Schulkonzept für den Kreis Holzminden: Dienstag Bürgerversammlung in Stadtoldendorf - SPD/Grüne verstoßen offenbar gegen den eigenen Koalitionsvertrag
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Sonntag, 30. November 2014 17:04
Für den Bereich der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sieht das Rot-Grüne-Schulkonzept vor, bis 2016/2017 eine Schule an zwei Standorten einzurichten, bei der Eschershausen die Stammschule und Stadtoldendorf aufgrund der baulichen Gebäudesubstanz Außenstelle werden soll. Die Reduzierung von Schulräumen soll alleine in Stadtoldendorf erfolgen, um hier für den Kreis notwendige Sanierungskosten zu sparen, die in Stadtoldendorf dringend nötig sind. Das Thema erinnert doch stark an die Auflösung der Kaserne vor über zehn Jahren und zuletzt an die Pleite des Krankenhauses Charlottenstift. Beiden Ereignisse stellten für Stadtoldendorf in der jüngsten Vergangenheit herbe Rückschläge dar. Doch das Schulthema ist noch nicht vom Tisch: Es stehen nun an, der Schulausschuss des Landkreises Holzminden am Mittwoch, 03. Dezember, ab 15.00 Uhr im Schulzentrum Liebigstraße und die Kreistagssitzung des Landkreises Holzminden am Montag, den 08. Dezember, ab 15.00 Uhr ebenfalls im Schulzentrum Liebigstraße. Auf diesen Sitzungen soll über das Schulkonzept letztlich entschieden werden, was man in Stadtoldendorf keinesfalls zulassen möchte.
„Unsere Homburg-Oberschule-Stadtoldendorf ist die zahlenmäßig größte Oberschule im Landkreis Holzminden und soll trotzdem nach den Vorstellungen von SPD/Grüne als Außenstelle der kleineren Schule in Eschershausen zurückgestuft und zum größten Teil rückgebaut werden“, so Helmut Affelt, der nun gemeinsam mit den Bürgern zahlreiche Maßnahmen starten will, um dieses zu verhindern. „Um möglichst viele kreative Maßnahmen zu entwickeln und die gesamte Lage zu besprechen, lade ich alle Bürgerinnen und Bürger aus Stadtoldendorf und Umgebung herzlich zu einer Bürgerversammlung ein. Wir wollen keine Panik erzeugen, denn noch ist der Zug nicht abgefahren“, heißt es auf einem Flugblatt der Stadt. „Es kann nicht sein, dass das von Fachleuten entwickelte Schulgutachten für den Landkreis Holzminden vollständig ignoriert und aus reinem politischem Willen die Oberschule in Stadtoldendorf das Bauernopfer wird. Wir müssen gemeinsam für unsere Homburg-Oberschule als eigenständige Schule kämpfen. Die Homburg-Schule Stadtoldendorf muss entweder eigenständig bleiben oder in einem gemeinsamen Schulverbund mit Eschershausen Hauptstelle werden. Als Außenstelle hat sie keine dauerhafte Existenzberechtigung“, so Affelt weiter.
Die SPD/Grüne-Mehrheitsgruppe im Kreistag verstößt mit ihrem Schulkonzept offenbar sogar gegen ihren eigenen Koalitionsvertrag. Denn nicht wie im Koalitionsvertrag nach der Wahl vereinbart, sondern hinter verschlossenen Türen und noch vor den schulpolitischen Planungen auf Landesebene sollen im Landkreis noch vor Weihnachten Fakten geschaffen werden. Nachfolgend dazu ein Auszug aus dem Koalitionsvertrag von SPD/Grüne: „2. Bildung: Bildung hat bei den Investitionen im Landkreis oberste Priorität. Der neue Kreistag wird noch in diesem Jahr die Mittel für die notwendige Brandschutzsanierung des Schulzentrums Liebigstraße bereitstellen. Das Campe Gymnasium wird an seinem jetzigen Standort saniert und die notwendigen Mittel dafür bereitgestellt. SPD und GRÜNE wollen weiterhin kleine Schulen und die bestehenden Schulstandorte, soweit das Land es zulässt, ggf. mit Außenstellen erhalten. SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen den Elternwunsch nach zusätzlichen Integrativen Gesamtschulen im Kreisgebiet. Sobald das Land 2013 die Möglichkeiten für Gesamtschulen im ländlichen Raum geschaffen hat, werden wir diese Chancen nutzen und den Elternwillen Geltung verschaffen. Mit einer Resolution wird der Landkreis Holzminden auch eine Senkung der Hürden für Gesamtschulen und ein für den ländlichen Raum und die demographische Entwicklung angemessenes Schulsystem einfordern. Eine neue Schulentwicklungsplanung soll erst nach den schulpolitischen Änderungen auf Landesebene mit größtmöglicher Beteiligung der Gemeinden, Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter entwickelt werden…“
Foto: Stadt Stadtoldendorf