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Dienstag, 15. Dezember 2015 10:50 Uhr

Ölgemälde Asche von Campe restauriert Ölgemälde Asche von Campe restauriert

Bevern (red). Endlich hängt er an der Wand im Blauen Saal des Schlosses Bevern, nahe bei seinen Büchern: Asche Karl Burchard Ferdinand von Campe, verewigt im Ölgemälde eines unbekannten Künstlers. Das Gemälde hing rund hundert Jahre im Schloss der Herren von Campe in Deensen und wanderte mit anderem Familienbesitz auf weiten Wegen nach München, bis es Hartung von Campe als Dauerleihgabe nach Bevern gab. Es hat eine sorgfältige Restaurierung hinter sich und verleiht nun den historischen Buchbeständen der ehemaligen Gutsbibliothek einen ausgesprochen wirkungsvollen Glanz.

Asche von Campe lebte von 1803 bis 1874. Geboren wurde er in Wickensen. Aus der Zeit seiner juristischen Studien in Göttingen stehen im gleichen Blauen Saal noch zwei Bände seiner Mitschriften zu rechtskundlichen Vorlesungen der Jahre 1823 und 1824. Schon 1825 sorgte er für den Bau des noch erhaltenen Schlosses in Deensen, das ein älteres Gebäude ersetzte. Doch gelangte er schnell in den Dienst des braunschweigischen Staates: 1827 als "Auditor" (in etwa "Untersuchungsrichter") und Assessor beim Distriktsgericht zu Holzminden. Nach zehn Jahren solcher Dienste im heimatlichen Bereich rief man ihn ans Oberlandesgericht in Wolfenbüttel, ernannte ihn zum Hofrat  und übergab ihm 1845 die Leitung des Kreisgerichts Braunschweig.

Nachdem er auf seine Bitte hin ab 1849 "privatisiert" hatte, dies aber im Ganzen nicht mehr als zwei Jahre lang, holte die Staatsregierung ihn zurück: Zunächst als Direktor des Kreisgerichts Holzminden. Doch auf ihn wartete eine recht steile politische Karriere. Die erbrachte 1856 einen Sitz im Staatsministerium mit dem Titel "Geheimrat". Fünf Jahre später hatte er den Vorsitz in diesem Gremium inne und führte schließlich den Titel "Exzellenz". In dieser Eigenschaft - dies als wenigstens ein Beispiel für seine Dienste - übernahm er für die Staatsregierung 1867/68 eine Art diplomatischer Aufgabe: Er war es, der die Interessen Braunschweigs vertrat, als es um die Gründung des "Deutschen Bundes" ging. Nur deswegen fanden sich in der Bibliothek des Schlosses Deensen alle wohlerhaltenen Bände der Protokolle zu diesen Verhandlungen. Auch diese gedruckten Zeitzeugnisse bereichern nunmehr die Sammlungen der "Historischen Bibliothek" des Landkreises Holzminden im Weserrenaissance Schloss Bevern und bilden eine Einheit sowohl mit dem Ölgemälde als auch mit einer frühen Fotografie des Staatsministers, die ebenfalls  zu den "Deensener" Beständen  gehört.

"Exzellenz" von Campe starb Anfang Oktober 1874 an Komplikationen nach einer Bruchoperation. Seine Witwe, Auguste von Campe geborene Scholz aus Holzminden, behielt nach seinem Willen das Rittergut Deensen bis zu ihrem Tode (1900). Da die Ehe kinderlos war, fiel das Gut schließlich an einen Großneffen.

Foto: Schloss Bevern

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