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Freitag, 08. Juli 2011 10:45 Uhr

Großeinsatz: Alarmübung in der neuen Wilhelm-Raabe-Residenz in Eschershausen Großeinsatz: Alarmübung in der neuen Wilhelm-Raabe-Residenz in Eschershausen

Als gegen viertel vor acht Uhr abends die Alarmempfänger schrillen, ahnt noch keiner der Feuerwehrkameraden, was sie gleich erwartet. Fest steht nur, wenige Minuten später sitzen die in voller Einsatzmontur in ihren Feuerwehrfahrzeugen - auf dem Weg zur Wilhelm Raabe-Residenz. Erst vor wenigen Monaten wurde die neue Residenz am Otto-Elster Platz feierlich eröffnet, jetzt soll sie in Flammen stehen. Gemeldet wurde in einem der Unterkunftsräume ein bestätigtes Feuer, dichter Qualm breitet sich schnell in den Zimmern und den Fluren aus, dringt schließlich durch die Fensteröffnungen sichtbar nach außen.

Zwar ist die Residenz derzeit mit rund 25 Personen noch nicht voll besetzt, dennoch kann ein Feuer hier verheerende Folgen haben. Nach dem Brandausbruch im zweiten Obergeschoss schlagen die Rauchmelder sofort Alarm und lösen die Brandmeldeanlage des Gebäudes aus. Die Leitstelle versetzt die Ortsfeuerwehr Eschershausen wenige Sekunden später in den Alarm, hinzugezogen werden gemäß Alarmplan auch die Freiwilligen Feuerwehren Holzen und Dielmissen. An der Einsatzstelle angekommen werden schnell erste Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Sofort nach Eintreffen der ersten Trupps dringen sie unter Atemschutz in das teilweise verqualmte Gebäude vor und bahnen sich bei fast vollständig verrauchter Sicht ihren Weg zu den vermissten Personen. Insgesamt sollen sich acht von ihnen noch in dem mittlerweile gänzlich verrauchten Trakt befinden. Nach und nach dringen so die Trupps mit ihren Atemluftflaschen auf dem Rücken in das Gebäude vor, um die Verletzten und Vermissten zu retten. Kurze Zeit später trifft dann auch die Drehleiter der Feuerwehr Stadtoldendorf ein, wird direkt vor dem Haupteingang in Stellung gebracht, während im Innenhof des Geländes einige Kameraden die Verletztensammelstelle in einem Schnelleinsatzzelt einrichten. Unter der Einsatzleitung von Ortsbrandmeister Jens Koch arbeiten die Kameraden das Einsatzszenario vorbildlich ab, bringen letztendlich alle Personen in Sicherheit. Insgesamt werden acht Trupps unter Atemschutz in dem Gebäude eingesetzt, um nach Vermissten zu suchen und Verletzte zu retten. Acht Personen konnten über die Treppenhäuser ins Freie gebracht werden, bevor die Kameradinnen und Kameraden schließlich mit den Löscharbeiten begannen. Das Wasser wurde dazu aus den vor Ort befindlichen Hydranten genommen, zusätzlich wurde eine weitere Wasserversorgung über eine rund hundert Meter lange Schlauchleitung aus dem nahe liegenden Lennebach aufgebaut. Ein Löschangriff fand jedoch in den Innenräumen nur fiktiv statt, war es glücklicherweise doch nur eine Übung. Alles in Allem waren bei dem vermeintlichen Großeinsatz rund 55 Feuerwehrleute im Einsatz. Unter den wachsamen Augen von Gemeindebrandmeister Frank Teiwes samt seiner Stellvertreter wurde die Übung ein voller Erfolg. Professionelles Vorgehen und patientenorientierte Rettung wurde den Übungsteilnehmern bescheinigt, alles war zur vollsten Zufriedenheit der Übungsleitung abgelaufen. Es bleibt nur zu hoffen, dass es an diesem sensiblen Objekt lediglich bei einem Übungsszenario bleibt und Realeinsätze ausbleiben. Am Ende gab es Dank und Lob und eine Einladung der Einrichtungsleitung zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk.

Weitere Bilder vom Einsatz:








(Text & Bild: Sebastian Rustenbach)

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