Die Tanne, die kein Weihnachtsbaum wird: Forstamt Grünenplan experimentiert mit der Weißtanne
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 01. Dezember 2016 10:38
Doch das Rehwild fand schnell Interesse an der offensichtlich leckeren Weißtanne, daher schützten die Forstwirte die kleinen Setzlinge mit einer Emulsion aus Schaffett, einem biologischen Pflanzenschutzmittel. In diesem Jahr entdeckten er und seine Mitarbeiter in einem anderen Bestand, in dem es bereits über 80-jährige Weißtannen gab, eine stark aufkommende Naturverjüngung. Stellenweise wurden auf Stichprobenflächen bis zu 40.000 Stück je Hektar der 2 bis 5-jährigen Sämlinge gezählt. Um den Wildverbiss von vornherein auszuschließen, bauten die Forstwirte Bernd Sauthoff, Thomas Öhls und Marcel Pagel einige Kleingatter.
Zu Versuchszwecken wurden aber auch hier die nicht eingegatterten Tannen mit der Schaffett - Emulsion eingespritzt. Die Weißtanne kommt in Deutschland in größeren Beständen hauptsächlich im Schwarzwald und in Thüringen vor. Sie verzeichnet hohe Zuwächse und kann bis zu 50 Meter hoch werden. Auch im Forstamt Grünenplan gibt es stattliche Exemplare mit mehr als 80 cm Durchmesser. Die Holzeigenschaften ähneln der der Fichte. Allerdings hat die Tanne gegenüber der Fichte den Vorteil, dass sie standfester durch ihre tiefe Pfahlwurzel ist. Daher wird sie von vielen Forstexperten auch als geeignete Baumart angesehen, die dem Klimawandel trotzen kann. Wegen ihrer hohen Schattentoleranz ist sie ein Baum des naturnahen Mischwaldes, wie ihn die Landesforsten landesweit entwickeln. Als Weihnachtsbaum ist gänzlich ungeeignet, da sie ein sehr langsames Jugendwachstum zeigt.
Foto: Niedersächsische Landesforsten