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Sonntag, 26. Juli 2015 09:03 Uhr

Ferien-Sprach-Camp der Kreisvolkshochschule - Neues Konzept: Bei einer Reise ins Mittelalter sollen Sprachkenntnisse erweitert werden Ferien-Sprach-Camp der Kreisvolkshochschule - Neues Konzept: Bei einer Reise ins Mittelalter sollen Sprachkenn

Fürstenberg/Holzminden (red). „Das hat es so noch nicht gegeben! Die Kinder tauchen ein in die Welt des Mittelalters und erwerben gleichzeitig neue Sprachkenntnisse.“ Bernd Wengel von der Kreisvolkshochschule sieht mit Freude dem ersten Ferien-Sprach-Camp entgegen, das vom 27. bis 31. Juli im Mittelalterdorf Bokenrode in Fürstenberg angeboten wird. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

Das Camp richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und besonderem Sprachförderbedarf im Übergang vom dritten zum vierten Schuljahr. „Wir verbinden Sprachförderung mit erlebnis- und freizeitpädagogischen Angeboten.“ Deshalb kooperiert die KVHS mit der Projekt Begegnung gGmbH als Betreiberin des Mittelalterdorfes. Deren Geschäftsführer Robert Hartmann bestätigt: „Die Kinder werden bei den Aktivitäten wie Seile flechten, Ledertaschen herstellen oder kleinen Schmiedearbeiten gemeinsam viel Spaß haben und ganz nebenbei neue Wörter kennenlernen und ihre Deutschkenntnisse festigen.“

Vor allem bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, zumal bei einem erst kurzen Aufenthalt in Deutschland, sei häufig ein Rückschritt in den sprachlichen Kompetenzen und Lernverluste in der deutschen Sprache während der langen Schulferien festzustellen, zitiert Bernd Wengel aus verschiedenen Untersuchungen. „Das Ferien-Sprach-Camp kann quasi als Interventionsprogramm dazu dienen, dass diese Kinder über eine Kombination von Spiel, Spaß und Lernen mit der deutschen Sprache in Kontakt bleiben und motiviert werden, ihre deutschen Sprachkenntnisse aktiv zu erweitern und zu erproben.“

Der besondere Clou: Die Schülerinnen und Schüler werden gezielt in genau den Bereichen gefördert, die sie im weiteren Unterricht der Grundschule benötigen. „Dabei soll die Sprachförderung bedarfsgerecht und nachhaltig sein, sie soll den regulären Unterricht in der Schule ergänzen und unterstützen“, erläutert Wengel, der deshalb die Astrid-Lindgren-Schule Holzminden mit ins Boot geholt hat. „Die enge Zusammenarbeit mit dieser Schule erscheint uns sinnvoll, um eine optimale Vernetzung, eine intensive Abstimmung mit der schulischen Praxis und inhaltliche Einbindung zu gewährleisten.“ So würden die in der Schule bereits vorliegenden Erkenntnisse und Erfahrungen sowohl im Bereich der Methodik wie auch hinsichtlich einer Evaluierung mit einbezogen.

„Leben wie im Mittelalter bietet sich als besonderes Thema an, in das die Elemente Sprachen lernen, erlebnispädagogische Aktionen oder auch die Aktivitäten zum Thema ‚Natur erleben‘ eingebettet sind“, betont die Sozialpädagogin Marion Kuntsch, die für die KVHS die Gesamtorganisation und die pädagogische Begleitung des Projektes in den Händen hat. „Die Frage ‚Wie haben die Menschen vor 1000 Jahren gelebt‘ im Vergleich zum Leben heute regt die Kinder zu einer spannenden, auch sprachlich und kommunikativ geführten Auseinandersetzung mit der eigenen Person und der Umwelt an.“ Die Veranstalter sind vor allem froh, dass mit der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung ein Sponsor gefunden wurde, ohne den diese Maßnahme nicht angeboten werden könnte. „Nur aufgrund dieser Unterstützung können wir das Feriensprachcamp zu Konditionen anbieten, die der Zielgruppe eine Teilnahme überhaupt ermöglicht.“

Die 24 Kinder aus vier verschiedenen Grundschulen des Landkreises, die inzwischen von ihren Eltern angemeldet wurden, sind übrigens während der ganzen Woche in der Jugendbildungsstätte Fürstenberg untergebracht.

Foto: KVHS

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