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Donnerstag, 15. Dezember 2016 17:30 Uhr

Nach Vergewaltigung in Hamburg: Mutmaßlicher Täter soll aus Landkreis Holzminden kommen Nach Vergewaltigung in Hamburg: Mutmaßlicher Täter soll aus Landkreis Holzminden kommen

Holzminden/Hamburg (mhn/kp). Die grausame Tat ereignete sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember in der „99 Cent Bar“ im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Nach Polizeiangaben habe dort ein 34-Jähriger zunächst eine 24 Jahre alte Frau angetanzt.

Nachdem diese ihn abgewiesen haben soll, habe der Mann die junge Frau auf die Toilette verfolgt und sie dort mutmaßlich vergewaltigt. Glücklicherweise konnte sich die 24-Jährige befreien. Die alarmierte Polizei nahm den Mann vor Ort noch auf der Toilette fest.

Täter ist Asylbewerber aus dem Landkreis Holzminden

Nun stellt sich heraus, dass die Spur des Täters in den Landkreis Holzminden führt. Es soll sich um einen 34-jährigen Marokkaner, Adil B., handeln, der als Asylbewerber im Landkreis Holzminden gemeldet und bereits seit Ende April dieses Jahres ausreisepflichtig ist. Nachdem er zunächst angab, er wolle die Ausreise freiwillig tätigen, tauchte der Ende April unter.

Im Juli dieses Jahres konnte die Polizei den Flüchtigen aufgrund mehrerer Diebstähle in Hamburg erstmals wieder verorten. „Darauf erreichte uns ein Gesuch“, erklärt die Pressesprecherin des Landkreises Holzminden, Marie-Luise Niegel auf Nachfrage der Redaktion. Die Freie und Hansestadt Hamburg bot dem Landkreis Holzminden eine Übernahme des Adil B. zurück in den Landkreis, mit dem Ziel das Abschiebeverfahren zu betreiben, an.

„Dem konnte insbesondere nicht gefolgt werden, weil die Voraussetzungen für eine Abschiebung noch nicht erfüllt waren. Herr B. hat keinen gültigen Pass. Eine Abschiebehaft kann lediglich für einen kurzen Zeitraum verhängt werden, der nicht ausgereicht hätte, alle notwendigen Papiere zu beschaffen. Durch verschiedene Presseveröffentlichungen ist der Eindruck entstanden, dass ein Abschiebeverfahren nicht vorgenommen wurde, weil die personellen Ressourcen unzureichend waren. Dem tritt der Landkreis Holzminden entgegen. Es ist uns wichtig deutlich zu machen, dass wir uns entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen verhalten haben“, erklärt der Landkreis Holzminden in einer Stellungnahme.

Mit dieser Problematik kämpft nicht nur der Landkreis Holzminden. Nach Darstellung des Niedersächsischen Landkreistages scheitern Abschiebungen vor allem an den rechtlichen Hürden. Teilweise würden Monate oder Jahre vergehen, bis die notwendigen Unterlagen für eine Abschiebung durch die Botschaft erteilt werden.

Nach der Ablehnung des Gesuchs durch den Landkreis Holzminden erhielt der 34-Jährige in Hamburg eine Bewährungsstrafe. Ende November dieses Jahres tauchte der Mann noch einmal in Eschershausen auf. Der Aufforderung, Kontakt mit dem Landkreis Holzminden aufzunehmen, kam er jedoch nicht nach und tauchte wieder ab. Seine letzte Spur findet sich bekanntlich im Hamburger Stadtteil St. Pauli in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember wieder.

Foto: Symbolfoto

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