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Donnerstag, 05. Mai 2016 13:15 Uhr

Neue Praxiseröffnung für Sprachheilkunde: Ab sofort sind zwei Logopädinnen im Gesundheitszentrum Charlottenstift tätig Neue Praxiseröffnung für Sprachheilkunde: Ab sofort sind zwei Logopädinnen im Gesundheitszentrum Charlotten


Stadtoldendorf (rus). Die Arbeit beginnt bereits früh: Nicht immer am frühen Morgen, aber oftmals bereits im frühen Alter. Auch schon mit rund zwei Jahren können Patienten in der logopädischen Praxis von Beate Pohlmann-Keller behandelt werden. Mit ihrer Praxis ist die Logopädin nun in neue Räume im Gesundheitszentrum Charlottenstift in Stadtoldendorf umgezogen.

Gemeinsam mit Laura-Marie Lücking ist Beate Pohlmann-Keller, beide sind Staatlich geprüfte Logopäden, ab sofort in neuen Praxisräumlichkeiten im Gesundheitszentrum Charlottenstift tätig. Helle Räume, hohe Decken und ein freundlich eingerichteter Empfangsbereich: Beate Pohlmann-Keller ist stolz auf ihre neue Praxis, die sie jetzt im Gesundheitszentrum Charlottenstift in Stadtoldendorf erstmalig nutzen durfte. „Das Herz geht auf, wenn man in die neuen, hellen und freundlichen Räume kommt“, so die Logopädin, die gemeinsam mit Laura-Marie Lücking ab sofort für ihre Patienten im Krankenhausweg 2 erreichbar ist.

Ein ausführlicher Befund und eine intensive Beratung sind den beiden Logopädinnen besonders wichtig. Mit den Ärzten, welche die Untersuchungen vornehmen, um im Anschluss daran, sofern erforderlich eine Heilmittelverordnung mit der Diagnose ausstellen, wird eng zusammengearbeitet Mit der entsprechenden Verordnung begibt sich der Patient in die Behandlung der Therapeuten. Mit Hilfe einer gezielten logopädischen Diagnostik werden dann die sprachlichen Fähigkeiten bzw. Defizite  ermittelt.  Innerhalb der Behandlungen werden diese minimiert bzw. wird versucht, den Ist-Zustand, je nach Schweregrad des Störungsbildes, zu wahren. Wenn es erforderlich ist, werden auch Wege aufgezeigt, um die Kommunikation des Menschen zu erleichtern, was u.a. mit Hilfsmitteln wie z.B. einem Sprachcomputer erfolgen kann. Ein Training von Aussprache, Redefluss und Grammatik ist dabei ebenso essentiell wie eine individuelle Förderung der Gesamtpersönlichkeit. Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwächen, Sprech- und Sprachauffälligkeiten bei Hörgeschädigten oder auch neurologische Beschwerden können hier behandelt werden. „Durch unsere verschiedenen Schwerpunkte sind wir in der Lage, alle Probleme von Sprech-, Sprach-, Stimm- sowie Schluckstörungen zielgerichtet und effektiv zu behandeln“, so Beate Pohlmann-Keller. Seit über 10 Jahren ist die Logopädin in Stadtoldendorf mit eigener Praxis tätig, pflegt daneben beispielsweise auch eine enge Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule im Rahmen von Erzieherschulungen. Sie bietet Fort- und Weiterbildungen an und ist als Fortbildungsbeauftragte des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. sogar für das Land Niedersachsen in diesem Metier aktiv. Kooperationen mit Schulen und Kindergärten helfen unter anderem dabei, früh auf die Möglichkeiten der Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen aufmerksam zu machen.


