Die Johanniter-Unfall-Hilfe übernehmen die Rund-um-die-Uhr-Betreuung im Zentrum für Migration und Teilhabe
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Freitag, 02. Oktober 2015 12:50
Sehr erfreut zeigte sich Landrätin Angela Schürzeberg über die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. "Wir haben mit dem ehemaligen DRK-Heim ein ideales Haus gefunden und sind mit einem abrupten Start am 10. August statt am 1. September gestartet. Nun freuen wir uns mit der Hilfsorganisation der Johanniter-Unfall-Hilfe auf bewährte Arbeit zurückgreifen zu können", berichtet die Landrätin, die weiterhin an der dezentrale Unterbringung festhält und sich sicher ist, dass im Landkreis genügend Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann.
Björn Menkhaus, Fachberater im Fachbereich Soziale Dienste im Landesverband Niedersachsen/Bremen, konnte die Freude von Seiten der Johanniter-Unfall-Hilfe wiedergeben. "Hier wird vorbildliches geleistet", freute sich Menkhaus, der das Zentrum als einzigartig bezeichnet. Gerade das Leitbild der Johanniter-Unfall-Hilfe "Menschen in der Not helfen" und die Willkommenskultur im Zentrum für Migration hätten übereingestimmt. "Wir wollen unser bundesweites Know-How einfließen lassen und werden werktags durch zwei pädagogische Sozialarbeiter die Betreuung der Bewohner sicherstellen", gibt Menkhaus einen kleinen Ausblick. Menkhaus sieht unter anderem eine große Aufgabe darin, Gespräche mit den Bewohnern zu führen, Bedarfe zu entdecken und Alltagsstrukturen sowie ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Bewohnern zu schaffen.
Ab sofort wird es ergänzend zum Sicherheitsdienst auch eine 24 Stunden-Präsenz mit Haus- und Pfortendienst geben, um jederzeit genügend Personen vor Ort zu haben, falls es etwas zu klären gibt. Des Weiteren begleiten die Johanniter die Flüchtlinge beim Umzug, bei der Alltagsorganisation, bei Behördenangelegenheiten und bei der Integration in die örtliche Gemeinschaft und vieles mehr. Der Zentrum bleibt aber auch weiterhin in der ständigen Entwicklung. Der Landkreis kann erfreulich auf den Aufbau und das Betreiben einer Kleider- und Sachspendenkammer mit dem Deutschen Roten Kreuz blicken. Zudem gilt es, die bisherigen Angebote wie z.B. Sprachkurse auf die bereits im Landkreis dezentral untergebrachten Asylbewerber/innen auszubreiten und diese damit einzubinden.
Die aktuelle Belegung des Zentrums für Migration und Teilhabe liegt bei 64 Personen, die sich auf 35 Männer, 22 Frauen und sieben Kinder aufteilen lässt. Es ist allerdings mit einer erheblichen Bewegung durch Ein- und Auszüge zu rechnen. Dementsprechend sind die ersten Auszüge bereits erfolgt und weitere geplant. Die Suche nach Wohnraum für Einzelpersonen stellt den Landkreis weiterhin vor Schwierigkeiten, sodass versucht wird, Wohngruppen zu bilden. Neben der Präsenz der Asyl- und Ausländerbehörde von montags bis freitags haben sich mittlerweile einige Sprachkurse von Ehrenamtlichen etabliert, die Weser-Ith News berichteten bereits. Zum einen wird der Umgang mit technischen Geräten, wie dem Wäsche waschen mit der Waschmaschinean statt im Fluss, gelernt. Zum anderen wird den Bewohnern die Mülltrennung und das Säubern der Räume gezeigt, um schließlich ein eigenständigen Leben in Deutschland zu führen. Koordinatorin Susanne Krug zeigte sich erfreut, dass sich viele ehrenamtliche Helfer bereits im Zentrum den Aufgaben angenommen haben, die Integrationslotsen aktiv sind, weitere gerade von der KVHS ausgebildet werden und erhofft sich gerade in den Randgebieten von Lauenförde, Bevern, Delligsen und Grünenplan noch Hilfe von ehrenamtlichen Helfern.
Des Weiteren berichtete Krug über die ersten Eindrücke, die sie als Koordinatorin bereits machte, die äußerst positiv ausfallen. Dass aller Anfang schwer ist, zeigte sich auch bei den terminlichen Absprachen mit den Bewohnern. So wurde unter anderem ein Sprachkurs für 9 Uhr angesetzt, doch der Lehrer wartete vergebens auf seine Schüler, die zu dieser Zeit noch schliefen. In den folgenden Wochen waren sie von mal zu mal pünktlicher geworden und arbeiteten orientiert an dem Ziel, die deutsche Sprache zu erlernen. Auch die berufliche Eingliederung nimmt bereits ein wenig Formen an, berichtete Susanne Krug weiter. So haben bereits Firmen angefragt, die bereit wären, den Asylbewerbern durch ein Praktikum eine Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen und die Tür für eine Ausbildung zu eröffnen. Außerdem betont sie die Hilfsbereitschaft der Bewohner, die stets, wenn neue Möbel angeliefert werden, beim Tragen oder Aufstellen am richtigen Ort helfen oder sich bei der Nachbarschaft für Gartenarbeit anbieten.
Sie wollen den Flüchtlingen mit Spenden helfen, aber wissen nicht was sie benötigen?
Es gibt neuerdings zwei Möglichkeiten zu helfen: Zum einen über die Sachspende, die direkt im Zentrum für Migration in Eschershausen abgegeben werden. Als Sachspenden würde man sich besonders über saubere und intakte Herbst- und Winterkleidung, Schuhe, Wolldecken, Kopfkissen Bettwäsche, Handtücher freuen. Zudem sind Bilder Bilderrahmen, Hausrat und Elektronische Geräte erwünscht.
Als zweite Möglichkeit ist die Sendung von Geldbeträgen für die Flüchtlingshilfe mit dem Verwendungszweck "Spende Flüchtlingshilfe" an folgende vorhandene Bankkonten möglich :
Braunschweigische Landessparkasse
IBAN: DE 68250 5000 0002 7815075
BIC: NOLADE2H
Volksbank Weserbergland eG
IBAN: DE77227 29008 70000 1089440
BIC: GENODEF1HMV
IBAN: DE80254 50110 002 6013722
BIC: NOLADE215WB
Fotos: mm