Geheimnisvolles Weserbergland – „wachgelesen“ durch Wolfgang Braun
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 22. April 2016 14:15
Kreis Höxter (mk). Märchenerzähler und geheime Orte gibt es schon lange nicht mehr, zumindest nicht so, wie wir sie aus alten Zeiten kennen. Sie verschwanden ganz allmählich aus unserem Leben und mit ihnen die Geschichten unseres Landes und deren Menschen. Wolfgang Braun jedoch, der als Journalist und Redakteur in Minden und Höxter arbeitete, hat es sich zur Leidenschaft gemacht, diese „GEHEIMEN ORTE“ wieder zu erwecken.
Orte und Stätten, die nur einem kleinen Kreis von Menschen noch zugänglich waren, sollen durch Erzählungen wieder ins Interesse rücken. In Form eines Reiseführers durch 17 Stationen des Weserberglandes möchte der Autor Wolfgang Braum den Menschen ihre Heimat wieder etwas näher bringen und sie in eine geheimnisvolle Vergangenheit einladen. Monatelang betrieb er Recherchen über das Weserbergland und seine mystisch umwitterten Orte. Diese befinden sich zwischen der „Raubritterburg“-Bramwald und der Deister. Dem Atombunker Warnamt bei Rodenberg, welches als „ein Überbleibsel des Kalten Krieges“ gilt sowie den Wüstungen des Mittelalters im Solling.
Auch das Zwangsarbeiterlager aus dem Dritten Reich bei Lenne, einst zum Zwecke der Waffenproduktion nahe Eschershausen errichtet, schenkt er Erwähnung. Fehlen darf auch nicht die Rothestein-Höhle auf dem Ith. Ebenso bei Hameln, dem „Bückeberg“, als Kriegsbühne des Nazi-Spektakels "Reichserntedankfest" und der „Süntel“, als inzwischen „versteckter Ort eines Horst-Wessel-Denkmals“. Fürstenberg mit seiner Porzellanmanufaktur wird zum zweiten Male erbaut und lässt durch seine Entstehungsgeschichte Gruseleffekte wachrufen.
Der zweite Ausflugsführer, der im Berliner Nicolai Verlag herausgegeben wurde und sich auf stolze 144 Seiten erstreckt, ist durch beharrliche Recherche und der Freude durch das Aufstöbern alter Geschichten entstanden und damit spannend und unterhaltsam zugleich. Wolfgang Braun hat die Erfahrung gemacht, dass die Menschen gerne „von früher“ erzählen wollen und sehr daran interessiert sind, darüber zu berichten. Er selber erfahre dabei immer noch unheimlich viele interessante Dinge dazu. Er versteht seinen Ausflugsführer deshalb auch als Ermunterung, seine Heimatregion vor der Haustür besser kennenzulernen, die so viel Interessantes und Spannendes zu bieten habe. Ein Reisebegleiter mit Möglichkeiten der Einkehr sowie ein unterhaltsames Lesebuch zugleich, dazu mit guten Wegbeschreibungen und einer griffigen Übersichtskarte. Wolfgang Braun stellt bereits den nächsten Ausflugsführer zusammen, diesmal soll es um den Harz gehen.
Fotos: Wolfgang Braun, rus