Öffnen oder nicht? Das ist die zentrale Frage, die nun auch wir stellen wollen…
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 21. Oktober 2015 08:09
Zu einer offenen Gesprächsrunde mit der Stadt waren Anlieger und Gewerbetreibende aus dem Bereich Fußgängerzone und Marktplatz zusammen gekommen. Dass das Thema akut wie kaum ein zweites innerhalb der Innenstadt ist, machte die große Resonanz deutlich. Fast bis auf den letzten Sitzplatz war das Alte Rathaus zu der Veranstaltung gefüllt. Hauptsächlich Gewerbetreibende nahmen die Einladung der Stadt wahr, aber auch einige Anwohner und Eigentümer von nicht selten leerstehenden Gebäuden in der Innenstadt ließen sich diese offene Runde offenbar nur ungern entgehen. Ebenfalls blicken ließen sich auch eine Anzahl von Vertretern des Stadtrates, die sich insbesondere weitere Impulse von der Gesprächsrunde erhofften.
Nach einer kurzen Einführung und Problemfeststellung durch Stadtdirektor Wolfgang Anders ging es auch direkt los, unter Moderation von Bürgermeister Helmut Affelt. Große Erklärungen konnten dabei ausbleiben, denn jeder weiß, wie schlecht es inzwischen um die lang gezogene Fußgängerzone von Stadtoldendorf bestellt ist: Der Leerstand ist deutlich wahrnehmbar, leere Schaufenster und Wohnungen, dazu teils sanierungsbedürftige Wohn- und Geschäftshäuser. Nur noch wenige Stadtoldendorfer sollen sich angeblich noch in die für Touristen doch so schöne Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und Fachwerkgebäuden verirren. Ein Problem nicht nur für den Einzelhandel, der über mangelnde Parkmöglichkeiten und ausbleibende Kundschaft klagt. Auch Wohnungen bleiben vermehrt leer und können nicht mehr vermietet werden. Ein Teufelskreis, der durch den wachsenden Internetmarkt und den Zusammenzug von Geschäften in größere Gewerbegebiete nur noch verstärkt wird.
Ein Vorschlag folgte auf den nächsten, stets zentrales Thema, die Öffnung der oberen Fußgängerzone (Kellerstraße) und des Marktplatzes für den Verkehr. Genau das diskutiert man in Stadtoldendorf schon seit geraumer Zeit, doch auch heute noch gehen die Meinungen dazu teils deutlich auseinander. Eine Belebung der leerstehenden Geschäfte und bessere Parkmöglichkeiten erhoffen sich die einen, eine „Rennpiste“ durch die Innenstadt befürchten die anderen. Etwas mehr Mut zeigen und ruhig auch mal Fehler riskieren, aus denen man später lernen kann, dies war schließlich eine der so vielen Zusammenfassungen an dem Abend, wohl aber eine, die eine doch etwas positivere Zukunft für die historische Altstadt bedeuten könnte. Denn würde ein Teil der alten Gebäude in der Innenstadt abgerissen und die obere Fußgängerzone sowie der Marktplatz teilweise für den Verkehr geöffnet werden, könnte es eine merkliche Belebung in der Innenstadt geben, sind sich viele sicher. Ein breiter Konsens aber fehlte auch hierbei noch, wohl aus jenem Grund, dass niemand genau vorhersehen kann, wie die Stadtoldendorfer dieses tatsächlich annehmen würden.
Doch mit leeren Händen und ohne Perspektive ging es schließlich nicht aus der Zusammenkunft. Die Stadt nahm sämtliche Vorschläge auf, will nun gemeinsam mit dem Stadtrat weitere Schritte überlegen und dabei auch die Stadtoldendorfer weiter eng einbinden. Den Mut hat man in Stadtoldendorf noch längst nicht verloren und ist sich hier der Vorzüge der Stadt durchaus bewusst. Stadtoldendorf habe die größte Geburtenrate im Landkreis, viele junge Familien leben hier, wachsende Baugebiete sorgen für Zuwachs, auch andere Ecken in der Stadt seien weitestgehend in Ordnung. Problemzonen hat eben jede Kommune – in Stadtoldendorf ist es eben die Fußgängerzone.
Einmischen!? Die Weser-Ith News möchte nun von den Leserinnen und Lesern wissen, wie sie zu einer Belebung der Innenstadt, Abriss von Gebäuden und Öffnung für den Fahrzeugverkehr auf dem Marktplatz und in der oberen Fußgängerzone stehen. Schreiben Sie uns an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über Facebook. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen und Ansätze!
Foto: rus