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Montag, 11. April 2016 13:24 Uhr

Erste Kinderbetreuungskonferenz im Landkreis Holzminden Erste Kinderbetreuungskonferenz im Landkreis Holzminden


Kreis Holzminden (r). Landrätin Angela Schürzeberg lud kürzlich alle Träger der Kinderbetreuung, wie Gemeinden, Stadt Holzminden, Vertreter der Ev. und Kath. Kirchen, Arbeiterwohlfahrt, Johanniter, Lebenshilfe e.V. im Landkreis Holzminden zur ersten Kinderbetreuungskonferenz ein.

In ihrer Einführung stellte die Landrätin fest, dass in den letzten Jahren bereits sehr viel erreicht wurde. Seit 2009 seien massiv Plätze für die Betreuung der Kinder unter drei Jahren in altersgemischten Gruppen in den vorhandenen Kindertagesstätten, in Krippen und bei Tagespflegepersonen geschaffen worden. Allerdings steige mit dem guten Angebot auch die Nachfrage nach weiteren Plätzen. Auf dem bisherigen Stand könne sich keine Gemeinde „ausruhen“. Die Eltern der Kinder unter drei Jahren, die bisher schon betreut werden, erwarten dann auch einen nahtlosen Übergang in die Kindergärten. Auch hier hätten die Eltern konkrete Erwartungen: meist werde eine Betreuungszeit von mindestens 5 Stunden – wenn möglich sogar inkl. der Einnahme eines Mittagessens durch die Kleinen – gewünscht. Das Mittagessen und die Nachmittagsbetreuung kann jedoch nicht an allen Standorten angeboten werden. Deshalb seien die Kindertagesstätten mit solch einem Angebot, meist in den größeren Orten, mittelfristig immer ausgebucht. Hier gelte es wohnortnah ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen.

Auch Tobias Frank, Jugendhilfeplaner beim Landkreis Holzminden, machte anhand der neuesten Einwohnermeldedaten und der Auswertung der Fragebögen der Kindertageseinrichtungen deutlich, dass trotz weiter sinkender Kinderzahlen der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt. Ungefähr zwei Drittel der Einrichtungen arbeiten an der Kapazitätsgrenze, so dass nicht alle Betreuungswünsche und -ansprüche der Eltern berücksichtigt werden können. Außerdem können diese Einrichtungen nicht auf unvorhergesehene Ereignisse (z.B. Zuzug von Kindern, Zurückstellung vom Schulbesuch, Aufnahme von Flüchtlingskindern) reagieren.

Eine besondere Herausforderung stelle es zudem dar, Kindern mit Handicaps ein integratives Angebot vor Ort zu bieten. Hier steige mit zunehmender Akzeptanz der Inklusion in den Grundschulen auch der Bedarf. Aus der Sicht der Kindertagesstättenfachberatung hob Antje Geißler die Notwendigkeit und die Chancen der integrierten Betreuung von Kindern hervor. Besonders erfreulich ist, dass schon über die Hälfte aller Kindertagesstätten über qualifiziertes Personal für diese anspruchsvolle Aufgabe verfügen. Damit könnten diese Einrichtungen kurzfristig integrative Angebote vorhalten. Damit sind zwar die personellen Voraussetzungen gegeben, nicht aber die räumlichen, weil die Aufnahme von Kindern mit Handicaps automatisch zur Reduzierung der Gruppengrößen und somit zu einer Verringerung des Platzangebotes führt.

In der anschließenden Diskussion verwiesen einige Träger der Kinderbetreuung auf ihre anstehenden Pläne zur Erweiterung. Eine Vertiefung für die einzelnen Orte werde in den anstehenden Bedarfsplanungsgesprächen für die Samtgemeinden, die Stadt Holzminden und den Flecken Delligsen im Frühjahr vorgenommen. Außerdem wurde die Einrichtung von zwei Arbeitsgruppen beschlossen: eine Gruppe wird unter Leitung von Antje Geißler das regionale Konzept zur Integration erstellen, die andere Gruppe wird unter Leitung von Tobias Frank die Möglichkeiten für einen bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuungslandschaft im Landkreis vorantreiben. Der gelungene Auftakt wurde zum Anlass genommen, sich einmal jährlich in dieser Runde zusammenzufinden, um Fortschritte zu registrieren und weitere Schritte zu vereinbaren.

Foto: Landkreis

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