Freitag, 22.11.2024
Montag, 18. Juli 2011 10:10 Uhr

Wenn Bienen und Wespen frecher werden - Ernährungsfachkraft Allergologie vom Deutschen Asthma und Allergiebund im Landkreis informiert Wenn Bienen und Wespen frecher werden - Ernährungsfachkraft Allergologie vom Deutschen Asthma und Allergiebun

Der Sommer ist da und damit auch die Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln. Wird man    gestochen, schwillt die Einstichstelle an, beginnt zu jucken und in den meisten Fällen war das alles. „Vorsicht bei Säuglingen und Kindern ist geboten, da die Reaktion auf diese Stiche nicht bekannt sind,„ empfiehlt Sabine Göldner-Freitag vom Charlotten-Hospital Stadtoldendorf. Bei Babys sollte ein Moskitonetz über dem Wagen gelegt werden, vor allem wenn die Kleinen friedlich im Freien schlummern. Bei Kindern ist Vorsicht bei Getränken und Eis geboten. Wenn die Schwellung nach Kühlen der Stelle nicht merklich kleiner wird oder es zu plötzlicher Atemnot oder Hautausschlägen kommt, sollten sich Betroffene in ärztliche Obhut begeben.

Bei Kleinkindern lieber einmal mehr zum Arzt gehen als zu wenig. Bei denen, die wissen, dass sie eine allergische Reaktion auf Grund eines Stiches zu erwarten haben, sollten die Mitmenschen darüber informiert werden. Es kommt zu heftigen Schwellungen rund um die Einstichstelle, manchmal begleitet von Atemnot, Schwindelgefühl, Schwellungen im Gesicht sowie am Hals und starker allgemeiner Hautrötung. Diese Reaktionen dauern Sekunden bis Minuten. Bei jedem weiteren Stich  kann es zum Teil zu lebensgefährlichen Reaktionen, dem sogenannten anaphylaktischen Schock kommen.

Der Allergie- und Asthmabund empfiehlt in seiner neuesten Ausgabe der Allergie konkret 2/2011, das Betroffene sich bei einem erfahrenen Facharzt einer Hauttestung mit stark verdünntem  Allergenextrakt –einer Mischung aus Wespen –und Bienengift-Allergenen- zur Sicherung der Diagnose  unterziehen sollten. „Die Diagnostik sollte möglichst in einer insektenarmen Zeit und frühestens zwei Wochen nach der letzten Stichreaktion erfolgen. Nach den Hauttestungen folgen Blutuntersuchungen auf IgE (Immunglobulin E).

Es wird bei einer Allergie/Anaphylaxie auf Bienen- oder Wespengift eine Hyposensibilisierung (spezielle Immuntherapie) empfohlen. „In Monaten mit erhöhter Insektenstichgefahr oder besonders exponierte Personen (wie Imker, Gärtner, Obst- und Bäckereiverkäufer, Waldarbeiter u.ä.) sollte dieser Schutz möglichst schnell erreicht werden. Für diesen Personenkreis gibt es eine Rush- (Schnell-/Stoß-) oder Ultrarush-Hyposensibilisierung. Diese Therapie sollte in einer  Fachklinik unter Beobachtung durchgeführt werden.
Anaphylaktiker sollten auf jeden Fall immer ein Notfallset bei sich haben. Dieses beinhaltetei n Antihistminikum, ein Cortisonpräparat und einen Adrelanin Autoinjektor.
Abschließend gibt Frau Göldner-Freitag noch ein paar wichtige Tipps des Deutschen Allergie und Asthmabundes weiter:

  • Bei Gartenarbeit, den Körper mit Hut und Kleidung bedecken
  • Keine gelben, dunklen Farben, sowie Blumenmuster anziehen
  • Keine Parfüms und stärker parfümierte Körperpflegeprodukte verwenden
  • Nie draußen barfuß gehen
  • Immer Notfallset mit sich führen

„Ist der Betroffene trotz dieser Empfehlungen gestochen worden, so sollte der Stachel so schnell wie möglich entfernt werden. Dabei sollte auf keinen Fall der Stachel mit den Fingern herausgezogen (der Giftsack könnte dabei ausgedrückt werden), sondern mit dem Fingernagel  vorsichtig weggekratzt werden.  Auf jeden Fall muss der Begleiter über den Stich und die möglichen Folgen informiert werden. Sofort nach dem Stich sollte das verordnete Notfall-Set nach Anweisung des Arztes angewendet werden.“
Weitere Infos zu Allergien erhalten Betroffene oder Interessierte unter www.daab.de Nach dem Urlaub ab 15. August kann man wieder in der Ernährungstherapiepraxis im Charlotten-Hospital  bei Frau Sabine Göldner-Freitag unter 05532/501-230 Informationen abrufen.

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