Unterstützung bewusst und sie fühlen sich nicht allein gelassen.

Die Erwartungen der Veranstalter wurden voll erfüllt.


Fotos: Landkreis

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