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Mittwoch, 23. März 2016 09:32 Uhr

Weißer Ring-Außenstelle Holzminden gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen Weißer Ring-Außenstelle Holzminden gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen


Kreis Holzminden/Hannover (red). Viel zu erzählen gab es am Dienstagmittag in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Live im Radio unterhielten sich Manuela Schäfer, Hans-Peter Sawatzki und Werner Friedrich mit Moderator Michael Thürnau anlässlich des Tages der Kriminalitätsopfer über die Arbeit des Weißen Rings, die Weser-Ith News berichteten.

Der Weiße Ring setzt sich seit 40 Jahren für den Opferschutz ein. Ein Einbruch greift in die Persönlichkeit ein - Erhebungen weisen nach, dass ein Großteil der Opfer nach einem Einbruch die Wohnung am liebsten verlassen möchte, erzählt Hans-Peter Sawatzki. Die Vorstellung, Fremde könnten in den eigenen Dingen "gefummelt" haben, traumatisiert Menschen. Der Weiße Ring vermittelt Hilfe für diese Menschen, in Gesprächen, aber auch in Begleitung zum Beispiel zu Aussagen vor Gericht. Andere Fälle sind Sexualdelikte, sexuelle Nötigung, Kindesmissbrauch - das ist oft auch für die Opfer-Begleiter schwer zu verkraften. Sie können sich aber jedoch bei Treffen des Weißen Rings mit anderen austauschen und Unterstützung holen.

Auch Manuela Schäfer hilft als Ehrenamtliche Menschen, die Kriminalitätsopfer geworden sind. Auch sie hat schon die ganze Spannbreite bis hin zu Mord bewältigen müssen. Sie hat schon während der Studiums festgestellt, dass sie Menschen helfen möchte, die sich als Opfer und Zeugen vor Gericht allein gelassen fühlen, da sie in der Mitte des Gerichtssaals oft ausgeliefert fühlen. Sie stellt immer wieder fest, dass gerade Opfer von Sexualdelikten nicht in der eigenen Familie oder im Freundeskreis über sich und ihr Erleben sprechen möchten, um diese nicht zu belasten. Da ist der Weiße Ring ein neutraler Ansprechpartner, bietet Begleitung und Gespräche, die Vermittlung an andere Stellen wie Rechtsmedizin, und in Notfällen steht auch materielle Hilfe zur Verfügung.

Immer wieder suchen die Mitglieder des Weißen Rings Fördermitglieder zur Unterstützung ihrer Arbeit, aber auch Ehrenamtliche, die sich persönlich für Opfer engagieren. Sie möchten gern jüngere Menschen im Alter 28+ gewinnen. Es sollten Menschen mit Lebenserfahrung sein. Diese durchlaufen zwei Seminare, bis sie eingesetzt werden. Es werden auch spezielle Seminare zu Themen wie Cybermobbing oder Internetkriminalität angeboten, bei denen man sich weiter bilden und informieren kann. Am 12. April wird Prof. Christian Pfeiffer in Holzminden zudem einen Vortrag halten zum Thema "Mehr Liebe - weniger Hiebe". Auf diesen Vortrag freut sich Außenstellenleiter Werner Friedrich schon sehr. Die Polizei ist froh, sagt er, dass es den Weißen Ring gibt. Seit einiger Zeit besteht nun schon eine Kooperation - die Polizei Holzminden informiert die Opfer von Straftaten über den Weißen Ring, wo sie weitere Hilfe und Unterstützung bekommen können.

Foto: NDR

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