Polizeikommissariat Holzminden legt die Kriminalstatistik für 2011 für den Landkreis Holzminden vor: Straftatenaufkommen geht weiter zurück - Aufklärungsquote von 69,52% weiter auf TOP-Niveau
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 22. Februar 2012 06:54
"Darüber hinaus ist es besonders erfreulich, dass die Gesamtanzahl der Straftaten mit 3721 auch im abgelaufenen Jahr gegenüber den Vorjahren weiter rückläufig ist" stellt Holzmindens Kommissariatsleiter, Polizeioberrat Michael Weiner, das erfolgreiche Wirken der Polizei im Landkreis Holzminden heraus. Die wesentlichen Ergebnisse der Gesamtstatistik darüber hinaus sind:
Anzahl der Diebstahlsdelikte auf konstant niedrigem Niveau Weniger Fahrraddiebstähle Weniger Diebstähle aus Wohnungen Deutliche Verringerung von Sachbeschädigungen Anstieg der Körperverletzungsdelikte Starker Anstieg im Bereich "Häusliche Gewalt" Weiterhin großer Einfluss von Alkohol bei Heranwachsenden und Erwachsenden Betrugsdelikte und Unterschlagungen nahmen zu
Gesamtstraftaten:
Im Jahr 2011 wurde mit den 3721 registrierten Staftaten (2010 = 3755) in der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Polizeikommissariat Holzminden insgesamt der niedrigste Wert der letzten Jahrzehnte ereicht.
Anzahl der Gesamt-Diebstahlsdelikte konstant - Weniger Fahrraddiebstähle und Diebstähle aus Wohnungen:
Die im abgelaufenen Jahr 2011 bearbeiteten 1060 Straftaten im Bereich der Eigentumskriminalität machen ein knappes Drittel (29%) aller Straftaten aus. Die Anzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr lediglich um acht Fälle verringert. Besonders positiv entwickelt hat sich dabei aber der Fahrraddiebstahl, wo sich der stete Trend der Verringerung weiter fortgesetzt hat und eine Minderung der Fallzahlen um knapp 10 % von 114 auf 101 Fahrraddiebstähle erreicht wurde. Auffallend beim Fahrraddiebstahl ist, dass etwa die Hälfte aller gestohlenen Fahrräder nicht gegen Diebstahl gesichert waren und dabei die Diebe besonders leichtes Spiel hatten. Kriminalgeografisch ist interessant, dass die allermeisten Fahrrräder in Holzminden im Bereich der Schulen, des Bahnhofsbereiches sowie des Freibades entwendet wurden. Im Bereich der Gemeinden spielt der Fahrraddiebsthal so gut wie keine Rolle. Erfreulich weiterhin, dass auch der Wohnungsdiebstahl in 2011 um insgesamt 42 Taten auf 71 Diebstahltaten gegenüber 113 aus dem Vorjahr 2010 sank (-37%). Anzumerken ist, dass dieser Deliktsbereich im Wesentlichen auf Beziehunsstaten beruht; das heißt, Täter und Opfer wohnen in einem Haus und nutzen günstige Tatgelegenheiten aus. In mehreren Fällen ließen ältere Bewohner den Wohnungsschlüssel stecken. "Echte" Tageswohnungseinbrüche bewegen sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau und sind von 13 Taten im Jahr 2010 auf 10 Einbrüche gesunken.
Deutliche Verringerung von Sachbeschädigungen:
Gegenüber dem Vergleichszeitraum ist die Anzahl der Sachbeschädigungen mit 395 Straftaten in 2011 gegenüber 455 um gut 13% erneut gesunken. Die Gesamtzahl der Sachbeschädigungen ist im Vergleich des hohen Niveaus der Jahre 2002 bis 2008 nunmehr auf den niedrigsten Stand der letzten Zehnjahreswertung gefallen.
Anstieg der Körperverletzungsdelikte:
Nachdem im Jahre 2010 die Anzahl der Körperverletzungsdelikte deutlich gefallen war, stieg im abgelaufenen Jahr 2011 nicht nur die Anzahl der Körperverletzungsdelikte in der Gesamtheit um 34 Delikte von 444 auf 478 Taten wieder, sondern darüber hinaus auch die mit deutlich höherer Strafandrohung belegte gefährliche und schwere Körperverletzung. Dieser Deliktsbereich stieg von 95 bearbeiteten Straftaten im Jahr 2010 auf 106 Taten im abgelaufenen Jahr.
