Brauerei Allersheim gibt Entwarnung: Keine Pestizide im regionalen Bier
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 25. Februar 2016 15:06
Kreis Holzminden (my). Das ist eine extrem schlechte Nachricht für Bierfans: Deutsche Biere sind mit dem Pestizid Glyphosat belastet. Das ergab eine Studie des Umweltinstituts München. Getestet wurden die 14 beliebtesten und meistgekauften Biere, in allen konnten Glyphosatrückstände nachgewiesen werden: unter anderem sind die Marken Beck´s, Jever, Warsteiner, Veltins und Krombacher betroffen.
Wie steht es um das regionale Bier? Weser-Ith News hat sich bei der Brauerei Allersheim erkundigt und mit dem Geschäftsführer Dirk Brüninghaus gesprochen. Die Brauerei arbeitet eng mit dem unabhängigen Institut Romeis zusammen und lässt alle Inhaltsstoffe regelmäßig analysieren. Insgesamt werden 416 Mittel zur Schädlingsbekämpfungsmittel geprüft und alle Ergebnisse liegen unterhalb der Bestimmungsgrenze. Geschäftsführer Dirk Brüninghaus beruhigt die Bierliebhaber in unserer Region: „Wir haben einen hohen Standard an Qualitätskontrollen. Dafür stehen wir und dafür setzen wir uns ein“, sagte er auf Anfrage von Weser-Ith News.
Für Bier gibt es zwar keinen gesetzlichen Grenzwert, aber die gemessenen Werte seien „erschreckend“, so das Umweltinstitut München. Sie liegen teilweise fast 300-fach über dem Grenzwert für Trinkwasser.
„Die Brauereien sind nun in der Pflicht zu erklären, wie genau das Glyphosat ins Bier kommt. Es hat dort nichts zu suchen“, sagt Sophia Guttenberger, Biologin am Umweltinstitut München, auf Anfrage von Weser-Ith News. Weitere Studien mit anderen Biersorten seien erst einmal nicht geplant.
Auch die Einbecker Brauerei weist die Vorwürfe als „absurd und völlig haltlos“ zurück. Damit schließt sie sich einer offiziellen Stellungnahme des Deutschen Brauer-Bundes an: „Um gesundheitlich bedenkliche Mengen von Glyphosat aufzunehmen, müsste ein Erwachsener an einem Tag rund 1000 Liter Bier trinken“, heißt es. Glyphosatrückstände in Bier seien aus wissenschaftlicher Sicht verständlich und durchaus zu erwarten, weil das Mittel in der Landwirtschaft eingesetzt werde und so im Getreide vorkommen könne.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das Düngemittel als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Auch die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) schließt sich dieser Meinung an. Bei Tieren konnte die krebserregende Wirkung bereits nachgewiesen werden.
Glyphosat ist ein Pflanzengift und wird in der Landwirtschaft als Düngemittel und Unkrautvernichter eingesetzt.
Foto: Archiv