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Sonntag, 23. Oktober 2016 05:29 Uhr

Wie geht es mit der leeren Innenstadt von Stadtoldendorf weiter? Arbeitskreis Innenstadtentwicklung stellt Ergebnisse vor Wie geht es mit der leeren Innenstadt von Stadtoldendorf weiter? Arbeitskreis Innenstadtentwicklung stellt Erg


Stadtoldendorf (kp/red). Seit dem ersten Treffen des Arbeitskreises Innenstadtentwicklung am 24. Mai dieses Jahres wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt fünf weitere Arbeitstreffen erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der Sitzung des Rates der Stadt Stadtoldendorf wurden die ersten Ergebnisse öffentlich vorgestellt.

Wichtig ist, der Arbeitskreis ist öffentlich. Jeder kann also teilnehmen, ohne Anmeldung oder weitere Voraussetzungen. Die aktuellen Sitzungstermine finden Interessierte auf der Homepage der Stadt Stadtoldendorf. Dort sind auch die Protokolle und Arbeitsergebnisse abrufbar.

Waren die ersten beiden Treffen noch durch „eine Art Selbstfindungsphase“ geprägt, wie Jürgen Behringer stellvertretend für den Arbeitskreis als Sprecher berichtete, konnten nach und nach stets konkreter werdende Ideen und Lösungsansätze erarbeitet werden. Mittlerweile habe sich ein festes Team von zehn bis zwölf regelmäßigen Teilnehmern gebildet – anfangs waren es noch über 60 Personen. Die bisherigen Ergebnisse wurden vom Arbeitskreis in drei Abschnitte eingeteilt. Unter dem ersten Abschnitt mit dem Titel „Leitbilder für eine zukünftige Entwicklung der Innenstadt“ werden die beiden Unterpunkte „Förderung der Attraktivität“ und „Leerstände beheben“ hervorgehoben.

Konkrete Vorhaben sind hier zum Beispiel die Reaktivierung des Wochenmarktes auf dem Marktplatz als neuen Standort, das Verschönern und Ausfüllen leerstehender Schaufenster, das Errichten eines Wasserlaufes, das Pflanzen von Bäumen und die Pflege des Blumenschmucks. Abrisse und dadurch neu entstehende Flächen sollen nachhaltig genutzt werden. Der Sandstein - prägend für die Homburgstadt - soll als Material bei der allgemeinen Verschönerung eine besondere Rolle spielen.

Der zweite vorgestellte Abschnitt behandelt die künftige Verkehrsqualität und -führung der Fußgängerzone. Mängel am derzeitigen Zustand: Das Anfahren und teilweise tagelange Parken der Anwohner würde einfach toleriert. Gleiches gelte für das Anfahren der dort erreichbaren Geschäfte und weiteren Betriebe. Die Rechtslage jedoch, so Behringer, sehe ganz anders aus: „Die Fußgängerzone darf nur von Fußgängern benutzt werden“, stellt er klar. Ein Befahren mit dem Pkw sei grundsätzlich unzulässig. Dafür bedürfe es einer kostenpflichtigen Ausnahmeregelung. Zudem dürfe gewerbsmäßiger Lieferverkehr nur zu bestimmten Zeiten freigegeben werden. Ein Radfahrer müsse absteigen und sein Rad schieben.

Die vom Arbeitskreis angestrebte Lösung sieht eine Spielstraße mit Einbahnregelung, einer maximalen Geschwindigkeit von 7 Kilometern pro Stunde, ohne Durchgangsverkehr und lediglich für den Ziel- und Quellverkehr freigegeben, vor. Maßnahmen, um diese Richtlinien einhalten zu können, sind aus Sicht des Arbeitskreises das „Verschwenken der Fahrbahn durch Hindernisse, die Anordnung von Parkflächen um das Herumfahren um Bäume“, so Jürgen Behringer. Sinnvoll wäre hier ein Probebetrieb über zwei Jahre, welcher jederzeit zu ändern oder gar zu beenden sein könnte. Diese Vorstellungen wurden dem Rat mehrheitlich empfohlen.

Der dritte und letzte Abschnitt behandelt die Gestaltung „Quartier obere Kellerstraße/Kirchstraße/Petersilienstraße“. Den derzeitigen Zustand der Gebäude an der Quartier-Ostseite sieht der Arbeitskreis als äußerst unbefriedigend an. Zudem bedürfe es einer Konzeption für eine nach dem Abriss der Häuser Mosler (ehemals Fleischerei Arste) und Schmidt benötigten Neugestaltung. Der Abriss ist derzeit in vollem Gange, in nur wenigen Wochen wird an der Stelle der einstigen Wohn- und Geschäftshäuser von eben diesen nichts mehr übrig sein.

Eine Neubebauung oder das Anlegen von Parkplätzen zur Lückenschließung lehnt der Arbeitskreis ab. Vielmehr würde ein Abriss der gesamten und noch vorhandenen Restbebauung an der Ostseite der oberen Kellerstraße befürwortet werden. Hiervon ausgenommen die noch bewohnten und teils in wesentlich besserem Zustand befindlichen Häuser an der Kirchstraße.

Für eine anschließende Nutzung der Abrissfläche schlägt der Arbeitskreis eine Reihe vielfältiger Ideen vor. Zum einen könne eine „Begegnungsstätte“ für Jung und Alt errichtet werden. Spielbereiche könnten entstehen sowie ein Sandsteinkletterspiel in Form der Homburg oder ein ausgedehnter Grünbereich mit vielen Bäumen und Sträuchern. Auch hierfür gab es wieder eine einstimmige Empfehlung an den Rat. Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet am 7. November von 18.30 bis 20.30 Uhr statt. Von dem, kommenden Sonntag anstehenden Bürgerentscheid, der sich ausschließlich mit der Verkehrsöffnung der Innenstadt befasst, lässt sich der Arbeitskreis nicht beeinflussen. Die Frage der Verkehrsführung ist nur eine von vielen Fragen und Ansatzpunkten, die Innenstadt neu zu gestalten.

Foto: red

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