Samstag, 23.11.2024
Donnerstag, 18. September 2014 12:46 Uhr

Krieg mit deutschen Waffen - Die Grünen stellen die Ehrlichkeit der Bundesregierung in Frage Krieg mit deutschen Waffen - Die Grünen stellen die Ehrlichkeit der Bundesregierung in Frage

Holzminden (r). Auf Wunsch von Kanzlerin Angela Merkel hat die Bundesregierung beschlossen, Waffen an die kurdischen Peschmerga („die Guten“) in den Irak zu liefern. Laut CDU-Fraktionschef Volker Kauder haben die Peschmerga nur: „Alte Waffen, altes Gerät aus russischem Bestand, das zum Teil nicht funktioniert“ und „Gewehrfeuer.“ Tatsächlich verfügen die Peschmerga aber über mehrere hundert Kampf- und Schützenpanzer, schwere Artillerie und modernste amerikanische Waffen. Annette Kusak, Kreissprecherin der Grünen Holzminden, sagt dazu: „Herr Kauder nimmt es also nicht so genau mit Tatsachen. Waffenlieferungen an die kurdische Arbeiterpartei PKK („die Bösen“) im Irak werden kategorisch ausgeschlossen. Ebenso gibt es keine Waffen für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien.“

Alexander Titze, Geschäftsführer der Grünen Holzminden meint: „Mit der Lieferung von Waffen an Kriegsparteien in instabile Regionen überschreitet die Bundesregierung eine rote Linie. Das war bisher noch keine Form der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.“ Andere Nationen haben schon Erfahrungen mit Waffenlieferungen gesammelt. Die USA kann man als Beispiel nennen. Sie haben die Mudschaheddin im Afghanistan-Krieg mit Russland massiv mit Waffen und Geld unterstützt und eine islamische Radikalisierung unterstützt, nur um später gegen die radikalisierten Taliban mit ihren amerikanischen Waffen zu kämpfen. Afghanistan bleibt bis heute eine instabile Region, in der sich Waffen gegen jeden richten können, regelmäßig auch gegen Zivilisten.

Ziel der Waffenlieferungen soll nach Willen der Bundesregierung sein, die Peschmerga im Kampf mit der terroristischen ISIS zu unterstützen. Die Peschmerga sollen Flüchtlinge, vor allem Jesiden und Christen, beschützen. Jedoch sind es genau diese Flüchtlinge die berichten, dass sich die Peschmerga vor der ISIS zurückgezogen und die Flüchtlinge ihrem Schicksal überlassen haben. Im Gegensatz dazu kämpft die YPG seit Jahren gegen ISIS- und PKK-Kämpfer und hat Flüchtlinge, auch Jesiden, vor der ISIS geschützt. Karin Farries befürchtet: „Es ist also äußerst fraglich, ob die Bundesregierung mit den Waffenlieferungen tatsächlich ihre Ziele erreichen kann oder hier blinder schwarz-roter Aktionismus am Werk ist. Sicher ist aber, dass die gelieferten Waffen nicht wieder eingesammelt werden und so in späteren Konflikten erneut verwendet werden. Vor diesen Hintergründen sind die Waffenlieferungen in den Irak schlichtweg falsch!“

Foto: Bündnis 90 Die Grünen

Achtung! Ende der Seite!
Hier geht es zurück zum Seitenanfang.
zum Anfang

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite. Hier erfahren Sie mehr über unseren Datenschutz.

Ich akzeptiere die Cookies dieser Seite