Bezaubernde Klänge zwischen Wiener Klassik und polnischem Impressionismus. Meisterkonzert mit Musik für Violine und Klavier
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 23. Dezember 2016 15:06
Eingeladen ist die in der Region geborene und bereits sehr profillierte Pianistin Henrike Brüggen im Duo mit der ebenfalls in ihrer Konzertkarriere deutlich vorangeschrittenen jungen Violinistin Marie Radauer-Plank. 2007 gründeten die beiden Musikerinnen das Duo Brüggen-Plank und geben seither zahlreiche Konzerte in Deutschland und dem europäischen Ausland.
Für ihr Konzert in Bevern wählen die Beiden sowohl bekannte als auch möglicherweise Manchem unbekanntere Werke für Klavier und Violine, die in der Gesamtheit einen wohlanmutenden musikalischen Abschluss der Meisterkonzertreihe 2016 versprechen. Mit Wolfgang Amadeus Mozarts‘ Sonate für Klavier und Violine G-Dur KV 301 fiel ihre Wahl dabei auf einen echten Klassiker unter den Klassikern, dessen gleichzeitige Zartheit und Klarheit in Struktur und Klangerleben immer wieder für echtes „Mozart-Feeling“ sorgt. Mozart komponierte diese Sonate 1778 als gut zwanzigjähriger musikalischer Gast am kurpfälzischen Hof in Mannheim. Die Idee zu einem Werkzyklus ganz nach dem neuen „gusto“ der Zeit, kam Mozart zuvor in München, als er dort Noten des Dresdener Hofkapellmeisters durchsah. In Mannheim begonnen, vollendete er den Zyklus mit insgesamt sechs später berühmt werdenden Sonaten 1779 in Paris und widmete ihn – auch in Erinnerung an die Mannheimer Zeit - der Kurfürstin Elisabeth Auguste. Bemerkenswert am Zusammenspiel von Klavier und Violine gestaltete Mozart die damals neuartig gleichberechtigte Rolle der Violine im Duettgeschehen.
Im Mittelpunkt des Konzerts zur Jahreswende steht aber auch mit Karol Szymanowski (1882-1937) ein Komponist, der als bedeutender Vertreter des polnischen Spätimpressionismus gilt und dessen Werke für das Duo Klavier-Geige einen ausdrucksstarken Schritt in die musikalische Moderne vollzieht. Virtuosität, Sensibilität und emotionale Kraft werden gefordert in Szymanowskis 1904 entstandener Sonate für Violine und Klavier Op. 9. Sie zählt zu dessen sehr frühen Werken, vermutlich schuf er sie noch an der Warschauer Musikakademie, wo er einer engagierten Gruppe junger Komponisten angehörte, die einen eigenen Verlag gründeten. Nach Reisen nach Italien und Nordafrika lernte Szymanowski später in Wien Igor Strawinski kennen. Szymanowskis Werke stehen aber auch in muskalischer Nähe zu Bela Bartok und Maurice Ravel. Beide meint man in Szymnaowskis „Mythen“ Op. 30 anklingen zu hören, die Motive der antiken Mythologie in feingemalten musikalischen Miniaturen skizzieren und die das Meisterkonzert zur Jahreswende abschließen.
Henrike Brüggen wurde in Stadtoldendorf geboren und mit diversen Preisen in nationalen und europäischen Klavierwettbewerben ausgezeichnet. Ebenso war sie Stipendiatin der „Oskar-und-Vera-Ritter-Stiftung“, des Deutschen Musikwettbewerbs Solisten (Berlin) und wurde in die Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen. Unter anderem mit der Sinfonia Varsovia und den Göttinger Symphonikern trat sie solistisch auf und gab Konzerte im Rahmen namhafter Festivals wie etwa der Schwetzinger Festspiele und der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Seit 1998 erfolgten Rundfunkaufnahmen beim Deutschland Radio, NDR und SWR. Sie erhielt weitere wichtige künstlerische Impulse bei international renommierten Künstlern und Ensembles wie Sándor Falvai, Gyöngyi Keveházi, Thomas Brandis, dem Alban Berg Quartett, Hatto Beyerle und Ulf Schneider. Der Schwerpunkt der Pianistin liegt seit langem in der Kammermusik. Neben ihrer Duotätigkeit mit Marie Radauer-Plank spielt sie in weiteren Formationen und wirkt bei kammermusikalischen Projekten mit. Ebenso verfügt Henrike Brüggen über eine umfassende Erfahrung als Korrepetitorin. Sie arbeitete mit Studierenden der Streicherklassen verschiedener Hochschulen zusammen und betreute diese selbständig bei der Erarbeitung
Die gebürtige Salzburgerin Marie Radauer-Plank studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Ulf Schneider und an der Chapelle Royale Reine Elisabeth bei Augustin Dumay. Auch Marie Radauer-Plank zählt zu den Preisträgerinnen nationaler und internationaler Violin-Wettbewerbe. Im Moment erweitert sie ihre Kompetenzen im Bereich der alten Musik im Studium bei Reinhard Goebel. Außerdem erhielt sie wertvolle künstlerische Impluse von renommierten Künstlern und Pädagogen wie etwa Thomas Brandis, Hatto Beyerle, Christiane Hutcap, Jean-Jaques Kantorow, Berent Korfker, Konrad Other, Igor Ozim, Eduard Schmieder und dem Artemis Quartett. Kammermusikalisch trat sie mit Künstlern wie etwa Julius Berger, Wolfram Christ, Leonid Gorokhov, Lukas Hagen, Tatjana Masurenko und Hagai Shaham auf. Seit Mai 2011 wird Marie Radauer-Plank als Preisträgerin der französischen Stiftung “Banque populaire Natixis” unterstützt. Sie spielt auf einer italienischen Violine von Dom. Amati 1746.
Das Konzert zur Jahreswende ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Kulturzentrums Weserrenaissance Schloss Bevern und des Freundeskreises Schloss Bevern.
Meisterkonzert zur Jahreswende 2017
Henrike Brüggen (Klavier) – Marie Radauer-Plank (Violine)
Meisterkonzert zur Jahreswende
àFreitag, 30.12.2016, 17 Uhr
àSchlosskapelle im Weserrenaissance Schloss Bevern
Kartenvorverkauf: www.schloss-bevern.de
Karten zum Konzert zur Jahreswende gibt es im Vorverkauf im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern, Tel.: 05531 994010 und im Kulturamt der Stadt Holzminden, Obere Str. 30, Tel.: 055531 936423. Die Tageskasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern: www.schloss-bevern.de.
Foto: Landkreis Holzminden