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Freitag, 20. Januar 2017 08:09 Uhr

Im Vogler schweben tonnenschwere Bäume die Steilhänge hinauf Im Vogler schweben tonnenschwere Bäume die Steilhänge hinauf

Eschershausen (red). Förster Willi Ohm durchforstet seinen Buchenwald an den Steilhängen im Vogler. Für das schwierige Gelände hat er sich Hilfe aus Österreich besorgt. Ein Baumlift transportiert die gefällten Stämme am Seil hängend nach oben. Vierhundert Meter lang reicht die Seiltrasse, an der die Stämme durch die Luft schwebend zum Bearbeitungsplatz transportiert werden. Der Seilkran und die Mannschaft stammen aus dem Alpenstaat, seit vier Wochen arbeitet der Forstbetrieb schon im Niedersächsischen Forstamt Neuhaus.

Revierförster Ohm fasst jetzt eine schwierige Aufgabe an: „Der alte gleichförmige Buchenwald muss dringend ausgedünnt werden, um den nachdrängenden Jungbäumen Licht und Platz zum Höhenwachstum zu geben“, weiß der Leiter der Försterei Vogler aus langer Berufserfahrung. „An den Steilhängen können wir keine Forstmaschinen fahren lassen, die Böden sind hier sehr empfindlich. Die Seilkrantechnik ist die beste Methode, mit der wir ökologisch zuträglich und wirtschaftlich vertretbar das Holz ernten können“, sagt Willi Ohm.

Rund 17 Hektar Buchenwald stehen zur Pflege an. Die Niedersächsischen Landesforsten ernten alte Bäume nur an ausgewählten Stellen und geben dort dem jungen Wald Licht zum Wachsen. So wollen sie strukturreiche Wälder erziehen.

"Wir wandeln großflächige und gleichförmige Buchen-Naturverjüngungen um in mehrschichtige und strukturreiche Laubwälder", beschreibt Förster Ohm seine Aufgabe. Grundlage für sein Handeln ist das ökologische Waldentwicklungsprogramm, das die Landesforsten abgekürzt LÖWE nennen. Strukturreichtum ist einer von dreizehn Grundsätzen des LÖWE-Programms, den Forstleute bei ihrer Arbeit im Wald berücksichtigen. Schon seit 25 Jahren handeln Ohm und seine Kollegen danach. Ziel ist es, ökologisch wertvolle, ertragreiche und dem Klima angepasste Wälder herauszupflegen. Lehren für "LÖWE" habe die Landesforsten aus den großen Stürmen der 70 er und 90 er Jahren gezogen und aus den Luftverschmutzungen, die das sogenannte Waldsterben im Harz und Solling ausgelöst hatten.

Die Baumfällarbeiten im Forstort Mönchesiek werden voraussichtlich bis Ende Januar dauern. Aus Sicherheitsgründen bleiben der Voglerrandweg und Voglerhöhenweg gesperrt. „Spaziergänger sollten dringend die Sperrungen beachten und auf andere Wanderwege ausweichen. Nach Abschluss der Arbeiten heben wir die Wegesperrungen auf und setzen die Wege dort wieder instand, wo Schäden entstanden sind", so Ohm abschließend.

Foto: NLF

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