Starker Anstieg im Bereich "Häusliche Gewalt:
Im Jahr 2011 wurden im Landkreis Holzminden 187 Fälle (152 im Jahr 2010) Häuslicher Gewalt zur Anzeige gebracht. Die Steigerung der Fallzahlen in diesem Bereich spricht für eine offensive Öffentlichkeitsarbeit und spührbare Sensibilisierung der Bevölkerung sowie eine daraus resultierende, deutlich positive Verhaltensänderung der Opfer. Die "Häusliche Gewalt" wird nicht mehr als privates Schicksal, sondern als ernstzunehmendes Deliktsfeld angesehen. Ferner wird dem Opfer aufgezeigt, dass es durch staatliche Einrichtungen wie Polizei und Beratungsstellen kompetente Betreuung erhält. Die im Laufe der letzten Jahre immer weiter ausgebaute Netzwerkarbeit wird durch die Opfer als sehr positiv und hilfreich angenommen. Die konsequente Strafverfolgung und Durchsetzung der Maßnahmen (z.B. Wegweisung) führt auch zu einer Verhaltensänderung der Beschuldigten. Es wird erkannt, dass "Häusliche Gewalt" als ernsthafte Straftat geahndet wird. Vor diesem Hintergrund wurde 2010 im Rahmen der Netzwerkarbeit von Polizei, Amtsgericht Holzmiden, Staatsanwaltschaft Hildesheim und Landkreis Holzminden das Projekt "Aktive Hilfe - Gewaltlos miteinander leben - initiiert, bei dem Täter "lernen", ihr Verhalten zu ändern und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Bei Gewaltdelikten (insbesondere bei Heranwachsenden und Erwachsenden) spielt nach wie vor der Alkohol eine große Rolle:
Alkohol spielt bei den Heranwachsen (18 bis 21 Jahren) und Erwachsenden (über 21 Jahren) nach wie vor eine große Rolle Die Anzahl der 312 ermittelten Tatverdächtigen, die bei der Verübung von Körperverletzungsdelikten alkoholisiert waren, betrug bei den Erwachsenden mit 42% fast die Hälfte. Bei den 61 als tatverdächtig ermittelten Heranwachsenden waren mit 30 nahezu 50% alkoholisiert. Selbst bei den 87 tatverdächtigen Jugendlichen (14 bis 17 Jahren), die sich wegen Körperverletzungsdelikten zu verantworten hatten, standen 13 unter Alkoholeinfluss.
Betrugsdelikte und Unterschlagungen nahmen zu:
Im Jahr 2011 wurden im Landkreis Holzminden 848 Vermögens- und Fälschungsdelikte festgestellt. Das bedeutet erneut einen Anstieg der Fallzahlen um 42 gegenüber 806 Delikten im Vorjahr. Einen sehr deutlichen Anstieg nahmen die Fälle von Unterschlagungen. Während im Jahr 2010 insgesamt 107 Unterschlagungen angezeigt wurden, stiegen die Fallzahlen im vergangenen Jahr immerhin auf 183 (+71%).
Fazit:
Mit einer Aufklärungsquote von knapp 70% war das Polizeikommissariat Holzminden mit seinen nachgeordneten Polizeistationen im gesamten Landkreis auch im Jahr 2011 bei einem insgesamt weiteren leichten Rückgang der Gesamtstraftaten wieder außerordentlich erfolgreich.
"Eine professionelle und wirksame Kriminalitätsbekämpfung wird dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich in unserem Landkreis auch in diesem Jahr sicher bewegen können.," gibt Weiner die Zielrichtung auch für 2012 vor.
"Mit einem besonderer Dank an die vielen Bürgerinnen und Bürgern, die sich als Hinweisgeber und Zeugen zur Verfügung gestellt haben und auf diese Weise zu diesem wiederum sehr positivem Gesamtergebnis beigetragen haben," unterstreicht die Leiterin des Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Erste Kriminalhauptkommissarin Martina Stülzebach, die gute Zusammenarbeit nicht nur mit allen Netzwerkpartnern sondern auch mit der Bevölkerung im Landkreis Holzminden.
Verteilung der Tatorte im Landkreis Holzminden:
(Quelle: Polizei Hameln-Pyrmont / Holzminden / presseportal.de - Link zur Mitteilung)