Dienstag, 13. Mai 2014 21:50 Uhr
Stadtrat Holzminden beschließt bildungspolitische Resolution zum Campe-Gymnasium und zur IGS
- Details
- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Dienstag, 13. Mai 2014 21:50
Eberhard Asche von der CDU sieht ein weiteres Problem: „Wir müssen aufpassen, dass die Bewerbungen aus unserem Raum nicht zur zweiten Wahl für Unternehmen werden. Wir müssen das Qualitative sichern! Wir brauchen Ergebnisse, damit die Ausschreibung und Planungen voranschreiten und der Bau in der Sommerpause 2015 anlaufen kann.“ Jens Ebert von der FDP schloss sich seinen Vorrednern an: „Es ist unverantwortlich wie schleppend die Sache voranschreitet. Die Pläne von Vahland müssen auf den Tisch.“ Zudem sprach er die Sanierung des Blauen Würfels an. In diesem Beispiel wurden Fördermittel gegeben und der Umbau lief schnell an. Im Fall der Campe-Sanierung steuert die Stadt Holzm inden 10 % der Bausumme bei.
Auch Steinmetz plädierte für die Sanierung: „Wir müssen die Hauptverwaltungsbeamten akribisch überprüfen und mit dem desolaten Gebäude vorankommen.“ In dieser Resolution fordert die Stadt Holzminden gegenüber der Verwaltung des Landkreises Holzminden, umgehend die Sanierung des Campe Gymnasium umzusetzen. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage wird die Verwaltung aufgefordert zwei Varianten zu prüfen und Stellung zu nehmen.
Bei Variante A handelt es sich um das sogenannte „Vahland-Modell“. Dies sei nach Auffassung des Stadtrates weder der Politik noch der Öffentlichkeit jemals vorgestellt worden, sodass offene Fragen bisher unbeantwortet blieben. Ist dieses Modell rechtlich konform? Ist es mit bestehenden Verträgen nach stattgefundenem Architektenwettbewerb vertragsrechtlich überhaupt möglich? Ist es für den Landkreis grundsätzlich tragbar? Campe Schulleiter Georg Muschik hatte Variante B initiiert. Hier sollte in mehreren Bauabschnitten eine „Sanierung/Teilneubau der Schülerräume“ von den beauftragten Architekten und der Verwaltung umgehend überprüft, erarbeitet und vorgestellt werden.
Im zweiten Part der bildungspolitischen Resolution steht die Elternbefragung, die sich zurzeit an die Eltern in Holzminden richtet, deren Kinder im laufenden Schuljahr eine Grundschule besuchen oder die mit Beginn des Schuljahrs 2014/2015 eingeschult werden, im Fokus. Es soll ein allgemeines Interesse an der Schulform IGS gemäß dem Kreistagsbeschluss ohne gymnasiale Oberstufe ermittelt werden, um festzustellen ob es eine schulpolitische Option für die Stadt Holzminden sein könnte. Hier sprach Herr Bolte vom Campe-Gymnasium einen Missstand an, der für Aufruhr im Saal sorgte. Die Zustellung im Raum Polle/Heinsen sei nicht optimal gelaufen. Einige ihm bekannten Elternteile haben keine Fragebögen erhalten. Nachdem er den Missstand dem Landkreis mitteilte, bekam er den Fragebogen schließlich zugeschickt.
Bei der Informationsveranstaltung an der Oberschule Bodenwerder seien daraufhin auch nur zehn bis zwölf Elternteile erschienen. Die Schulträgerschaft durch den Landkreis stand nach den einstimmigen Beschlüssen im Mittelpunkt des Geschehens. „Ich persönlich habe mich damit schon befasst und es gäbe eine Möglichkeit, die Schulträgerschaft durch die Stadt Holzminden zu übernehmen“, nimmt Bürgermeister Jürgen Daul Stellung.
Campe Schulleiter Muschik sprach daraufhin parallel Beispiele aus Nachbarlandkreisen an: „Im Raum Hameln/Pyrmont liegen die Trägerschaften der Gymnasien in den Händen der Städte. Dadurch wären Sanierungen auch einfacher.“ Man darf gespannt sein, wie der Landkreis auf die bildungspolitische Resolution antworten wird.