Veranstaltung zu Abwassersplitting platzt aus allen Nähten - Wasserverband will wegen großer Nachfrage zweite Veranstaltung durchführen
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Montag, 25. November 2013 00:02
Dass so viele den Weg ins „Haus am Eberbach“ fanden, lag wohl nicht zuletzt auch an der Tatsache, das unklar war, welche Flächen überhaupt einbezogen werden können und welche von den selbst um Überprüfung gebetenen Kunden herausgenommen werden konnten. Der Verband hatte auf eine kundenfreundliche Version bei den zugesendeten Unterlagen gesetzt und Flugbilder mit abgeglichenen Katastern an die Grundstückseigentümer gesendet. „Wir haben bisher Hunderte von Antworten mit korrigierten Versionen bekommen, ich muss unseren Kunden da ein großes Lob aussprechen“, meint WVIW-Geschäftsführer Henning Stegie, der genau wie der technische Leiter Andreas Hübel und Janine Flint-Dittner für eventuelle Fragen bei der von Vorstandsmitglied Bernd Kaussow geleiteten Veranstaltung zur Verfügung stand.
Wolfgang Belz von der Comuna GmbH aus Syke war als Fachreferent für das Thema Niederschlagswasserentsorgung vom Wasserverband für die grundsätzliche Klärung des Sachverhaltes verpflichtet worden. Ein Berater-Profi, der über seine Vortragsarbeit nebenbei bemerkte, dass ihn auch schon einmal die Polizei aus Sicherheitsgründen nach einem Vortrag bis zum Autobahnzubringer begleiten musste. So weit kam es in Stadtoldendorf nicht. Zwar waren auch etliche Mitglieder der Bürgerinitiative „Abwassergerechtigkeit“ anwesend, aber ein Großteil der Teilnehmer war augenscheinlich deswegen gekommen, um am Rande der allgemeinen Aufklärung vielleicht auch individuelle Detailfragen klären zu können. Darüber hinaus war das, was Belz hinsichtlich der rechtlichen Situation und der geplanten Berechnung vortrug, keine wirklich kontroverse Neuigkeit. Die getrennte Veranlagung der Niederschlagsentwässerung sei schon länger ein Erfordernis nach bundesdeutscher Rechtsprechung, stellte der Berater fest. Durch die Einbeziehung von bisher abrechnungstechnisch bei der Oberflächenwasserentsorgung noch nicht berücksichtigten Flächen, wie etwa denen von Baumärkten, freistehenden Garagen oder auch von Kommunen genutztem bebautem Eigentum, würden zukünftig auch Nutzer an den Kosten beteiligt, die bisher kaum oder gar nichts für die Entsorgung gezahlt hätten. Die Eigentümer von Einfamilienhäusern, so Belz, kämen nach seinen Erfahrungen bei der neu kalkulierten getrennten Berechnung von Schmutz- und Niederschlagswasser meist etwas besser weg. „In der Regel sind es Städte und Gemeinden selbst, die am Ende deutlich mehr bezahlen“, meinte Belz.
Unzufriedenheit kam bei einigen im Publikum darüber auf, dass der Wasserverband keine absehbaren Zahlen dafür nennen konnte, wie sich die Berechnung von Schmutz- und Niederschlagswasser zukünftig anteilig aufteilen wird. Das jedoch, meinten sowohl die WVIW-Verantwortlichen wie auch Wolfgang Belz, könne mit gutem Gewissen erst nach Erfassung aller Flächen seriös kalkuliert werden.
Foto: WVIW