100.000 Euro Sachschaden bei Brand in Holzminden: Zwei treue Beagle-Hunde retten ihr Herrchen vor dem Feuer - ein Hund kommt dabei ums Leben
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Montag, 02. Dezember 2013 17:01
Holzminden (rus/hk). Waren es die beiden Beagle-Hunde, die das Feuer witterten und ihr schlafendes Herrchen durch ihr Winseln am Morgen das Leben gerettet haben? Einer der treuen Hunde bezahlte die Wachsamkeit sogar mit seinem Leben und konnte nach den Löscharbeiten nur noch tot geborgen werden. Es war ein Großeinsatz für die Holzmindener Rettungskräfte, als sie gegen 9.30 Uhr heute Vormittag in die Holzmindener Weberstraße gerufen wurden. Durch den Brand im Obergeschoss eines Fachwerkhauses inmitten der historischen Altstadt erlitt der dort wohnende Hauseigentümer eine Rauchgasvergiftung und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, die Weser-Ith News berichtete bereits am Vormittag.
Die entstandenen Sachschäden betragen nach ersten Schätzungen der Polizei rund 100.000 Euro, doch damit leider noch nicht genug. Während der 46-jährige Hauseigentümer mit einem seiner beiden Hunde noch fluchtartig das Haus verlassen konnte, fiel sein anderer Hund dem giftigen Qualm zum Opfer.
Als die ersten Kräfte von Polizei und Feuerwehr kurz nach der Alarmierung am Brandort eintrafen, quoll bereits beißender Qualm aus den zerborstenen Fenstern im Obergeschoss. Die Rauchsäule war weithin über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar, kurzerhand wurde der Bereich rund um den Einsatzort für Verkehr und Fußgänger abgesperrt. Schnell konnte durch die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte geklärt werden, dass sich außer dem Hauseigentümer keine weiteren Personen mehr im Gebäude befanden. Dennoch ließen die ersten Kräfte der Feuerwehr um Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Michael Nolte noch auf das Alarmstichwort „Feuer 3“ erhöhen, der höchsten Alarmstufe, und forderten weitere Atemschutzgeräteträger an. Das Leben des weiteren Hundes konnten sie jedoch nicht mehr retten.
Brandgeräusche, lautes Knistern und Knacken sollen dem Hauseigentümer somit vermutlich das Leben gerettet haben. Nach der Nachtschicht hatte er sich erst am frühen Morgen zum Schlafen hingelegt. Als er dann aufwachte, war seine Wohnung bereits stark verqualmt. Für die Feuerwehr war schließlich Vollalarm ausgelöst worden, sodass insgesamt 80 Helfer mit zahlreichen Fahrzeugen sowie der Drehleiter im Einsatz waren. Die mit Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehrleute konnten den Brand schnell unter Kontrolle bringen und verhinderten so ein Übergreifen auf die unmittelbar angrenzenden Häuser in der engen Bebauung. Mittels Wärmebildkamera konnten die Feuerwehrleute schließlich auch mögliche weitere Brandnester ausschließen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass der Ausgangspunkt des Brandes offenbar in der Küche zu suchen ist. „Eine technische Ursache oder fahrlässige Brandstiftung ist derzeit als wahrscheinlich anzusehen“, so die Polizei.
Fotos: hk, mm, hei
Video: htpmedia.tv im Auftrag der Weser-Ith News