„Hoffmann, Kafka, Musil“ – LSH SchülerInnen stellen aus - Kooperation zwischen MKV und LSH
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 07. Oktober 2011 09:44
Das Veranstaltungskonzept entstand aus der Idee des MKV-Vorstandes nicht nur etablierten Künstlern ein Forum zu bieten, sondern speziell den Nachwuchs in dieser Form der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Jugend an die Kunst heranzuführen, ist gleichfalls die Profession des Dr. Ji?í Ne?as, der als Kunstlehrer am LSH das Projekt begleitet. Er hat eine Auswahl von über 40 Werken getroffen, welche ein bereits ausgeprägtes Kunstverständnis der Schülerinnen und Schüler zeigt. Die jungen Künstler stellen nicht nur aus, sondern sind in alle Entwicklungsschritte einer Ausstellung, von der Konzeption über die Werbung bis zum eigentlichen „Hängen“ intensiv eingebunden. Als Schirmherren konnten die Macher Bürgermeister Helmut Affelt gewinnen, der im Namen der Stadt Stadtoldendorf diese Initiative ausdrücklich unterstützt.
„Der Sandmann“ ist die erste Erzählung im Zyklus „Nachtstücke“ von E. T. A. Hoffmann, die zu der Tradition des Kunstmärchens der Schwarzen Romantik zählen. Sie bietet viele Deutungsansätze und zählt zu den bedeutendsten Werken des Autors. Der Student Nathanael trifft in der Gestalt des Wetterglashändlers Coppola, den Advokaten Coppelius wieder. Dieser hatte früher mit Nathanaels Vater alchemistische Experimente durchgeführt, die zum Tod des Vaters führten. Coppelius steht für ein Kindheitstrauma, wegen dem Nathanael in ihm die Gestalt des Sandmanns sieht, eines Monsters, das Kindern die Augen ausreißt.
Die Novelle „Die Verwandlung“ von Franz Kafka nimmt in seinem Gesamtwerk eine herausragende Stellung ein. Schon zu einem Zitat geworden, ist der Anfangssatz: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ Er hält diese Verwandlung anfangs nur für vorübergehend und stellt sich erst langsam den verschiedenen Konsequenzen seiner unfreiwilligen Metamorphose.
„Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ ist der erste Roman von Robert Musil. Mit Hilfe der psychologischen Darstellung der Pubertät von vier Schülern spiegelt der Roman modellhaft autoritäre Gesellschaftsstrukturen wider, indem er einen Zusammenhang zwischen psychischer Disposition und totalitärer Institution herstellt. Die Handlung spielt vor dem Hintergrund der Ichfindung des jungen Törleß im Spannungsfeld von Rationalität und Emotionalität einerseits sowie Intellektualismus und mystischer Welterfahrung andererseits.
Der Eintritt ist während der gesamten Ausstellung kostenfrei. Der MKV bietet gern auf Anfrage Schülerführungen während der Unterrichtszeiten an (Kontakt: S. Ullrich, Tel. 05532-994628). Die offiziellen Öffnungszeiten sind jeweils Freitag von 16.00 bis 18.00 Uhr, Samstag von 15.00 bis 18.00 Uhr und Sonntag von 13.00 bis 15.00 Uhr.
(Text & Bild: Susanne Ullrich)