Angeklagt wegen fahrlässiger Tötung: Musste Malik (2) durch Fehler der Ärzte sterben?
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 26. Oktober 2017 21:50
Höxter/Lauenförde (rus/red). Das Schicksal des kleinen Malik (2) aus Lauenförde im Landkreis Holzminden beschäftigt dieser Tage wieder die Medien. Malik wurde am 15. Oktober 2013 ins Krankenhaus eingeliefert, soll damals an Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen gelitten haben. Drei Tage später war der Junge tot. Ärzte sollen dafür verantwortlich sein.
Der Todestag des Jungen hat sich diesen Oktober bereits zum vierten Mal gejährt, doch schon kurze Zeit danach hatten die Eltern seinerzeit an das St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge gestellt. Nun in gut anderthalb Wochen am Montag, den 06. November um 09.00 Uhr beginnt der Prozess vor dem Amtsgericht Höxter, bei dem im dem Fall zwei Ärzte wegen fahrlässiger Tötung angeklagt sein sollen. Nach Medienangaben sollen offenbar gleich zwei Gutachter bescheinigt haben, dass ein Versagen der Ärzte damals zum Tod des Jungen führte. Nach Angaben der Bild-Zeitung schrieb ein Gutachter sogar, „dass das Leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte gerettet werden können“. Wäre Malik in einer Spezialklinik, in die er verlegt werden sollte, rechtzeitig angekommen.
Im St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter soll der Junge, damals erst zwei Jahre alt, offenbar zunächst auf eine vermeintliche Magen-Darm-Erkrankung hin behandelt worden sein. Als der Junge am nächsten Morgen dann Krampfanfälle bekam, wurde ein MRT des Kopfes durchgeführt, die eine Schwellung im Kopf zeigte. Das Hirnwasser staute sich auf, woraufhin der Druck im Kopf anstieg. Malik wurde sofort in ein künstliches Koma gelegt, doch seine weitere Behandlung verzögerte sich. Da die Klinik die erforderliche Operation, nach übereinstimmenden Medienberichten vermutlich mangels technischer Ausstattung, nicht durchführen konnte, sollte Malik nach Kassel in eine Spezialklinik verlegt werden. Offenbar „durch die Nichteinhaltung vorgeschriebener Meldewege“, so berichtet zumindest die Bild-Zeitung, soll ein Hinweis auf den akut lebensbedrohlichen Zustand des Kindes ausgeblieben sein. Malik wurde erst am Nachmittag mit einem speziellen Rettungswagen nach Kassel gefahren. Zu spät: Malik starb dort nach zwei Tagen im Koma. Er wurde nur zwei Jahre alt.
Hätte das Leben des kleinen Malik gerettet werden können? Mit dieser Frage wird sich nun das Amtsgericht Höxter beschäftigen. Die Gerichtsverhandlung am 06. November 2017 ist öffentlich.
Foto: rus