Der Einzugsbereich der logopädischen Praxis lässt sich auf einen Umkreis von ungefähr 20 Kilometern beziffern. „Meine Patienten kommen aus Stadtoldendorf, Eschershausen, Bodenwerder und auch aus dem Holzmindener Raum“, so Pohlmann-Keller. Da die Therapie in der Logopädie auf ärztliche Verordnung stattfindet, arbeitet die Praxis seit jeher eng mit den Ärzten vor Ort zusammen, aber auch mit Ärzten aus Göttingen und Hannover. Zum Wohle des Patienten stimmt man sich daneben auch mit den Anbietern der Physio- und Ergotherapie sowie der Frühförderung ab, um ein bestmögliches Therapieergebnis für die Patienten herauszuholen. Größere Räume und mehr Ruhe sollten es sein, weshalb man im Gesundheitszentrum nun im Bereich der 3. Etage nach umfangreichen Renovierungsarbeiten eine neue Praxisheimat gefunden hat. Die Arbeit von zwei Logopädinnen erforderte die dauerhafte Vergrößerung der Praxis, so Beate Pohlmann-Keller. „Ich freue mich schon auf den ersten Arbeitstag“, sagt Laura-Marie Lücking, die bereits auf das erste Kind wartet, das am Vormittag in der Praxis seine erste Therapiestunde haben wird. Empfangen wird die junge Patientin in gemütlichen Räumen, die eine größtmögliche Ruhe und entspannende Atmosphäre vermitteln sollen.

Gelobt wird die Initiative der Stadt Stadtoldendorf: „Die Stadt hat hier großartiges geleistet“, so die Logopädin. In enger Abstimmung wurden die Räumlichkeiten, die zu Zeiten des Krankenhausbetriebes vielen noch als ehemalige TCM-Abteilung bekannt sein dürften, umgebaut, saniert und freundlich hergerichtet. An das einstige Krankenhaus erinnert hier nichts mehr, vielmehr wird man in gemütlich eingerichteten Räumen empfangen. „Damit sich unsere Patienten wohlfühlen“, sagt Pohlmann-Keller, der es wichtig ist, dass während den einzelnen Therapiestunden jeder Patient in Ruhe und ohne Ablenkung therapiert werden kann. Zwei neue Therapieräume stehen dafür zur Verfügung, die vor allem durch ihre großzügigen Dimensionen bei den Patienten gut ankommen werden. Neben einem langen Flur gibt es noch einen Empfang, zwei Büros sowie einen großen Wartebereich und einen Sozialraum. Allerdings sind die beiden Logopäden nicht nur allein im Gesundheitszentrum Charlottenstift tätig, auch Hausbesuche bieten sie an. „Wir fahren zu den Menschen nach Hause, besuchen auch gerne Alten- und Pflegeheime“, weist Beate Pohlmann-Keller auf ihren zusätzlichen Service hin.

Der weitere Lückenschluss im Charlottenstift sorgt dafür, dass sich das Haus nach und nach zu einem vielseitigen Gesundheitszentrum entwickelt, so Stadtdirektor Wolfgang Anders. „Wir haben noch viele Pläne, die wir teilweise sogar parallel angehen, um die Nutzung des Gebäudes weiter zu steigern und voranzutreiben“.

Hintergrundinfos zur Logopädie

Meist sind es Sprachentwicklungsstörungen, die aufgrund von u.a. organischen Ursachen wie beispielsweise Lippen-, Kiefer, oder Gaumenspalte auftreten, ursächlich dafür, dass die Entwicklung der Sprache nicht physiologisch verlaufen kann und sich bereits in der frühkindlichen Entwicklung den Menschen in den Weg stellen. Sie müssen erkannt und frühzeitig behandelt werden, um dem Kind möglichst viele Grundlagen zur weiteren Entwicklung mitgeben zu können. Auch das Stottern oder Poltern beeinträchtigt den Sprechfluss der jungen Menschen, so dass es in Einzelfällen dazu führen kann, dass eine Redehemmung erfolgt und sich die Kinder zurück ziehen, was dem eigentlichen Drang der jungen Menschen wiederum hindert, Kontakte zu schließen, sich neugierig dem Umfeld zu öffnen. Allerdings gehen nicht nur die Kinder zu einer Logopädin, sondern auch Erwachsene, die u.a. aufgrund einer neurologischen Erkrankung, wie z.B. Aphasie oder Dysarthrie (MS, Parkinson) Hilfe benötigen oder Stimm-, Sprach-  und Sprech- oder gar Schluckprobleme haben.

Fotos: rus

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