Podiumsdiskussion zur Homburg Schule Stadtoldendorf – Bürgermeister Affelt: „Eine Außenstelle waren wir schon beim Krankenhaus, eine Außenstelle Schule wollen wir nie werden.“
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Mittwoch, 03. Dezember 2014 01:44
„Ich freue mich, dass wir alle gemeinsam, in großer Sorge um unsere Homburg Oberschule, hier zusammengekommen sind“, eröffnete ein besorgter Bürgermeister Helmut Affelt die Podiumsdiskussion und erntete zugleich Applaus. Er führte fort: „Das vorliegende Konzept ist kein Vorschlag, das ist ernst gemeint. Eine Außenstelle waren wir schon beim Krankenhaus, eine Außenstelle Schule wollen wir nie werden.“
In Richtung der Politiker der Samtgemeinde richtete Helmut Affelt deutliche Worte: „Wir erwarten, dass alle Vertreter der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Kreistag einhellig für den gemeinsam beschlossenen Vorschlag, zwei Schulstandorte in unserer Samtgemeinde zu erhalten, eintreten.
Nach dieser Rede wurde die Podiumsdiskussion eröffnet. Als Vertreter des Schulkonzeptes stellten sich Hermann Harling, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag und Gerd Henke von den Grünen den Fragen der Bürgerversammlung. Die weiteren Vertreter waren Dirk Wollenweber (CDU), Hermann Grupe (FDP), Stefan Abels (UWG) und Kerstin Wiest (Elternvertreterin der Homburg Schule). Komplettiert wurde die Diskussionsrunde durch Wolfgang Anders (Samtgemeinde-Bürgermeister) und Rainer Becker (Landkreis Holzminden).
Einführende Worte richtete Schulleiterin Dr. Claudia Erler an die zahlreichen Besucher und Vertreter der Politik. Dabei lag ihr vor allem daran, nicht nur über Kosten zu sprechen, sondern auch die Werte mit einzubeziehen, die ihre Oberschule vermittelt: „Wir stärken mit unserem Unterricht den Landkreis und haben nicht den Leerstand, der uns von der Verwaltung nachgesagt wird.“ Diese Aussage wurde von den Anwesenden ebenfalls mit Ovationen begleitet.
Es sollte eine emotionale und mitreißende Rede von Schülersprecher Timo Lutze folgen. „Zu keinem Zeitpunkt ist auch nur ein einziger Politiker auf uns zugekommen und hat gefragt, was wir fühlen und denken. Unsere Schule ist wie eine große Familie und hat bei der Schulinspektion fast 100 % erreicht. Das erreichen nur wenige. Diese Schule kann man nicht einfach so auseinanderreißen“, beendete der junge Schüler seinen Vortrag.
Im weiteren Verlauf der Podiumsdiskussion waren die Politiker gefordert. Gerd Henke und Hermann Harling wiesen hierbei auf die finanziellen Aspekte oder den Leerstand hin, die zu diesem Schulkonzept geführt haben. Die Befürworter der Schule begegneten diesem Argument unter anderem damit, dass die Schule ein erfolgreiches und unverwechselbares Konzept hat. Der erneute Verlust einer wichtigen Institution würde zudem den Ort schwer treffen. Die gesamte Podiumsdiskussion war geprägt durch einen interessanten und kontroversen Meinungsaustausch, doch auch emotionale Zwischenrufe begleiteten die Veranstaltung.
Abschließend lässt sich sagen, dass nach dieser Podiumsdiskussion eine Einigung der Beteiligten weiterhin möglich ist. Ein Aufschub, des unter erheblichem Zeitdruck zustande gekommenen Konzeptes, erscheint denkbar. Die Einigkeit der Samtgemeinde steht auf dem Prüfstand und kann entscheidend für den Standort Stadtoldendorf sein. Die Sitzung des Schulausschuss des Landkreises am heutigen Mittwoch, den 3. Dezember um 15:00 Uhr wird eine erste Weichenstellung zeigen!
Die Weser-Ith News hat diese Bürgerversammlung mit einem Kamerateam begleitet und wird einen Videobericht in Kürze veröffentlichen. Zugleich wird von den anstehenden Sitzungen in dieser Sache weiterhin berichtet.
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Fotos: hk