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Donnerstag, 22. Oktober 2015 20:09 Uhr

DRK-Einsatzleiter steht Rede und Antwort: Bodenwerder bereitet sich auf die Ankunft der nächsten 100 Flüchtlinge vor DRK-Einsatzleiter steht Rede und Antwort: Bodenwerder bereitet sich auf die Ankunft der nächsten 100 Flüchtl

Bodenwerder (kp). In der eigens eingerichteten Kleiderkammer der zur Notunterkunft umfunktionierten Sporthalle des Schulzentrums Bodenwerder, sortierten und richteten viele freiwillige Helfer einen Tag vor der Ankunft weiterer Flüchtlinge die Kleiderspenden her. Normalerweise als Umkleidekabine genutzt, türmen sich in vielen Kartons nun Pullover, Hosen und weitere gespendete Kleidungsstücke. Das alleinige Szenarium dieses kleinen Raumes beinhaltet eine eindeutige Semiotik: "Jetzt können die Neuen kommen. Wir sind vorbereitet!" Überhaupt herrscht eine angenehm optimistische Stimmung unter allen freiwilligen Helfern sowie innerhalb des Teams vom DRK-Einsatzleiter Dirk Schinke: „Wir sind ein super Team. Alles ist bisher super und friedlich gelaufen. Wir erfahren eine super Unterstützung aus der Bevölkerung.“

Immerhin gute Voraussetzungen, um die unmittelbar bevorstehende Ankunft von 100 weiteren Flüchtlingen adäquat bewältigen zu können. Circa 100 sollen es sein, die am Freitag, den 23.10.15, gegen 9:00 Uhr den Bahnhof Ilze erreichen, um anschließend mit dem Bus zur Notunterkunft transportiert zu werden. Über die Nationalitäten der aus Passau anreisenden Flüchtlinge würde erst bei deren Ankunft in der Notunterkunft Klarheit herrschen.

Von den vor einer Woche angekommenen 120 Flüchtlingen sind mittlerweile schon wieder knapp 80 weitergereist: „Sie wurden von Familienangehörigen oder Freunden abgeholt und befinden sich momentan auf der Weiterreise nach Schweden und Holland.“ Viele würden laut Dirk Schinke eine solche Notunterkunft nutzen, um, nach den Strapazen der Flucht, ein paar Tage zum Erholen zu nutzen. Es dürfe durchaus davon ausgegangen werden, dass nach der jüngsten Aufnahme wieder einige Flüchtlinge die Notunterkunft verlassen könnten, „schließlich können wir sie nicht daran hindern zu gehen“, weiß der DRK-Einsatzleiter.

Angesprochen auf die Frage, wie weit der Landkreis bei der Suche nach einer alternativen Notunterkunft ist, um die Turnhallen pünktlich zum Schulbeginn freizugeben, sagte Dirk Schinke, dass seitens des DRK-Teams geplant werde, die Turnhallen über die Herbstferien hinaus nutzen zu müssen, jedoch ohne den Schulbetrieb überstrapazieren zu wollen. Lediglich der Sportunterricht müsste selbstverständlich ausfallen. Dieser Fall würde nur eintreffen, sollte der Landkreis kurzfristig keine alternative Notunterkunft finden können.

Das große Engagement aller beteiligten Helfer war während des Pressetermins an jeder Station zu spüren. Egal ob Security, Kleiderkammer, Küche oder sämtliche andere unterstützenden Anlaufpunkte, sie alle zeigten, wie sehr ein gemeinsames Funktionieren und Bewältigen der durch die Flüchtlingskrise in so vielen Teilen Deutschlands existierenden Ausnahmezustände gewillt ist.

Die große Bewährungsprobe wird sicherlich erst noch in den nächsten Wochen folgen. Sollten die meisten der neuangereisten Flüchtlinge bleiben, rückt die Grenze der Kapazität von 200 Personen näher: „Mehr geht nicht“, betont Schinke. Doch bei 1500 Flüchtlingen, die täglich in Niedersachsen ankommen, könnten, vor allem hinsichtlich der bevorstehenden kalten Jahreszeit, Grenzen neu ausgelotet werden.

Unterstützung aus der Bevölkerung sucht Dirk Schinke vor allem für den Bereich der Sprachmittlung. Besonders Urdu sowie arabische und afghanische Sprachkenntnisse sind erwünscht. Bei Interesse soll sich unter 05533/3062 gemeldet werden.


Foto: kp

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