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Donnerstag, 07. Juni 2012 12:52 Uhr

AWO Krankenhausbetriebsgesellschaft setzt Sanierung der Kliniken in Einbeck und Stadtoldendorf über ein Planinsolvenzverfahren fort. - Betrieb geht ohne Einschränkungen weiter. Gehälter der Klinikmitarbeiter sind sicher. AWO Krankenhausbetriebsgesellschaft setzt Sanierung der Kliniken in Einbeck und Stadtoldendorf über ein Plani

Die AWO Krankenhausbetriebsgesellschaft mbH (AWO KHBG) hat sich bei der Sanierung der beiden Krankenhäuser AWO Sertürner-Krankenhaus Einbeck und AWO Charlottenstift Stadtoldendorf für ein Planinsolvenzverfahren entschieden. Damit sollen die Altschulden, die beide Häuser belasten, neu geregelt werden. „Das ist der letzte noch ausstehende Schritt im Sanierungsplan“, erklärt der Geschäftsführer der AWO KHBG, Wolfgang Schuth. „Seit der Übernahme im Dezember 2011 haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Möglichkeiten der neuen Insolvenzordnung in Anspruch nehmen zu können.“So wurden mit den Krankenkassen eine neue Budgetvereinbarung für Einbeck geschlossen, Angebote, die nicht in die strategische Neuausrichtung passen, abgebaut, die Pflege in Stadtoldendorf neu strukturiert und mit Einweisern in der Region Kooperationen vereinbart. „Wir haben alle ausstehenden Gehälter inklusive Weihnachtsgelder bezahlt. Die offenen Fachärztestellen sind alle wieder besetzt“, sagt der Geschäftsführer der Kliniken, Holger Neumann. Mit diesen ersten Sanierungsschritten sei es gelungen, die Patientenzahlen erheblich zu steigern und die Erlössituation beider Kliniken deutlich zu verbessern.

Die AWO KHBG hat innerhalb weniger Monate den Beweis erbracht, dass die beiden Krankenhäuser im operativen Geschäft wirtschaftlich zu betreiben sind. Das ist die entscheidende Bedingung, um die Möglichkeiten der seit März geltenden Insolvenzverordnung nutzen zu können. Dabei wird der Plan zur Sanierung des Unternehmens unter einem zeitweiligen Schutzschirm im Vernehmen mit einem Gläubigerausschuss umgesetzt. Für die Patienten und rund 500 MitarbeiterInnen geht der Betrieb ohne Einschränkungen weiter. Die Gehälter sind im Insolvenzverfahren gesichert.

„Die beiden Kommunen stehen zu unserem Konzept. Damit sind die Aussichten gut, nun auch noch für die Altschulden eine Lösung zu finden“, sagt Schuth. „Wir haben die Kliniken übernommen, weil wir für eine gemeinnützige Alternative zu den Konzentrationsprozessen im Gesundheitswesen stehen. Ginge es allein nach den Prämissen des Marktes, wären diese Häuser seit zwei Jahren geschlossen. Als AWO sind wir jedoch überzeugt, dass wir einen neuen Typ Krankenhaus in der Fläche brauchen, z. B. mit einer Akutgeriatrie in Stadtoldendorf. Insgesamt ein Krankenhaus der niedrigen Mauern, vernetzt mit anderen sozialen Angeboten, als gesellschaftlicher Akteur in der Region.“

Die Anträge auf Planinsolvenzverfahren wurden bei den Amtsgerichten Holzminden und Göttingen eingereicht.

Das AWO Sertürner-Krankenhaus Einbeck hat 116 und das AWO Charlottenstift Stadtoldendorf hat 92 Planbetten. Zur Einbecker Klinik gehören außerdem eine Kurzzeitpflege mit 20 Betten sowie eine Sozialstation und ein ambulanter Pflegedienst.

(Text: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.)

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