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Dienstag, 17. Dezember 2013 10:14 Uhr

Gutschrift für die WVIW-Kunden aber dennoch wird es teurer: Klageverfahren führt für ein Jahr zu drastischer Preiserhöhung Gutschrift für die WVIW-Kunden aber dennoch wird es teurer: Klageverfahren führt für ein Jahr zu drastische

Stadtoldendorf/Dielmissen (rus). Was vielen längst klar war, teilt der Wasserverband aus Dielmissen nun im Rahmen der Abwasserberechnung für 2014 in einer aktuellen Pressemitteilung und per Aushang mit: Es wird teurer! Doch das soll nach Angaben des WVIW-Geschäftsführers Henning Stegie nicht für immer so sein: „Das ist nur für ein Jahr, danach geht hoffentlich wieder alles seinen geregelten Gang“, verspricht Stegie. Grund für die Preiserhöhung sei aber nicht etwa das neue getrennte Entgelt für das Niederschlagswasser, mit dem der WVIW in jüngster Vergangenheit alle seine Kunden in der ehemaligen Samtgemeinde Stadtoldendorf angeschrieben hatte.

Ausschließlich die demnächst anstehende Rückzahlung der erhöhten Grund- und Verbrauchsentgelte aus den Jahren 2009 bis 2012, die von der Bürgerinitiative Abwassergerechtigkeit in Stadtoldendorf aufgrund eines Formfehlers beim Landgericht Hildesheim für diesem Zeitraum erstritten wurden, sorgen für den kurzzeitigen Anstieg in „astronomische“ Höhe, wie es seitens des WVIW heißt. „Um das für den Erhalt der Infrastruktur bitter nötige Geld wieder hereinzubekommen, muss der Verbrauchspreis in die astronomische Höhe von 9,09 Euro steigen“, teilte der Verband den Medien mit. Die Erstattung auch für alle anderen im Gebiet betroffenen Kunden, abgesehen von den Klägern der Bürgerinitiative, hatte sich aufgrund eines genaueren Klärungsbedarfs durch den Landkreis bis jetzt hingezogen. Mit der neuen Rechnungsstellung soll das Problem der verzögerten Zwischenfinanzierung von rund zwei Millionen Euro, die der Verband aufgrund des verlorenen Rechtsstreits gegen die BI Abwassergerechtigkeit nun an alle Kunden in dem betreffenden Gebiet zahlen muss, aus der Welt geschafft werden.

„Der Verband schreibt allen Kunden im Gebiet der Altsamtgemeinde Stadtoldendorf das zurückzuzahlende Grundentgelt für die vier Jahre in Höhe von insgesamt 336 Euro gut“, erklärt der WVIW-Geschäftsführer das Verfahren. Darüber hinaus bekomme jeder Kunde pro entsorgtem Kubikmeter Abwasser noch weitere 57 Cent erstattet. Was sich für einen Kunden recht wenig anhört, summiert sich für den Wasserverband in die gewaltige Höhe von rund zwei Millionen Euro. „Es ist eine gigantische Preissteigerung wie es scheint, die allerdings noch mit derselben Rechnung sofort wieder ausgeglichen wird“, so Stegie. Kunden müssten sich somit also nicht auf eine eigentliche Preiserhöhung einstellen, denn der neue, deutlich erhöhte Beitrag von 9,09 Euro pro Kubikmeter Abwasser, soll durch die Gutschrift gleich wieder ausgeglichen werden. Zwar sinke durch das Verfahren der Preis für das Schmutzwasser erheblich, doch was auf der Rechnung oberflächlich betrachtet erkennbar sei, wirke zunächst anders, so der Verband.

Die getrennte Berechnung der Niederschlagswasserentsorgung dagegen werde allerdings jetzt schon zu einer deutlichen Preisreduzierung beim Schmutzwasser führen, auch wenn die so auf den ersten Blick wegen der Gutschriftenlogik nicht erkennbar sei. 47 Cent koste die Grundstückseigentümer künftig der Quadratmeter verbauter Fläche, von der aus Regenwasser in die Kanalisation gelangt. Dafür sinke der reale Schmutzwasserpreis bereinigt von bisher 3,80 Euro auf nur noch 3,39 Euro. „Die Preisreduzierung wäre eigentlich noch erheblich höher ausgefallen, wenn wir nicht wegen dringend notwendig gewordener Investitionen wie für den Hochwasserschutz und die Kanalsanierung in Stadtoldendorf selber und  auch in verschiedenen umliegenden Gemeinden eine Kostensteigerung in Höhe von 87 Cent mit hätten einkalkulieren müssen“, teilt WVIW-Geschäftsführer Henning Stegie weiterhin mit. Für alle diejenigen, die nur wenige bebaute Flächen haben, soll es insgesamt billiger im nächsten Jahr werden. Da der Verband zurzeit damit beschäftigt sei, das Abrechnungswesen von den Stadtwerken Stadtoldendorf zu übernehmen, werden die Vorauszahlungsmitteilungen mit den Gutschriften womöglich erst im März die Kunden erreichen.

Foto: rus

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