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Freitag, 07. Oktober 2016 15:34 Uhr

SoKo Höxter: Kommissar Brixmeier ermittelt - „Der Hellseher“ von Norbert Radler hat Weserbergland zwischen Hameln und Höxter als Kulisse SoKo Höxter: Kommissar Brixmeier ermittelt - „Der Hellseher“ von Norbert Radler hat Weserbergland zwische

Weserbergland (red). . Ein junges Mädchen, Tochter eines einflussreichen Höxteraner Geschäftsmannes, verschwindet. Nur widerwillig nimmt der genervte Kommissar Brixmeier von der SoKo Höxter die Ermittlungen auf, um das verzogene „Luxus-Gör“ zu suchen.

Zu allem Überfluss hat die Mutter der Gesuchten auch noch einen „Hellseher“ beauftragt, der dank seiner scheinbar übersinnlichen Fähigkeiten nicht nur den Tod der Gesuchten feststellt, sondern auch noch zu wissen meint, wo ihre Leiche zu finden sei. Am angegebenen Fundort findet sich dann tatsächlich eine Leiche… - Mit dem im Verlag Jörg Mitzkat erscheinenden „Der Hellseher“ schließt der Steinheimer Autor Norbert Radler eine Lücke in der deutschen Krimilandschaft, indem er das Weserbergland zwischen Höxter und Hameln als Hintergrund für seinen Roman gewählt hat. Wir haben mit dem Autor gesprochen.

Frage: Ein Kriminalroman, der in Höxter und im umliegenden Weserbergland spielt: Warum haben Sie sich ausgerechnet die beschauliche Idylle dieser Gegend ausgesucht, um einen Kriminalfall zu inszenieren?

Radler: So ganz beschaulich ist es hier ja gar nicht. Die Bild-Zeitung hatte ja gerade erst das „Mörderhaus in Bosseborn“ auf der Titelseite. Und selbst in Steinheim, wo ich lebe, hat es vor nicht allzu langer Zeit einen Mord gegeben. Warum also nicht einen Mord da stattfinden lassen, wo ich mich auskenne?

Frage: Wie würden Sie Ihren Protagonisten, Kommissar Brixmeier, beschreiben?

Radler: Brixmeier ist ein verschrobener, durchaus vielschichtiger Charakter. Ein richtig kerniger Ostwestfale, der ein bisschen komisch redet.

Frage: Bekommen wir also im „Hellseher“ echtes Ostwestfälisch zu lesen?

Radler: Wenn man hier in der Gegend irgendwo in die Kneipe geht, kann man die Art, wie der Kommissar redet, speziell auch von älteren Leuten durchaus häufiger hören. Es ist kein Platt, aber schon ein sehr spezifisches, hier sehr geläufiges Idiom.

Frage: „Verschroben“ klingt nach einem psychologisch-komplexen Charakter…

Radler: Sowohl, was die Polizeiarbeit betrifft als auch hinsichtlich seiner Ansichten in Bezug auf Frauen im Straßenverkehr kann man ihn - vorsichtig formuliert – nicht gerade als vorurteilsfrei ansehen. Und ausgerechnet für diesen Fall wird ihm dann auch noch eine neue, junge Kollegin zur Seite gestellt. Das ist purer Sprengstoff, der die Handlung entscheidend mit prägt. Frage: Zentraler Ort der Handlung ist Höxter. Wohin führt uns der Roman noch? Radler: Der Fundort der Leiche liegt zwischen Steinheim und Nieheim. Den kannte ich, weil ich da früher als Kind öfter gespielt habe. Ein idealer Platz, völlig verwildert, total überwuchert. Aber auch Holzminden und Hameln sind Orte, die für die Entwicklung der Handlung eine wichtige Rolle spielen. (lächelt) Eine Familie habe ich schließlich noch von Holzminden nach Berlebeck bei Detmold umziehen lassen, weil ich das für eine kleine Passage brauchte, bei der das Ermittlerteam Brixmeier/von Sternberg zusammen eine längere Fahrt macht…

Frage: Das klingt witzig. Ist „Der Hellseher“ ein komischer Kriminalroman?

Radler: Der Kommissar selbst und die Beziehung zu seiner Kollegin von Sternberg ist natürlich ironisch überzeichnet. So in etwa wie bei der Fernsehserie „Mord mit Aussicht“ oder den in Münster spielenden „Tatort“-Folgen.
Frage: Könnte man sich mit ihrem Roman in der Hand auf Spurensuche begeben, bestimmte Handlungsorte wiederfinden?

Radler: Wenn eine fiktive Geschichte an einem realen Ort spielt, ist das immer ein Balanceakt. Deshalb ist der einzige Straßenname, der im Buch auftaucht, auch fiktiv, um potentielle Belästigungen zu vermeiden. Ich bin aber schon vorher herumgefahren und habe mir die Stellen genau ausgesucht, die als Kulisse zu meinen Vorstellungen passten. Die habe ich dann auch sehr genau beschrieben. Andererseits gibt es natürlich auch fiktive Orte, wie eine Höxteraner Jugendstilvilla, die im Roman mehrfach auftaucht.

Frage: Wie kommt man überhaupt dazu, einen Krimi zu schreiben?

Radler: Ursprünglich bin ich ja ein Fantasy-Fan, aber mit meinem ersten Roman in der Richtung habe ich keinen Verlag überzeugen können. Also habe ich mir gedacht, wenn 1200 Seiten Fantasy gehen, dann mache ich einen Kriminalroman doch mit links. Mittlerweile habe ich vor dem Genre eine deutliche Hochachtung. Es war schwierig, Logik und Handlungsstrang so im Auge zu behalten, dass alles noch schlüssig ist. Fantasy war leichter.

Infokasten:
Norbert Radler, Jahrgang 1957, ist in Nieheim geboren und wohnt in Steinheim. Radler bezeichnet sich selbst als ein richtiges Landei, in einer Großstadt könne er nicht leben. Sein Buch „Der Hellseher“ ist im Verlag Jörg Mitzkat erschienen und kostet 14.80 Euro.

Foto: r

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