Feuer in landwirtschaftlicher Halle: Feuerwehren aus Lenne und Stadtoldendorf retten vier Verletzte - Zugübung in Lenne
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 09. Mai 2017 19:57
Stadtoldendorf/Lenne (rus). Das Szenario hört sich gewaltig an und nach dem Bild, das sich den ersten Einsatzkräften beim Eintreffen an der Einsatzstelle zeigt, scheint es das auch zu sein. Glücklicherweise ist es aber nur eine Zugübung für den Löschzug der Ortsfeuerwehren Lenne und Stadtoldendorf, die am Montagabend in Lenne stattfindet. Die rund 40 Einsatzkräfte haben bei der Übung allerdings gut zu tun.
Aus einer landwirtschaftlich genutzten Halle in der Lennetalstraße unweit der Ortschaft Lenne entfernt dringt am frühen Montagabend dichter Qualm aus allen Öffnungen des Gebäudes. Anwohner alarmieren die Rettungsleitstelle, diese löst schließlich Feueralarm für die Ortsfeuerwehren Lenne und Stadtoldendorf aus, auch die Sirene heult in Lenne auf. Natürlich wird dieses eigens für die Übung inszeniert und fiktiv dargestellt, mit Blaulicht und Martinshorn wird dennoch ausgerückt, um die Übung so real wie möglich zu gestalten. Bereits auf der Anfahrt rüsten sich die ersten Trupps mit Atemschutz aus, damit es vor Ort schnell gehen kann. Denn die Besatzung des zuerst eintreffenden Fahrzeuges der Ortsfeuerwehr Lenne hat nach erster Erkundung bereits festgestellt, dass sich offenbar noch vermisste Personen in dem Gebäude befinden. Aus allen Ecken dringt zudem dichter Rauch.
Und so steigt auch der Puls, als es plötzlich vor dem großen Eingangstor einen lauten Knall gibt. Inszeniert bloß durch einen harmlosen Feuerwerkskörper, bringt er dennoch etwas mehr Adrenalin in die Übung, von dessen Einsatzlage den Feuerwehrleuten zunächst nichts bekannt ist. Mit insgesamt drei Trupps unter Atemschutz wird schließlich in das Gebäude vorgegangen, mit einer Wärmebildkamera werden noch vermisste Personen in der mit dichtem Qualm gefüllten Halle gesucht. Eine große Nebelmaschine hat hier schon gute Arbeit geleistet und die verwinkelte Halle, in denen sich die Einsatzkräfte nicht auskannten, in ein undurchschaubares Labyrinth mit dichtem Nebel verwandelt. So müssen die Trupps mit größter Vorsicht vorgehen, schließlich könnte hinter jeder Ecke eine neue Gefahr lauern. Während ihres Einsatzes bei Nullsicht wird im Außenbereich bereits die weitere Wasserversorgung über eine längere Wegstrecke aufgebaut. Wie bei einem Realeinsatz steht zu Beginn meist ausreichend Wasser durch die Fahrzeuge zur Verfügung, immerhin fast 5.000 Liter Wasser stehen so mit den zwei Löschfahrzeugen aus Stadtoldendorf sofort bereit. Dennoch wird auch hier geübt, die weitere Wasserversorgung über das örtliche Hydrantennetz aufzubauen. Im Ernstfall hätten hier die Einsatzkräfte sogar einen Teich sowie den Lennebach zur Verfügung gehabt.
Nach kurzer Suche werden schließlich im Innen- und Außenbereich alle vier Verletztendarsteller gefunden und können durch einen mitalarmierten Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe, die sich an der Übung beteiligten, versorgt werden. Zuvor galt es jedoch für einige Kameraden, selbst Erste Hilfe zu leisten und dabei auch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Puppe vorzunehmen. Denn auch dieses sind Handgriffe, die im Ernstfall bei den Einsatzkräften sitzen müssen. Für etwas Wirbel sorgt dann noch die spontane Übungseinlage eines weiteren Einsatzes im Dorfkern, der vereinzelte Kräfte benötigt. Doch auch diese fiktive Lage wird vorbildlich gemeistert.
Die Feuerwehren führen regelmäßige Übungen durch, um die Handgriffe aus der Theorie in die Praxis umzusetzen. Reale Szenarien wie dieses am Montagabend in Lenne helfen dabei, das Erlernte umzusetzen und auch mal Manöverkritik zu üben. Am Ende allerdings zeigten sich der Gruppenführer Hartmut Dohle, der die Übung ausgearbeitet hatte, und der Gemeindebrandmeister Frank Teiwes zufrieden mit der Leistung der Kameradinnen und Kameraden. Auch Lennes Ortsbürgermeister Hans-Dieter Steenbock machte sich vor Ort ein Bild von dem Geschehen. Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrleute und sechs Einsatzfahrzeuge an der Übung beteiligt.
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Fotos: rus