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Sonntag, 06. Dezember 2015 10:07 Uhr

Eine sehr gute Notlösung, wenn der Baum brennt Eine sehr gute Notlösung, wenn der Baum brennt

Höxter (TKu). Kann man einen im Vollbrand stehenden Weihnachtsbaum mit einer einzigen Sprudelflasche löschen? Ja sagt Thomas Kube von der Freiwilligen Feuerwehr Höxter, der dies gleich einmal ausgetestet hat. Insbesondere trockene Nordmanntannen fangen im Gegensatz zur Fichte schneller an zu brennen, was an der Beschaffenheit der Nadeln liegt. Die durch den Brand entstehende Hitze ist enorm, wodurch die Wohnung schnell in Brand geraten kann.

Erst im Januar diesen Jahres ist in Höxter eine Wohnung komplett ausgebrannt, weil Kerzen den trockenen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer entzündet haben. Hinzu kommt, das viele Menschen die Brandlast des Baumes noch erhöhen, indem sie Lametta oder billige Kunststoffkugeln am Tannenbaum aufhängen. Kugeln aus Kunststoff und Lametta  wirken wie ein Brandbeschleuniger. Hat eine Plastikkugel im oberen Bereich des Baumes einmal Feuer gefangen, tropft sie brennend nach unten.

Bei einem Versuch am Feuerwehrgerätehaus Höxter setzte Brandmeister Thomas Kube eine trockene Normanntanne in Brand und wartete, bis sie völlig in Flammen stand. Dann also Deckel von der Flasche, Daumen drauf, Flasche schütteln und die brennenden Tannenzweige von unten nach oben löschen. Das es so gut funktioniert, hätte Thomas Kube selbst nicht gedacht, hatte sich das Feuer doch schon stark ausgebreitet. Diese Methode funktioniert zwar äußerst gut, sie ersetzt jedoch keinen Feuerlöscher, sagt Thomas Kube.

Die Idee dazu hatte er, als ihm eine Wasserflasche beim Öffnen explodiert ist. Einen Entstehungsbrand daheim kann jeder löschen. Dies setzt voraus, das man entweder Vorkehrungen dafür getroffen hat oder sich anderweitig zu helfen weiß. Schnelles und richtiges Handeln ist bei einem Entstehungsbrand jedoch gefragt, um größeren Schaden zu verhindern. Man sollte sich allerdings niemals in Gefahr bringen. Ein wenig Mut gehört aber dennoch dazu, einen Entstehungsbrand abzulöschen, wenn sich die Verrauchung noch in Grenzen hält, sagt Thomas Kube. Für solche Situationen wurden die Feuerlöscher erfunden.

Was macht man aber, wenn der Löscher gerade nicht zur Hand ist? Ein effektives Löschgerät hat jedoch fast jeder Bürger in seinem Haushalt und weiß es überhaupt nicht: Eine Wasser- bzw. Sprudelflasche mit Kohlensäure. Auch wenn es sich dabei um kein wirkliches Löschgerät handelt, so ist die volle Wasserflasche (kein Stilles Wasser bzw. Medium) doch relativ effektiv in seiner Löschwirkung. Die Löschwirkung beruht auf dem Kühleffekt des Wassers, das durch seine vergrößerte Oberfläche an vielen Stellen gleichzeitig wirkt und durch einen geringeren aber wirksamen Stickeffekt durch die Kohlensäure.

Ein Eimer Wasser hätte zur Brandbekämpfung zwar auch ausgereicht, seine Befüllung kostet aber wertvolle Zeit und der Wasserschaden wird dementsprechend größer. Die Sprudelflasche aus dem Kühlschrank ist meist schneller zur Hand, wenn es brenzlig wird. Bei Fettbränden darf man aber weder Wasser noch die Sprudelflasche zur Brandbekämpfung einsetzen (Dafür eignen sich spezielle Löschdecken und Fettbrandlöscher oder aber der Topfdeckel, mit dem man die Flammen ersticken kann). Feuerlöscher sind unumstritten der wirksamste Schutz bei Entstehungsbränden. Sie haben eine größere Wurfweite und je nach Größe einen entsprechenden Löschmittelvorrat.

Für Innenräume eignen sich am besten Wasser- oder Schaumlöscher. Pulverlöscher sind zwar auch effektiv, verursachen aber durch das Pulver zusätzlichen Schaden und viele haben auch Schwierigkeiten sie zu bedienen. Eine weitere Alternative sind sogenannte Feuerlösch-Sprays, die seit einigen Jahren auf dem Markt sind und zwischen 15 und 50 Euro im Handel kosten. Sprays kann jeder leicht bedienen im Gegensatz zum Feuerlöscher. Generell gilt aber, sich vorher Gedanken machen, was im Notfall zu tun ist.

Foto: Tku

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