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Donnerstag, 03. Mai 2012 11:53 Uhr

Neuer Standort für den Bärenbrunnen in Stadtoldendorf? Neuer Standort für den Bärenbrunnen in Stadtoldendorf?

Die historische Stadt unter der Homburg, seit über 750 Jahren im Besitz der Stadtrechte, hat bekanntermaßen viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben dem Alten Rathaus, dem Försterbergturm, dem Ratskeller oder den vielen weiteren historischen Fachwerkhäusern und Bauwerken in der Altstadt sind es aber vor Allem die zahlreichen Brunnen, die die Stadt zieren und vielerorts anzutreffen sind. Leider sind die vergangenen Jahrzehnte auch an diesen Bauwerken nicht spurlos vorüber gegangen, sodass der ein oder andere Brunnen sanierungs- oder zumindest reparaturbedürftig ist. Darüber stellt man bei der Stadt Überlegungen an, wie man die vorhandenen Brunnen wieder sanieren, reparieren und insbesondere den Bärenbrunnen an der Grundschule von der Lage her verändern kann. Denn besonders von Schäden und Alterserscheinungen betroffen ist dieser Brunnen vor der Hagentorschule. Von vielen oft unbeachtet steht er an der Einfahrt zum Schulhof zurückgerückt, Sandsteinplatten fehlen, sind gerissen und auch der Wasserlauf funktioniert zurzeit nicht. Der Bärenbrunnen stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Walter Lüchow. Die Gestaltung der spielenden Tiere passt nahezu perfekt zu den hier in den Pausen herumtollenden Kindern, dennoch sind sich Verwaltungsausschuss und Stadt einig, dass der derzeitige Standort eher ungeeignet für diesen Brunnen ist. Wunsch des Gremiums und der Verwaltung ist es, zur Standortfrage der einzelnen Brunnen auch die Einwohnerinnen und Einwohner zu befragen. Die Stadt würde sich freuen, wenn aus den Reihen der Einwohnerschaft eine passende Idee zur Standortfrage des Bärenbrunnens kommen würde. Ideen und Vorschläge hierzu können bis zum 27. Mai 2012 an die E-Mail-Adresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“ gesendet werden. Diese eingegangenen Nachrichten sollen dann im Verwaltungsausschuss diskutiert werden, damit schon bald der Bärenbrunnen saniert und einen neuen Standort zieren kann. Als weitere Brunnen der Stadt gelten beispielsweise daneben auch der Springbrunnen am Teichtorplatz, der Brunnen in der Innenstadt (Nähe Eisdiele) oder Brunnenreste im Hooptal sowie der ehemalige Eselsbrunnen. Auch der Jule-Johler-Brunnen vor dem alten Ratskeller oder die Anlage am La Montagne-Platz, die an die Städtepartnerschaft mit dem französischen Ort in der Bretagne erinnert, sind zentrale Standorte in der Innenstadt. Heutzutage kaum noch sichtbar ist der sogenannte „Hungerborn“-Brunnen. Nur wenige Stadtoldendorfer dürften noch den Standort des Brunnens in der Burgtorstraße kennen, der einst als Viehtränke diente und sein Wasser aus dem Quellgebiet unterhalb des Mardieksweges bekam. 1945 wurde der Brunnen durch den Verkehrsverein zu einem Zierbrunnen umgestaltet, bei dem der Bildhauer Walter Lüchow seinen ersten öffentlichen Auftrag umsetzen konnte. Bei der Neuanlage der Burgtorstraße wurde diese jedoch so hoch gelegt, dass der Straßenbelag mit dem oberen Rand der Brunnenschale abschließt und der Brunnen somit kaum noch zu sehen ist. Durch diverse Baumaßnahmen ist der natürliche Zufluss von den einstigen Quellen her bereits versiegt. Vielen bekannt ist der Marktbrunnen auf dem Stadtoldendorfer Marktplatz. Der Marktbrunnen ist der letzte der öffentlichen Brunnen der Stadt, aus denen die Bürger seinerzeit ihren Wasserbedarf deckten. Vermutlich wurde er zwischen 1865 und 1886 angelegt, in den vorhandenen Chroniken ist er erst ab 1886 erwähnt, dem Jahr, aus dem auch die noch im Original erhaltene Brunnenschale stammt. Das Wasser erhielt dieser Brunnen einst aus der zur Versorgung der Eisenbahn vom Mardiek unterhalb des Till herangeführten neuen Leitung. Angeblich wurde er ab 1904 auch mit Schorborner Wasser gespeist. Nach dem letzten Krieg machten man sich Gedanken zur Neugestaltung der Brunnenanlage, woraufhin Walter Lüchow auch hierfür den Auftrag bekam. Auf der 1951 neu geschaffenen Säule hält ein Löwe das Wappen der Stadt mit seinen Tatzen fest und erinnert somit an die Tradition Stadtoldendorfs, das seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte besitzt. Wie auch der Marktbrunnen soll der Bärenbrunnen einen ebenso guten Standort bekommen.

Weitere Bilder:










(Text & Bilder: Sebastian Rustenbach)

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