Sonntag, 24.11.2024
Donnerstag, 06. Oktober 2016 09:27 Uhr

„Sie haben meine Brille gestohlen…“ Begleitung von Demenzkranken – eine andere Welt verstehen lernen „Sie haben meine Brille gestohlen…“ Begleitung von Demenzkranken – eine andere Welt verstehen lernen

Kreis Holzminden (r). Wie es gelingen kann, die Welt der Demenzkranken zu verstehen, erklärte Cornelia Klare, Teamerin für Integrative Validation (IVA), bei einer Fortbildung. Dazu hatten Silvia Kieven und Irmhild Schulze vom Senioren – und Pflegestützpunkt Niedersachsen des Landkreises Holzminden ehrenamtliche Seniorenbegleiterinnen und Seniorenbegleiter eingeladen.

Der Umgang mit dementiell veränderten Menschen gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben von Pflegenden. Demenz stellt Betroffene, Angehörige und Pflegende vor viele Herausforderungen. Schlüssel zur Welt der dementiell Erkrankten ist die „richtige“ Kommunikation. Je weiter die Erkrankung fortschreitet und geistige Fähigkeiten zurückgehen, desto stärker treten Gefühle in den Vordergrund.

Validieren bedeutet, die Realität des Anderen für gültig zu erklären. Die Integrative Validation versteht sich als wertschätzende Kommunikationsform. Ziel ist es, einen Zugang zur Realität des dementen Menschen zu finden, um ihn besser verstehen und ihn mit seinen Gefühlen und Gemütszuständen ernst nehmen zu können. Dazu bietet die IVA eine Methodik zur Gesprächseröffnung mit dementen Menschen, die sich ausschließlich an ihren Gefühlen und Antrieben orientiert.

In ihrem lebendigen Vortrag skizzierte Cornelia Klare die innere und äußere Erlebniswelt von Menschen mit Demenz. Darin spiele die aktuelle Lebenswirklichkeit häufig keine Rolle mehr. Und das führe oft zu Missverständnissen oder gar Konflikten im Miteinander mit Angehörigen und Pflegenden. Vermieden werden könne dies durch einen besonders wertschätzenden Umgang mit den Betroffenen.

Cornelia Klare stellte die Methodik der Integrativen Validation nach Nicole Richard vor und skizzierte anhand vieler konkreter Gesprächssituationen sehr anschaulich, wie Angehörige sowie Seniorenbegleiterinnen und Seniorenbegleiter die Gefühle von Demenzkranken besser wahrnehmen und bestätigen können.

Mit großem Interesse brachten die Teilnehmenden ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in die Gesprächsrunde mit ein; zum Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Nicht die Erkrankten müssen sich anpassen, sondern die Welt müsse lernen, mit Menschen mit Demenz umzugehen.

Foto: Landkreis Holzminden

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