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Dienstag, 23. August 2016 14:10 Uhr

Jugendherberge Bodenwerder erweitert Angebot: Mit tollen Programmen für Familien und Kinder möchte Herbergsmutter Tamara Roflik vermehrt Gäste in die Münchhausenstadt locken Jugendherberge Bodenwerder erweitert Angebot: Mit tollen Programmen für Familien und Kinder möchte Herbergs


Bodenwerder (red). Alles begann im Jahre 1909 mit einem sprichwörtlichen Donnerwetter. Denn als der sauerländische Lehrer Richard Schirrmann mit seinen Schülern eine Wanderung unternahm, wurden sie von einem starken Gewitter überrascht. Auf der Suche nach einer Unterkunft für sich und seine Schützlinge fand Schirrmann eine Schule, die ihnen für die Nacht Zuflucht gewährte.

Noch in dieser Nacht kam dem Lehrer der Gedanke in den Sinn, dass es in Deutschland an Unterkünften für Jugendgruppen fehle – ein Umstand, den er so nicht hinnehmen wollte. Deshalb trieb er in den folgenden Jahren die Mission voran, in allen wanderwichtigen Orten in Tagesmarschabständen eine gastliche Jugendherberge einzurichten und dort – gegen Mithilfe im Haus – günstige Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Drei Jahre später, im Jahre 1912, öffnete die erste offizielle Jugendherberge im sauerländischen Altena ihre Pforten. Zahlreiche weitere sollten folgen. Heute sind sie alle unter dem Dach des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) gebündelt. Auch in Bodenwerder in der Solling-Vogler-Region fand das Konzept großen Anklang. Bereits 1920 wurde die erste Jugendherberge in der Münchhausenstadt eingeweiht. Seit 1965 befindet sie sich idyllisch eingebettet am Voglerhang, mit einem tollen Ausblick über die Stadt.

Dieser Anblick war es auch, der Tamara Roflik bei ihrem ersten Besuch in der Jugendherberge Bodenwerder fasziniert hat. Die 30-Jährige leitet die Jugendherberge mit ihren 10 Mitarbeitern seit rund einem Jahr, ist von der schwäbischen Alb in die Münchhausenstadt gezogen. Zuvor war sie bereits neun Jahre lang in der Jugendherberge Göppingen-Hohenstaufen tätig. „Dort habe ich das nötige Rüstzeug bekommen, um mich auf das Wagnis, eine eigene Jugendherberge zu leiten, einzulassen“, erzählt Roflik. Ein großes Potenzial sieht sie in der Jugendherberge Bodenwerder, die im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierte: „Sie ist toll gelegen und verfügt über viele Freizeitmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen Bolzplatz, ein Volleyballfeld und eine Grillhütte mit Spielplatz. Außerdem gibt es in der unmittelbaren Umgebung und in Bodenwerder zahlreiche interessante Ausflugsziele.“ 124 Betten, verteilt auf 29 Zimmer, ein großer Speisesaal mit Platz für mehr als 80 Personen und drei Tagungsräume warten hoch über der Weser auf ihre Gäste.


Dabei sind heute schon längst nicht mehr nur Lehrer mit ihren Schulklassen zu Gast in der Jugendherberge. „Gerade Familien nutzen unser Angebot immer mehr“, freut sich die Herbergsmutter, die während der Saison von April bis Oktober selbst mit im Haus wohnt und ihren Gästen sprichwörtlich rund um die Uhr als Ansprechpartnerin mit Rat und Tat zur Seite steht. Um in Zukunft weitere Gäste in die schöne Münchhausenstadt zu locken und die Jugendherberge mit noch mehr Leben zu füllen, hat die 30-Jährige spezielle Programme für Familien und betreute Themen-Reisen für Kinder in Kooperation mit lokalen Anbietern ausgearbeitet. Das tolle daran: Die Preise sind besonders erschwinglich. Denn der wesentliche Grundgedanke der Jugendherbergen, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, unabhängig von Herkunft und Geldbeutel die Welt zu entdecken, gilt auch heute noch. Einzige Voraussetzung: Die Mitgliedschaft im DJH, die jedoch zu günstigen Konditionen möglich ist.

Fotos: SVR

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