IGS ja oder nein? Der Eltern-Fragebogen kommt
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 13. Februar 2014 15:06
Mit der Elternbefragung soll der nächste Schritt gegangen werden. Hierzu sollen nach den Osterferien die ausgearbeiteten Fragebögen an die Eltern der letzten Kindergartenjahrgänge sowie an die Eltern der 1. , 2. und 3. Klassen in den betroffenen Samtgemeinden Bodenwerder-Polle, Eschershausen-Stadtoldendorf sowie im Flecken Delligsen verschickt werden. Darin soll hinterfragt werden, wo die Eltern ihre Kinder am liebsten anmelden würden. In einer Integrierten Gesamtschule (IGS), in einer Oberschule, in einem Gymnasium, in einer Realschule oder in einer Hauptschule. Bei der möglichen Auswahl der IGS soll zudem gefragt werden, in welchem Standort die Eltern ihre Kinder anmelden würden. Das Ausfüllen ist freiwillig und soll später dem Kreis die Möglichkeit geben, den Elternwillen näher zu beleuchten. Der Fragebogen soll abschließend am 26. März im Ausschuss für Bildung und Sport des Kreises diskutiert und danach an den Kreisausschuss weiter gegeben werden, der am 31. März tagen soll. Bis Ende Mai schließlich sollen die Fragebögen ausgefüllt der Kreisverwaltung vorliegen, sodass der Bedarf im Sommer festgestellt werden und letztlich darüber entschieden werden kann. Würde alles auf die Einrichtung von Integrierten Gesamtschulen hindeuten, so könnte ihre Einrichtung schon zum Schuljahr 2015/2016, also bereits im nächsten Jahr vollzogen werden. Doch eine IGS werde, so der Landkreis, zunächst ohne Oberstufe eingerichtet. Denn hierfür ist eine gleichbleibende Schülerzahl von mindestens 54 Schülern pro Jahrgang erforderlich, die erst in wenigen Jahren zunächst nachgewiesen werden müssen.
Letztendlich soll der Kreistag die Entscheidung treffen, was realisierbar und umsetzbar ist. Zur Auftaktveranstaltung hatte der Landkreis auch den Schulleiter der Robert-Bosch-Gesamtschule, Wilfried Kretschmer, in das Gasthaus Mittendorf nach Buchhagen geladen. Bei der Robert-Bosch-Gesamtschule handelt es sich um eine UNESCO-Schule, die hervorragend die angestrebte Organisationsform des Landkreises Holzminden widerspiegeln solle. Besonders die Themen wie Ganztagsschule, 90-minütiger Unterricht und ein verpflichtendes Mittagessen innerhalb der Schule sowie teilnahmepflichtige Arbeitsgemeinschaften fanden bei den Anwesenden großes Interesse. „Unser Ziel dieser Auftaktveranstaltung haben wir erreicht. Selbst in den Randzeiten, wie dem Mittagessen, fanden durchgehend angeregte Gespräche statt, die die Wichtigkeit dieses Themas nochmals unterstreichen“, berichtet Angela Schürzeberg im Gespräch mit der Weser-Ith News. Nach der Mittagspause ging es mit zahlreichen Diskussionen weiter, in denen hinterfragt wurde, ob die IGS tatsächlich die richtige Schulform sei, was eine IGS für die anderen Schulstandorte bedeuten würde, ob eine Oberschule eine Option sei und was eine Oberschule leisten könne.
Doch so richtig scheint das ganze Thema auch den Beteiligten noch nicht klar zu sein, welche Auswirkungen jede einzelne Alternative am Ende haben könnte. Fest steht nur, das Gerüst ist noch immer recht wackelig und insbesondere für die Eltern wird es noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten geben. Zwar ist der Fragebogen nur freiwillig auszufüllen, doch in ihm liegt für die vielen Eltern von jungen Kindern die Chance, die Schullandschaft im Landkreis Holzminden nachhaltig mitzugestalten und somit womöglich auch die Standortfrage zu klären. Sobald der Fragebogen vorliegt, werden wir wieder berichten und ihn auf der Onlinezeitung veröffentlichen.
Foto: mm