Kreis Holzminden bleibt von SuedLink nahezu verschont
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 27. September 2016 15:46
Die SuedLink-Überlandstromleitungen, besser bekannt als Monstertrassen, sollten eigentlich den Strom aus dem Norden nach Bayern leiten. Das ist jetzt vom Tisch. Der Betreiber TenneT setzt flächendeckend auf die Erdverkablung. Diese ist umweltverträglicher, dafür aber wesentlich teurer. Die zur Debatte stehenden Varianten betreffen zum einen die Kreise Hersfeld-Rotenburg und Fulda, und zum anderen den Osten Thüringens. Klar ist: SuedLink soll unter die Erde! „Es freut mich sehr, dass sich der Einsatz für die Erdverkabelung gelohnt hat und der SuedLink nun als reine Erdkabelverbindung geplant wird“, erklärt Gabriele Lösekrug-Möller nach der heutigen Informationsveranstaltung von TenneT zu den neu entwickelten Trassenalternativen.
Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH, machte klar: „Wir planen SuedLink als reine Erdkabelverbindung. Das ist der Wunsch der Bürger, für den die Politik den Weg frei gemacht hat.“ In einem ersten Schritt seien durch renommierte Fachplanungsbüros für Umwelt und Naturschutz nun mögliche, gut geeignete Korridore identifiziert worden, so Hartman weiter. Diese werden nun der Öffentlichkeit vorgestellt, sagte Dr. Werner Götz, Mitglied der Geschäftsführung der TransnetBW GmbH: „Noch vor dem offiziellen Antragsverfahren suchen wir den Dialog mit der Öffentlichkeit.“ Jetzt starte die Bürgerbeteiligung, bei der die Planungen erklärt und die Vorschläge diskutiert würden. „Wir wollen frühzeitig und transparent informieren. Das stellt sicher, dass alle verfügbaren lokalen und regionalen Informationen helfen, die Planung zu optimieren.“
Hartman und Götz wiesen darauf hin, dass die Fertigstellung von SuedLink für 2025 geplant sei. Dies sei ein ambitionierter Zeitplan. Beide zeigten sich zuversichtlich, dass die Erdkabelplanung schonende Lösungen vor Ort und damit auch zügige Verfahren ermöglicht. TenneT und TransnetBW wollen den Genehmigungsantrag auf Bundesfachplanung im ersten Quartal 2017 bei der Bundesnetzagentur einreichen.
Die neuen Erdkabelkorridor-Vorschläge basieren auf Kriterien für erdverlegte Leitungen, die sich grundlegend von denen für die Planung von Freileitungen unterscheiden. Zu den wichtigsten Kriterien für die Planung der Gleichstrom-Erdkabelverbindung gehören die Geradlinigkeit und Kürze der Strecke, das Bodenrelief (Gebirge, Wald) und die Bodenbeschaffenheit. Während der Planungsphase standen die Netzbetreiber in konstruktivem Austausch mit Fachbehörden und anderen Trägern öffentlicher Belange.Von Mitte Oktober bis Mitte November werden TenneT und TransnetBW Info-Foren durchführen.
Über 30 Veranstaltungen werden in den Landkreisen stattfinden, in denen die vorgeschlagenen Erdkabelkorridore verlaufen könnten. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger über die Planungsgrundlagen und die eingesetzte Technik informieren und Hinweise zu den vorgeschlagenen Erdkabelkorridoren abgeben. Eine Beteiligung ist auch über das Internet möglich: Unter www.tennet.eu und www.transnetbw.de finden sich mögliche Korridorverläufe sowie Erläuterungen zu allen Themen rund um die Planung von SuedLink. Außerdem können über ein innovatives Online-Planungs- und Beteiligungstool direkt Hinweise eingegeben werden.
Zur Karte mit den Verläufen geht es [hier].