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Donnerstag, 13. März 2014 09:44 Uhr

„Komm mein Freund, wir wollen eiligst gehen!“ Werke einer kreativen Mutter und ihrer Söhne beim 3. Meisterkonzert im Weserrenaissance Schloss Bevern „Komm mein Freund, wir wollen eiligst gehen!“ Werke einer kreativen Mutter und ihrer Söhne beim 3. Meiste

Bevern (r). Am 16. März 2014 findet um 17 Uhr das 3. Meisterkonzert im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern in Form eines musikalischen Geschichtskrimis statt. Als eine Intellektuelle des frühen 18. Jahrhunderts darf man die Herzogin Sophie Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel sehen: Literarisch und musikalisch war sie höchst kreativ und stand im intensiven Austausch mit den geistigen Vordenkern der deutschen Aufklärung. Ihr Gatte, August der Jüngere, holte Lessing als Bibliothekar an seine als achtes Weltwunder bezeichnete Bibliothek und versammelte Komponisten wie Heinrich Schütz oder Henry Purcell um sich. Seine Frau Sophie Elisabeth begleitete aber auch das künstlerische Schaffen des eigenen Sohnes – Ferdinand Albrecht, späterer Resident im Weserrenaissance Schloss Bevern – und seiner Halbbrüder aus voriger Ehe des Vaters. Beispielsweise vertonte sie Gedichte der drei Knaben. Nun darf man sich fragen: Was geschah mit den Aufzeichnungen dieser Kompositionen, wo doch jegliches Geschehen am Hofe sorgfältig dokumentiert, ja sogar publiziert wurde? Diesem kleinen Krimi geht das 3. Meisterkonzert im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern nach und nebenbei wird damit der Epoche des Barocklebens im Schloss wieder einmal Leben eingehaucht.

Das Johann-Rosenmüller-Ensemble vollführte in den zurückliegenden Jahren bereits zwei Mal das kleine Wunder, durch musikgeschichtlich zielgerichtetes Forschen in den Archivalien des früheren Herzogtums Dokumente der Schlossmusikgeschichte zu entdecken und sodann zur Aufführung zu bringen. Am 16. März besteht nun ein weiteres Mal die Gelegenheit, sich auf eine solche musikalische Zeitreise entführen zu lassen. Neben den erwähnten Kompositionen der Sophie Elisabeth (1613-1676) - beispielsweise aus dem “Christ-Fürstliches- Davids-Harpfen-Spiel” von 1670 - erklingen Werke von Girolamo Frescobaldi (1583-1643), Claudio Monteverdi (1567-1643), Gioseffo Guami (ca. 1540 - 1611) oder Heinrich Schütz (1585-1672). Das Johann Rosenmüller Ensemble besteht aus Annegret Schönbeck (Sopran), Kristina Filthaut (Dulzian/ Blockflöte), Dennis Götte (Chitarrone), Margit Schultheiß (Orgel) und Arno Paduch (Zink und Leitung). Es wurde 1995 von Arno Paduch in Leipzig gegründet. Seitdem ist das Ensemble zu Gast bei namhaften Barock-Festspielen in ganz Deutschland, etwa beim Rheingau Musikfestival, der Ansbacher Bachwoche, den Händelfestspielen in Halle/Saale, dem Lausitzer Musiksommer, dem MDR Musiksommer, den Leipziger Bachtagen, den Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen, den Arolser Barockfestspielen sowie in Tschechien, Polen, Österreich und in der Schweiz.

Im Mittelpunkt der Ensemblearbeit steht die Wiederaufführung unbekannter Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, wobei größter Wert auf authentische Interpretation durch gründliches Quellenstudium und das Spielen auf Kopien von Originalinstrumenten gelegt wird. Namensgeber ist Johann Rosenmüller, bedeutendster deutscher Komponist der Generation zwischen Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, von seinen Zeitgenossen gerühmt als „alpha et omega musicorum“. Arno Paduch studierte Musikwissenschaft in Frankfurt am Main sowie Zink und Historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis. Er arbeitet regelmäßig mit den wichtigsten Ensembles für Alte Musik in Deutschland zusammen, konzertiert in Deutschland und dem europäischen Ausland, wirkt bei Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit und hat mittlerweile an über 80 CD-Produktionen teilgenommen. 1992 wurde er zum Dozenten für Zink und Ensemblemusik an die Abteilung für Alte Musik der Musikhochschule in Leipzig berufen.

Karten zum Konzert gibt es im Vorverkauf im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern, Tel. 05531 994018, der Erlebniswelt Renaissance im Weserrenaissance Schloss Bevern, Tel. 05531 1216436 und im Kulturamt der Stadt Holzminden, Obere Str. 30, Tel. 05531 936423. Die Tageskasse öffnet am Konzerttag eine Stunde vor Konzertbeginn.

Foto: Schloss Bevern

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