Karrieren planen, Nachwuchskräfte gewinnen: Namenhafte Unternehmen für Personalmanagement-Kongress in Holzminden
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Samstag, 12. November 2016 10:03
Zum 15-jährigen Bestehen der immobilienwirtschaftlichen Studiengänge in Holzminden hatte HAWK-Dozentin Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub 2014 die Idee, Unternehmen und Studierende mit „Practice meets Campus“ noch näher zusammenzubringen. Der Erfolg des Events gab der Organisatorin und ihrem Team nun auch in der dritten Auflage recht. „Wir sind mit zehn Unternehmen gestartet. Dieses Jahr sind es schon 20, und darunter das ‚Who’s Who’ der Branche.“
Keynote: Humanwert der Immobilie – LebensDiensteNetzwerke Den Eröffnungsvortrag hielt Branchenkenner Jürgen Ehrlich. Ehrlich ist seit den 1950er Jahren in der Immobilienbranche aktiv, kennt die Entwicklung des Berufsfelds und Markts wie wenige. Einige Bereiche hat er selbst maßgeblich mitgestaltet. Er ist Fellow des internationalen Branchennetzwerks RICS, Mitbegründer der GIF Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. und saß bis zu seiner Pensionierung im Vorstand der DIFA Deutsche Immobilien Fonds AG (heute Union Investment Real Estate).
Im Hinblick auf das Konzept der LebensDiensteNetzwerke verwies Ehrlich zunächst auf den Humanwert der Immobilie. Diese besondere Verbindung von Mensch und Immobilie zeige sich sehr deutlich bei Büroimmobilien: Wer eine Arbeitsumgebung hat, die in weiteren Lebensbereichen (Stichwort Familie, Vorsorge und Gesundheit) unterstützt, der ist produktiver im Job. In den Zusatzangeboten liegt das Renditepotenzial Für Ehrlich liegt es also auf der Hand, wo Renditepotenzial steckt. Der Immobilienmanager müsse Dienstleister sein, der Angebote rund um das Arbeiten und Leben in der Immobilie vermittelt. Das steigere die Produktivität, Lebens- oder Arbeitsqualität und Zufriedenheit der Menschen auf der einen Seite, auf der anderen Seite ergäben sich Wettbewerbsvorteile für den Immobilienmanager und Preise ließen sich leichter durchsetzen.
Welche Angebote dies sein können, beschreibt das Konzept der LebensDiensteNetzwerke. Viele der darin beschriebenen Dinge, wie Kommunikationsräume, Angebote für Familien oder Beratungsstellen, gelten bisher noch oft als weiche Faktoren. Dies werde sich jedoch ändern, so auch Professorin Ertle-Straub in ihrer Zusammenfassung: „Diese Dinge werden zu knallharten Business-Faktoren.“
Branchennetzwerke der Branche zu Gast in Holzminden Neben der Keynote von Ehrlich stellten sich am Vormittag drei Berufsnetzwerke der Immobilienwirtschaft vor: das Netzwerk Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V., die GIF Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. und die Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft e. V. vor. Das Fazit aller Präsentationen: Eine Mitgliedschaft öffnet viele Türen – berufliche Kontakte, Vorträge und gemeinsame Tagungen – und ist oft für Studierende besonders günstig.
„Die Erfahrung zeigt: Diese Veranstaltung bringt beiden Seiten etwas“ Am Nachmittag hatten die Studierenden Gelegenheit, 20 namhafte Unternehmen der Immobilien- und Baubranche kennenzulernen. Dazu zählten unter anderem ECE Projektmanagement, HELMA, Jones Lang LaSalle, Aengevelt, Volkswagen und Nord/FM. In Unternehmenspräsentationen ging es um Praktika, Berufseinstiege und -chancen. Viele der Unternehmen stellen regelmäßig Absolventinnen und Absolventen der HAWK ein. „Heute Morgen erst berichtete mir einer der anwesenden Unternehmensvertreter“, so Ertle-Straub, „dass er durch ‚Practice meets Campus‘ in den letzten drei Jahren sieben Absolventen kennengelernt und eingestellt hat“.
Die Erfahrung zeige also: Diese Veranstaltung bringe beiden Seiten etwas. Diesem Fazit schlossen sich auch die Studierenden an. Franziska Müller, fünftes Semester Immobilienwirtschaft und -management, sagte während des Get-togethers im Lichthof: „Auch im Hinblick auf meine bevorstehende Praxisphase fühle ich mich jetzt noch einmal besser vorbereitet. Man kennt so schon viele Praxisvertreter und bekommt einen guten Eindruck, was von einem als Praktikant und später als Berufseinsteiger erwartet wird.“
Foto: HAWK