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Dienstag, 17. Januar 2017 14:35 Uhr

Polizei Holzminden warnt: Erneut Telefonanrufe durch „falsche“ Polizeibeamte - insbesondere Seniorinnen betroffen Polizei Holzminden warnt: Erneut Telefonanrufe durch „falsche“ Polizeibeamte - insbesondere Seniorinnen be

Holzminden (red). Am gestrigen Tage wurden in Holzminden mehrere ältere Mitbürgerinnen durch angebliche Polizeibeamte angerufen, und anschließend zu ihrem privaten Umfeld, ihrer Lebenssituation und den wirtschaftlichen Verhältnissen befragt. Unter der Vorgabe, dass die Angerufenen wichtige Aussagen bei der Polizei zu einer angeblichen Festnahme machen müssten, bzw. dass bei den festgenommenen Tätern Hinweise auf die Person der Angerufenen und deren Bankdaten gefunden worden seien, fragten angebliche Polizeibeamte die angerufene Senioren gezielt nach ihrer Wohnsituation, den vorhandenen Geldmitteln, Wert- und Schmuckgegenständen aus, bevor das Gespräch beendet wurde.

Mit einer anderen Masche hatten die Anrufer dann doch Erfolg. Hier wurde gegenüber einer 72-jährigen Seniorin aus dem Jugendgarten in Holzminden behauptet, dass die Polizei gegen einen Bankmitarbeiter ermittle, und in diesem Zusammenhang auch die Bankdaten der Angerufenen bekanntgeworden seien. Auch in diesem Fall wurde die Angerufene zu ihren sonstigen Vermögensverhältnissen befragt und im Verlauf des weiteren Gespräches um ihre Mithilfe unter Zurverfügungstellung von Bargeld gebeten.

Von der Richtigkeit der Aussagen der vermeintlichen Polizeibeamten überzeugt, hob diese dann bei ihrer Bank eine größere Menge Bargeld ab, welches sie dann – Stunden später, während derer sie fortlaufend durch die Täter telefonisch kontaktiert wurde - gegen 17.00 Uhr an einem verabredeten Platz vor ihrem Haus ablegte. Wann genau da Geld abgeholt wurde, steht derzeit nicht fest.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den Angerufenen ausschließlich um ältere Frauen, die offensichtlich gezielt aus dem Telefonbuch herausgesucht wurden. Bei den Anrufern soll es sich um einen Mann und eine Frau gehandelt haben, die zwar leise, aber in akzentfreiem Deutsch gesprochen hätten. Die Telefonnummer der Anrufer war jeweils unterdrückt.

Die Vorgehensweise mittels der sog. „Call ID Spoofing-Dienste“, bei der die Telefonnummer der Polizei über ausländische Telefonanbieter generiert wird und so dem Angerufenen suggeriert wird, dass die Polizei der Anrufer sei, fand diesmal keine Anwendung.

Die Polizei Holzminden gibt daher nochmals nachfolgende dringende Ratschläge: • Geben Sie niemals telefonisch persönliche Daten an Unbekannte weiter, auch nicht, wenn diese sich als Polizeibeamte ausgeben. Polizeibeamte, oder auch Bankangestellte, werden Sie am Telefon niemals von ihren persönlichen Vermögensverhältnissen, Bankdaten oder sonstigen sensiblen Daten befragen.

Übergeben Sie Unbekannten niemals Geld oder Wertsachen. Auch nicht, wenn diese sich als Boten oder angebliche Polizeibeamte ausgeben. Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Bargeld von der Bank abzuheben und für ihre Ermittlungen zu übergeben.

Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter aus, lassen Sie sich dessen Namen geben und rufen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle unter der Ihnen bekannten oder im Telefonbuch verzeichneten Telefonnummer an und erkundigen Sie sich, ob dieser dort auch arbeitet und wie er erreichbar ist.

Rufen Sie in diesem Zusammenhang niemals die möglicherweise in Ihrem Telefondisplay hinterlegte Nummer des Anrufers zurück oder nutzen gar die Rückruffunktion.

Beachten Sie: die Polizei ruft Sie nie über die Nummer 110 an!

Öffnen Sie unbekannten Personen nicht allein die Tür oder lassen Sie sie gar in Ihre Wohnung. Ziehen Sie nach Möglichkeit eine weitere Vertrauensperson hinzu.

Bleiben Sie misstrauisch. Bei Zweifeln kontaktieren Sie umgehend Ihre örtliche Polizei oder wählen Sie den Notruf 110!

Hinsichtlich der Anrufe und der Tat vom gestrigen Tage laufen die Ermittlungen der Polizei derzeit auf Hochtouren. So werden u.a. Anwohner aus dem Jugendgarten konkret zu auffälligen Fahrzeugen und Personen befragt.

Darüber hinaus bittet die Polizei all diejenigen, bei denen ebenfalls derartige Anrufe eingegangen und die ggf. auch geschädigt sind, als auch Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Vorkommnissen im Jugendgarten geben können, sich umgehend mit der Polizei in Holzminden (05531/958-0) in Verbindung zu setzen.

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